Eichhörnchen Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) Systematik Ordnung: Nagetiere
Eichhörnchen Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) Systematik Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) Familie: Hörnchen (Sciuridae) Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae) Tribus: Baumhörnchen (Sciurini) Gattung: Eichhörnchen Wissenschaftlicher Name Sciurus LINNAEUS, 1758 Eichhörnchen Die Eichhörnchen (Sciurus) sind eine Gattung der Baumhörnchen (Sciurini) innerhalb der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Ein auffälliges Merkmal ist der hochgestellte buschige Schwanz. Die in Mitteleuropa bekannteste Art ist das Eurasische Eichhörnchen, das gemeinhin einfach als Eichhörnchen bezeichnet wird. Alle Eichhörnchen sind Waldbewohner und ernähren sich primär von Samen und Früchten. Die weitaus meisten Arten sind auf dem amerikanischen Doppelkontinent beheimatet. Nur 3 der 28 Arten leben in der Alten Welt, sie sind über Europa, Vorder-, Nord- und Ostasien verbreitet. Verbreitung Lebensweise Systematik Wortherkunft Literatur Einzelnachweise Weblinks Die verschiedenen Arten der Eichhörnchen leben vor allem auf dem amerikanischen Doppelkontinent, wo sie sowohl in Nordamerika wie auch in Mittel- und Südamerika in zahlreichen Arten vorkommen. Außerhalb Amerikas kommen nur drei Arten vor, von denen das Eurasische Eichhörnchen (S. vulgaris) mit einem Verbreitungsgebiet über fast den gesamten europäischen und große Teile des asiatischen Kontinents verbreitet ist. Das Kaukasische Eichhörnchen (S. anomalus) kommt dagegen nur in Teilen Südeuropas sowie auf dem Kaukasus und in Vorderasien vor und das Japanische Eichhörnchen (S. lis) ist auf Japan beschränkt. In Südostasien kommen ebenso wie im australischen Raum und in Afrika keine Eichhörnchenarten natürlich vor. Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Inhaltsverzeichnis Verbreitung Eichhörnchen – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eichhörnchen 1 von 4 26.01.19, 10:42 Durch Verschleppung und bewusste Einführung wurde vor allem das Grauhörnchen (S. carolinensis) über weite Teile auch abseits des ursprünglichen Verbreitungsgebietes angesiedelt. In Europa wurde es in Großbritannien, Irland und Italien eingeführt, wobei es vor allem in Großbritannien die dort ursprünglich heimischen Eichhörnchen nahezu verdrängt hat. Zudem wurde die Art in Südafrika angesiedelt, wo sie sich jedoch aufgrund fehlender Waldlebensräume nur in der Region von Kapstadt verbreiten konnte. Alle Arten der Eichhörnchen sind überwiegend tagaktiv. Sie ernähren sich vor allem von Nüssen und anderen Samen, Früchten und anderen Pflanzenteilen sowie seltener auch opportunistisch von fleischlicher Nahrung wie Insekten, Eiern und Küken und anderen Kleintieren. Als Baumbewohner sind sie sehr gute Kletterer und die meisten Arten verbringen die meiste Zeit in den Bäumen und kommen nur gelegentlich auf den Boden zur Nahrungssuche. Sie bauen ihre Nester (Kobel) in der Regel in Form eines kugelförmigen Baus aus Zweigen und Blättern in Baumhöhlen oder Astgabeln. Fressfeinde der Eichhörnchen sind in erster Linie Greifvögel und Raubtiere wie Marder und Katzen, vor allem in Südamerika auch Schlangen. Einzelne Exemplare bestimmter Eichhörnchenarten können bis zu zwölf Jahre alt werden. Die Eichhörnchen bilden eine eigene Gattung innerhalb der Hörnchen (Sciuridae) und werden der Unterfamilie Sciurinae und der Tribus Sciurini zugeordnet. Die wissenschaftliche Systematik geht zurück bis zur Erstbeschreibung des Eichhörnchens und einiger weiterer Hörnchenarten durch Carl von Linné in der 10. Auflage seines Systema naturae, das Eichhörnchen selbst stellt den nomenklatorischen Typus dar. In dem Systema naturae beschrieb Linné sechs Gattungen der Nagetiere, darunter auch die Gattung Sciurus. Diese enthielt neben dem eurasischen Eichhörnchen (S. vulgaris) auch die amerikanischen Fuchshörnchen S. niger und S. cinereus, das Europäische Gleithörnchen (S. volans, heute Pteromys volans), das Atlashörnchen (S. getulus, heute Atlantoxerus getulus), das Streifen-Backenhörnchen (S. striatus, heute Tamias striatus) sowie die nicht zuzuordnende Art Sciurus flavus.