125 Mitt. Münch. Ent. Ges. 96 125-141 München, 30.09.2006 ISSN 0340-4943 Revisi
125 Mitt. Münch. Ent. Ges. 96 125-141 München, 30.09.2006 ISSN 0340-4943 Revision der Gattung Amarygmus DALMAN sowie verwandter Gattungen. XLIII. Anmerkungen zu und Abbildungen von Amarygmus-Arten der papuanischen Region, Beschreibung neuer Arten (Coleoptera, Tenebrionidae, Amarygmini) Hans J. BREMER Abstract Annotations on and illustrations of the following species are provided: Amarygmus antennatus KASZAB, 1970, Amarygmus capillatus GEBIEN, 1920, Amarygmus impressicollis GEBIEN, 1920, Amarygmus ledermanni GEBIEN, 1920, Amarygmus monilicornis GEBIEN, 1920, and Amarygmus deformipes GEBIEN, 1920. Amarygmus vialis sp. n. (New Guinea) and Amarygmus pelliceiventris sp. n. (New Guinea) are described and illustrated. A lectotype and paralectotypes of Amarygmus capillatus GEBIEN, 1920 are designated, additionally a lectotype and a paralectotype of Amarygmus deformipes GEBIEN, 1920. Key words. Coleoptera, Tenebrionidae; Amarygmini, Amarygmus, new species, New Guinea. Einleitung Die Zahl der Arten der Gattung Amarygmus DALMAN, 1823 der papuanischen Region ist groß. Bis zum Beginn meiner Revision wurden etwa 80 Arten beschrieben. Ein wesentlicher Teil der Arten ist noch unbeschrieben. Die meisten Arten dieser Region hat GEBIEN 1920 publiziert. Daneben hat KASZAB in mehreren Arbeiten (1939, 1955, 1958, 1964, 1970) weitere Arten beschrieben. Einzelne Arten beschrieben FABRICIUS (1775), GUÉRIN DE MÉNEVILLE (1930), BLANCHARD (1853), MACLEAY (1886), KIRSCH (1877), FAIRMAIRE (1849, 1877, 1883, 1893), HELLER (1933-34) und PIC (1915). Eine Auflistung der Arten, die vor Beginn meiner Revision beschrieben wurden, einschließlich der Publikationszitate und Synonyme, habe ich vor kurzem gegeben (BREMER 2002a). Außerdem habe ich die Beschreibungen von etwas mehr als 100 neuen Arten publiziert (2001 b-d, 2002 a-d, 2003 a-b, 2004 a-d, 2005 a-c, 2006 a-b). Die Beschreibungen älterer Autoren sind sehr unterschiedlich ausführlich. Ihnen gemeinsam ist, dass Abbildungen fehlen, die detailreich genug sind, um das Erkennen der Arten zu erleichtern. Dieses ist aber notwendig, weil eine große Zahl der Arten einander sehr ähnlich ist. Zum Teil lassen sich die Arten dieser Region erst durch die Form des Aedoeagus oder Sexualdimorphismus trennen oder einer besonderen Artengruppe zuweisen. Obwohl ich eine Anzahl der Arten, die von älteren Autoren beschrieben wurden, nachbeschrieben und abgebildet habe, ist dieses noch nicht von allen Arten erfolgt. Zum Teil lag das daran, dass mir bisher die Typen dieser Arten nicht vorlagen, oder ich keine männlichen Exemplare untersuchen konnte. In dieser Arbeit setze ich die angefangene Arbeit fort, Anmerkungen und Abbildungen zu älteren Arten zu geben, sowie neue Arten zu beschreiben. Dabei versuche ich, differentialdiagnostische Hinweise zu geben. In abschließenden Arbeiten müssen dann die faunistischen Daten aller Arten aufgelistet, die verwandtschaftlichen Beziehungen aufgezeigt und eine Bestimmungstabelle der Arten dieser Region entwickelt werden. © Münchner Ent. Ges., download www.biologiezentrum.at 126 Methoden Der Körperlänge entspricht der Abstand zwischen Vorderrand des Halsschildes und Ende der Flügeldecken bei Aufblick; Flügeldeckenlänge entspricht dem Abstand zwischen Vorderrand des Scutellums und Ende der Flügeldecken; Länge des Halsschildes entspricht dem Abstand zwischen Vorderrand und Hinterrand median bei Aufblick. Abkürzungen der Museen und Sammlungen AKMB Alexander König Museum, Bonn BMH Bishop Museum Honolulu, Hawai’i MCZ Museum of Comparative Zoology, Harvard University, Boston NHMG Naturhistorisches Museum, Genf NMHUB Naturkunde Museum der Humboldt-Universität, Berlin SMND Staatliches Museum für Naturkunde, Dresden