Friedrich Heer (1916 – 1983). Eine Bibliographie von Adolf Gaisbauer um rund 40

Friedrich Heer (1916 – 1983). Eine Bibliographie von Adolf Gaisbauer um rund 400 Eintragungen erweiterte, im Textteil gekürzte Fassung der 1990 bei Böhlau (Wien) erstmals erschienenen Bibliographie in elektronischer Form. Ein Projekt der Österreichischen Forschungsgemeinschaft Wien, 2003 Inhaltsverzeichnis Erläuterungen 3 Werkverzeichnis 5 Titelregister 386 Register der rezensierten, diskutierten oder mit Vorworten versehenen Werke 424 Personenregister 445 Erläuterungen Das folgende Verzeichnis ist – bibliographietheoretisch ausgedrückt – eine "subjektive Personalbibliographie" (d.h. ein Verzeichnis der von einer Person geschaffenen Werke) mit einigen objektiven Ergänzungen (d.h. einigen Schriften und Äußerungen über diese Person, denen allerdings in ihrer – bewußten – Unvollständigkeit nur Anmerkungscharakter zukommt) in chronologischer – genauer: in annalistischer – Anordnung. Innerhalb der einzelnen Jahre wurde eine Dreiteilung nach dem Charakter der "Veröffentlichungen" vorgenommen ("Selbständige Literatur" – "Unselbständige Literatur" – "Sonstiges"), und jeder dieser drei Hauptabschnitte wurde – soweit dazu im jeweiligen Jahr eine Notwendigkeit bestand – einer Feingliederung unterworfen; die so entstandenen Unterabschnitte weisen in den Bereichen "Selbständige Literatur" und "Unselbständige Literatur" jeweils eine alphabetische Ordnung (Titelalphabet), im Bereich "Sonstiges" eine chronologische Ordnung auf. Was den "Beschreibungsgrad" betrifft, so wurde lediglich die "Selbständige Literatur" (mit der naheliegenden Ausnahme der Übersetzungen) mit Annotationen bzw. mit den Inhalt andeutenden Kurzreferaten versehen. Die Bibliographie ist in den Bereichen "Selbständige Literatur" und "Unselbständige Literatur" – abgesehen von den ganz wenigen mit einem Sternchen versehenen Eintragungen – durchwegs autoptisch, d.h. alle Bücher, Aufsätze, Rezensionen usw. lagen bei der Verzeichnung unmittelbar vor und wurden (wie die zahlreichen Hinweise auf identische, gekürzte, redigierte usw. Fassungen andeuten) im Zuge der Verzeichnung gelesen. Zum Bereich "Sonstiges" (Vorträge, Rundfunkarbeiten usw.), für den der übliche Begriff "autoptisch" wenig Sinn hat (eine 1965 gehörte Universitätsvorlesung, ein 1978 gehörter Vortrag!?), ist anzumerken: ein beträchtlicher Teil der Vorträge und Rundfunkarbeiten wurde in Aufsatzform veröffentlicht (vgl. die entsprechenden Anmerkungen im Verzeichnis), von einer Vielzahl derselben fanden sich im Heer-Nachlaß Typoskripte und Rohfassungen, von einem weiteren Teil liegen Rundfunk-Manuskripte und/oder Bandaufzeichnungen vor und fast alle Universitätsvorlesungen wurden (meist in gekürzter Form) als Bücher veröffentlicht, so daß man diesen dritten Hauptteil als zumindest weithin "sekundär-autoptisch" bewerten darf. Das Kernproblem jeder Bibliographie ist die Vollständigkeit. "Vollständigkeit ist von keiner Bibliographie zu verlangen", aber es müssen "wenigstens die Hauptschriften des behandelten Autors in vollem Umfang verzeichnet sein" (H. L. Gumbert: Eine Lichtenberg-Bibliographie. Besprechung nebst einigen Betrachtungen zur Theorie der Bibliographie. In: Euphorion. Heidelberg. Bd. 68 (1974), S. 327). In diesem Sinne wurde für den Bereich "Selbständige Literatur" (wieder mit Ausnahme der Übersetzungen) Vollständigkeit angestrebt und auch erreicht; auf dem Gebiete der "Unselbständigen Literatur" wurde Vollständigkeit mit allen zur Verfügung stehenden (bibliographischen und finanziellen) Mitteln und innerhalb eines vertretbaren Arbeits-Zeitraumes angestrebt, aber sicherlich nicht erreicht – allerdings mit einer positiven Einschränkung: alle für das Lebenswerk wesentlichen großen Aufsätze und Essays sind verzeichnet; im gemischten Bereich "Sonstiges" ist