[1] Innerhalb der Eichhörnchen werden aktuell 29 Arten unterschieden, die nach einzelnen Taxonomien auf sieben Untergattungen verteilt werden können: Untergattung Tenes Kaukasisches Eichhörnchen (S. anomalus), Kaukasus, Kleinasien, Palästina Untergattung Sciurus Allens Hörnchen (S. alleni), nordöstl. Mexiko Arizona-Grauhörnchen (S. arizonensis), Arizona, New Mexico Rotbauchhörnchen (S. aureogaster), südl. Mexiko, Guatemala Grauhörnchen (S. carolinensis), östliches Nordamerika, eingebürgert in Großbritannien, Irland und Italien Collie-Hörnchen (S. colliaei), westl. Mexiko Deppes Hörnchen (S. deppei), nördl. Zentralamerika Japanisches Eichhörnchen (S. lis), Japan Sciurus meridionalis, Süditalien[2] Mexikanisches Fuchshörnchen (S. nayaritensis), westl. Mexiko Fuchshörnchen (S. niger), zentrale und östliche USA, nordöstl. Mexiko Lebensweise Systematik Eichhörnchen – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eichhörnchen 2 von 4 26.01.19, 10:42 Peters’ Hörnchen (S. oculatus), Zentral-Mexiko Bunthörnchen (S. variegatoides), Zentralamerika Eurasisches Eichhörnchen (S. vulgaris), Europa, Nordasien Yucatan-Hörnchen (S. yucatanensis), Yucatán Untergattung Hesperosciurus Westliches Grauhörnchen (S. griseus), westl. Nordamerika Untergattung Otosciurus Aberthörnchen (S. aberti; mit der Unterart Kaibabhörnchen S. a. kaibabensis), südwestl. USA, nordwestl. Mexiko Untergattung Guerlinguetus Guyana-Hörnchen (S. aestuans), Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Brasilien Gelbkehlhörnchen (S. gilvigularis), Venezuela, nördl. Brasilien Rotschwanzhörnchen (S. granatensis), Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Trinidad Bolivianisches Eichhörnchen (S. ignitus), westl. Südamerika Kolumbianisches Eichhörnchen (S. pucheranii), kolumbianische Anden Richmonds Hörnchen (S. richmondi), Nicaragua Sanborns Hörnchen (S. sanborni), Peru Guayaquil-Hörnchen (S. stramineus), Peru, Ecuador Untergattung Hadrosciurus Venezolanisches Hörnchen (S. flammifer), Venezuela Junin-Hörnchen (S. pyrrhinus), Peru Untergattung Urosciurus Nordamazonisches Rothörnchen (S. igniventris), nördl. Südamerika Südamazonisches Rothörnchen (S. spadiceus), zentrales Südamerika Die drei letztgenannten Untergattungen wurden manchmal auch in einer eigenen Gattung Guerlinguetus ganz abgetrennt. Innerhalb der Arten kommen sowohl monotypische Arten wie auch solche mit zahlreichen Unterarten vor. Die wissenschaftliche Bezeichnung Sciurus setzt sich aus altgriechisch skia ‚Schatten‘ und oura ‚Schwanz‘ zusammen. Das griechische Wort rührt von der in der Antike verbreiteten Ansicht her, dass sich Eichhörnchen mit ihrem gewaltigen Schwanz selber Schatten geben könnten.[3] Die Etymologie von Eichhörnchen ist nicht restlos geklärt. Als germanische Grundlage wird *aikurna angenommen. Im hinteren Teil des Wortes steckt vermutlich die indogermanische Wurzel *(w)oiwṛ-, die sich auch in den keltischen, lateinischen, baltischen, slawischen und persischen Bezeichnungen für das Eichhörnchen, das Frettchen, den Iltis oder den Marder findet. Die erste Silbe wird teils auf germanisch aik- ‚Eiche‘, teils auf eine indogermanische Wurzel *aig- ‚sich heftig bewegen, schwingen‘ zurückgeführt. Eich- ist somit vielleicht, -hörnchen sicher eine sekundäre, wenn auch schon in althochdeutscher Zeit anzutreffende Umdeutung nicht mehr verstandener Wortwurzeln. Das scheinbare Grundwort Hörnchen wurde im 19. Jahrhundert zur Bezeichnung der ganzen Familie.[4] Richard W. Thorington Jr., John L. Koprowski, Michael A. Steele: Squirrels of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2012, S. 37 ff., ISBN 978-1-4214-0469-1. Wortherkunft Literatur Eichhörnchen – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eichhörnchen 3 von 4 26.01.19, 10:42 Diese Seite wurde zuletzt am 10. Januar 2019 um 15:03 Uhr bearbeitet. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden. Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc. Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9. Carl von Linné: Systema naturae. 10. Auflage, 1758; Band 1, S. 60, 63–64 (Digitalisat (http://www.biodiversitylibrary.org/item/10277#page/71/mode/1up)). 1. Lucas A. Wauters, Giovanni Amori, Gaetano Aloise, Spartaco Gippoliti, Paolo Agnelli, Andrea Galimberti, Maurizio Casiraghi, Damiano Preatoni and Adriano Martinoli. 2017. New Endemic Mammal Species for Europe: Sciurus meridionalis (Rodentia, Sciuridae). Hystrix [the Italian Journal of Mammalogy]. doi:10.4404/hystrix-28.1-12015 2. Henry George Liddell, Henry Stuart Jones, Robert Scott: A Greek–English Lexicon. 9., überarb. und erweit. Aufl. Clarendon Press, Oxford 1951. 3. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearb. von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Aufl. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, S. 231; Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. Aufl., durchgesehen und ergänzt von Wolfgang Pfeifer. Akademie, Berlin 1993, S. 264. 4. Commons: Eichhörnchen (Sciurus) (https://commons.wikimedia.org /wiki/Category:Sciurus?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Wiktionary: Eichhörnchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichhörnchen&oldid=184586555“ Einzelnachweise Weblinks Eichhörnchen – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eichhörnchen 4 von 4 26.01.19, 10:42 uploads/Geographie/ eichho-rnchen-wikipedia-pdf.pdf
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- Publié le Jul 25, 2022
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