SMNS Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart TTM Ungarisches Naturhistorisches Museum, Budapest ZSM Zoologische Staatssammlung, München ZSMB Sammlung des Verfassers (jetzt im Besitz der Zoologischen Staatssammlung, München). Anmerkungen zu Amarygmus antennatus KASZAB und Beschreibung einer verwandten Art Amarygmus antennatus KASZAB, 1970 zeichnet sich durch eine ovale Gestalt, eingeschnittene Striae auf den Flügeldecken mit gewölbten Interstitien, durch eine ziemlich enge Stirn und durch eine charakteristische Form des Aedoeagus aus. Da auf Grund der Beschreibung die Art nicht eindeutig zu erkennen und gegen verwandte Arten abzugrenzen war, werden einige Anmerkungen zu dieser Art gemacht und eine Abbildung gegeben. Außerdem wird eine verwandte Art, Amarygmus vialis sp. n., beschrieben. Es existiert auf Neu Guinea eine weitere unbeschriebene Art, die mit A. antennatus verwandt ist. Da mir aber bisher nur 5 Weibchen dieser Art vorliegen, verzichte ich gegenwärtig auf eine Beschreibung. Amarygmus antennatus KASZAB, 1970 (Abb. 1A-H) Amarygmus antennatus KASZAB, 1970: 276. Holotypus: %, TTM, etikettiert: New Guinea: Brown River, 40 km N of Port Moresby, 6.-8.IV.1965; Coll. Dr. J. Balogh et Dr. J. J. Szent-Ivány. Diagnose: Etwas länglich, oval; ziemlich flach; mit leicht eingeschnittenen Striae auf den Flügeldecken und mittelgroßen Punkten in den Striae, deren Abstände voneinander in der 4. Stria etwas kleiner als die Punktdurchmesser sind. Interstitien leicht gewölbt, unpunktiert. Stirn schmal, etwas breiter als die Länge des 2. Antennomers. Stirnnaht leicht eingeschnitten; Oberseite des Kopfes ziemlich dicht mit feinen Punkten besetzt. Halsschild mit winzigen, gleichmäßig dicht stehenden Punkten. Es findet sich bei %% eine relativ dichte, kurz abstehende Behaarung auf dem Metasternum. - Diese äußerlich sehr dem häufigen Amarygmus orientalis (FAIRMAIRE, 1883) ähnelnde Art weist einige Besonderheiten auf, die es gestatten, sie von anderen ähnlichen Arten abzutrennen. So ist die schmale Stirn innerhalb der Gruppe ähnlicher Arten auf wenige Arten beschränkt (unter den beschriebenen neben Amarygmus antennatus KASZAB, auf Amarygmus angustifrons GEBIEN, 1920 und Amarygmus capillatus GEBIEN, 1920); dann ist der Aedoeagus sehr viel schmaler als z. B. bei Amarygmus orientalis, das Vorderstück der Parameren ist kurz und in der apikalen Hälfte mit subparallelen Seiten (bei Amarygmus orientalis ist der Aedoeagus breit, und der vordere Teil ist gleichmäßig zugespitzt). © Münchner Ent. Ges., download www.biologiezentrum.at 127 Verwandt mit dem nachfolgend beschiebenen Amarygmus vialis sp. n. aus der Southern Highlands Province von Neu Guinea, der ebenfalls eine ähnliche Aedoeagus-Form und eine ziemlich enge Stirn aufweist; A. vialis ist etwas größer als A. antennatus; die Striae auf den Flügeldecken weisen wesentlich kleinere Punkte auf; die vorletzten Antennomeren sind ähnlich kurz wie bei A. antennatus. Zusätzliche Angaben zu Amarygmus antennatus KASZAB: Länge: 7,09-7,52 mm. Breite: 3,98-4,06 mm. Relationen: Halsschild: Breite/Länge 1,79-1,80; Breite Hinterecken/Breite Vorderecken 1,64-1,70. Flügeldecken: Länge/Breite 1,44-1,47; Länge Flügeldecken/Länge Halsschild 3,57-3,60; maximale Breite Flügeldecken/maximale Breite Halsschild 1,36-1,39. Farbe: Oberseite dunkel kupferfarben, etwas glänzend (ohne farbige Reflexe); Oberseite des Kopfes schwarz; Unterseite einschließlich Femora und Tibiae braun; Tarsen etwas heller braun. Fühler dunkelbraun bis schwarz. Sternite: Analsternit apikomedian bei %% nicht eingedrückt. Fühler: Von mittlerer Länge; zurückgelegt kurz vor der Mitte der Flügeldecken endend. 11. Antennomer apikal zugespitzt. Die Längen der Antennomeren 1-11 verhalten sich wie 21:10 / 9:8 / 18:8 / 14:8 / 14:8½ / 15:9 / 16:10 / 17:10 / 16:10 / 16:10 / 21:10. Beine: Kurz. Pro- und Mesotibiae apikad etwas verdickt, außen annähernd gerade, apikad etwas nach innen verbreitert. Metatibiae gleichmäßig gekrümmt. Protarsomeren 1-3 bei %% nicht verbreitert. Die Längen der Protarsomeren 1-5 sind 6:6:6:6:26, die der Mesotarsomeren 1-5 sind 13:9:9:7:29, die der Metatarsomeren 1-4 sind 39:14:8:27. Material: New Guinea /SE/ Kiunga, 23.VII.-2.VIII.1969, No. NGK-M.5/, leg. Dr. J. Balogh (1 % TTM) – Papua New Guinea, Madang Prov., Ohu Conservasion Area, Ohu Vill., 5/13‘S- 145/41E, 100-200 m, April 1999, Lukas ižek leg. (1 & ZSMB). Abb. 1: Amarygmus antennatus KASZAB, 1970: A Habitus; B Körper seitlich; C Kopf und Halsschild; D Prosternal- apophyse; E Fühler; F Aedoeagus seitlich; G Aedoeagus dorsal; H Aedoeagus dorsal. © Münchner Ent. Ges., download www.biologiezentrum.at 128 Amarygmus vialis sp. n. (Abb. 2A-H) Holotypus: %, ZSMB: Papua New Guinea, Mendi, Southern Highlands Prov., 6/9‘S-143/40‘E, 1750 m, 19.VI.1999, Lukas ižek leg. – Ich kenne nur den Holotypus. Diagnose: Mittelgroß; länglich oval; dunkel kupferfarben; quer stark gewölbt; Beine ziemlich dünn, mittellang; Stirn schmal; mit etwas eingeschnittenen Striae auf den Flügeldecken und darin mit eng stehenden, kleinen Punkten; Interstitien etwas gewölbt; Fühler ziemlich kurz. - Gehört in die Verwandtschaft von A. antennatus Kaszab, 1970, der ebenso wie vialis einen ähnlich geformten Aedoeagus und eine schmale Stirn aufweist, aber antennatus ist kleiner, flacher; in den Striae der Flügeldecken finden sich deutlich größere Punkte als bei vialis. Beschreibung: Länge: 8,36 mm. Breite: 4,74 mm. Relationen: Halsschild: Breite/Länge 1,87; Breite Hinterecken/Breite Vorderecken 1,69. Flügeldecken: Länge/Breite 1,44; Länge Flügeldecken/Länge Halsschild 3,72; maximale Breite Flügeldecken/maximale Breite Halsschild 1,38. Farbe: Oberseite dunkel kupferfarben, glänzend. Beine schwarz; Tarsen braun. Fühler schwarz. Unterseite schwarz. Kopf: Stirn schmal; Breite ist etwas schmaler als die Länge des 4. Antennomers (wie 13:15). Wangen etwas gewölbt, sie enden vorne etwa auf der Höhe der Mitte der Stirnnaht. Stirnnaht median deutlich eingedrückt, sehr wenig eingeschnitten. Clypeus vorgezogen, längs etwas gewölbt, quer geringer gewölbt. Clypeus mit feinen, ziemlich dicht stehenden Punkten. Stirn median vor der Stirnnaht weitläufiger, lateral dichter als Clypeus punktiert; Punkte ebenfalls fein. Mentum apikad verbreitert; Seiten verrundet; verrundeter Übergang zwischen den Seiten zur Basis; Seiten breit plan, dazwischen querüber deutlich gewölbt. Unterseite des Halses mit großen, zum Teil miteinander verschmelzenden Punkten. Mandibeln außen gefurcht, apikal bifid. Halsschild: Basis etwa so breit wie die Basis der Flügeldecken. Quer stark gewölbt, längs deutlich gewölbt. Seiten verengen sich verrundet nach vorne. Vorderrand etwas ausgeschnitten. Die eckigen Vorderecken sind von oben unsichtbar. Seitenränder und Vorderrand durchgehend gerandet. Die Randungen der Seiten sind bei Aufsicht in dem vorderen Fünftel unsichtbar, dahinter schmal sichtbar. Bei Ansicht von der Seite sind die eckigen Vorderecken etwa rechtwinklig, die verrundeten Hinterecken deutlich stumpfwinklig. Oberseite mit etwas verwaschenen, feinen, nicht sehr dicht stehenden Punkten. Scutellum: Dreieckig, mit etwas gebogenen Seiten und wenigen winzigen Pünktchen Flügeldecken: Länglich oval; größte Höhe und Breite kurz vor der Mitte. Schultern nicht sichtbar. Enden der Flügeldecken gemeinsam verrundet. Seitenrandkanten schmal, aber fast in der gesamten Länge von oben uploads/Geographie/ bremer-2006-amarygmus-xliii-papuanische.pdf
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- Publié le Jui 10, 2021
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