Vollständigkeit nicht möglich (gelöschte Bänder, vernichtete Manuskripte, nirgendwo registrierte Vorträge u.a.m.). Nachtrag 2003: In den Jahren zwischen der Buchveröffentlichung (1990) und der Erstellung dieses digitalisierten Verzeichnisses (2003) ergaben sich – durch weitere "Funde", vor allem aber durch die im Jahre 2002 vom Autor im Auftrag von Frau Eva Heer durchgeführte Sichtung und Ordnung des in ihrer Wohnung befindlichen Teil-Nachlasses Friedrich Heers, der sich nunmehr im "Literaturarchiv" der Österreichischen Nationalbibliothek befindet – Ergänzungen (zusätzliche Titel, Querverweisungen aus der zusätzlichen inhaltliche Kenntnis wichtiger Rundfunk- und sonstiger Vorträge als Typoskripte, Korrekturen, Präzisierungen) in einem Ausmaß von mehr als 400 Eintragungen. Die Eintragungen jeweils eines Jahres sind durchnumeriert, so daß alle verbindenden Querverweisungen und vor allem die Registerangaben in völlig eindeutiger Form durch die Kombination von Jahreszahl und laufender (Jahres-) Nummer erfolgen können (z.B. "Text: 1956/15"; nur im Schlußabschnitt der posthum erschienen Werke steht anstelle der Jahreszahl ein "P" mit laufender Nummer). Ein dreifaches Register – Titel, Personen, rezensierte und diskutierte Werke – soll den Zugang erleichtern und vielleicht darüber hinaus da oder dort zum "Einstieg" animieren. Wien, im Juli 2003 Adolf Gaisbauer 1938 Selbständige Literatur 1938/1 Reich und Gottesreich. Eine Studie zur politischen Religiosität des 12. Jahrhunderts. T. 1. 2. - Wien 1938. 324, 141 Bl. - Wien, Univ., phil. Diss. v. 4. 5. 1938. - 1. Text. 2. Literatur u. Anmerkungen. Die Zeit zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert als Entscheidungs- und Entstehungsperiode des neueren Europa: Das Ringen um die politische Religiosität des mittelalterlichen Menschen - letztere verstanden als die tragende Kraft der politischen Geschichte - sprengt die „natürliche mittelalterliche Einheit von Welt und Überwelt“ (S. 9) und hinterläßt einen durch fruchtbare Vielfalt und tragische Zerrissenheit und Antinomien gekennzeichneten Großraum - das werdende „neuzeitliche“ Europa, dessen (schöpferisches und mörderisches) Wesensmerkmal der „Agon“ ist, das vielfältige Streitgespräch und der permanente Kampf. - Die Dissertation enthält nicht nur bereits Grundgedanken der beiden großen Nachkriegswerke „Aufgang Europas“ (1949/1) und „Die Tragödie des Heiligen Reiches“ (1952/3), die dann - vor allem in neukonzipierten Einleitungs- und Schlußkapiteln - unter dem Eindruck der dazwischenliegenden Tragödie des „Reichs“ allerdings in einen stärkeren Gegenwartsbezug eingebunden wurden, sondern sie findet sich nahezu in ihrer Gesamtheit (weithin wörtlich, sonst mit geringen textlichen Überarbeitungen, Kürzungen oder Ergänzungen und mit völlig identischen Kapitelüberschriften) vor allem im zweiten diesen Werken wieder; auch die Trennung in Text- und Kommentarband wurde beibehalten. 1945 Sonstiges 1945/1 7.12.1945: Erster öffentlicher Vortrag Heers im Rahmen des Nordfriesischen Museums (Nissenhaus) in Husum: „Kultur im Umbruch. Die geistige Situation der Gegenwart“. (Manuskriptentwurf im Nachlaß Heer.1) 1946 Unselbständige Literatur a) Aufsätze, Artikel 1946/1 Apokalypse der Zeit. (Zu Jean Giraudoux’ „Sodome et Gomorrhe“ und Thornton Wilders „The skin of our teeth“.) In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 5, S. 169 - 177. 1946/2 Aufgang des Abendlandes. In: Die Furche. Wien. Nr. 37 v. 14. 9. 1946, S. 1 - 2. (Handschriftliche Stichworte dazu im Husum-Wien-„Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer). 1 Der hier mehrfach erwähnte „Nachlaß Heer“ befindet sich seit Sommer 2002 im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. 1946/3 Der Christ und die moderne Kunst. In: Die Furche. Wien. Nr. 51 v. 21. 12. 1946, S. 7 - 8. 1946/4 Christentum und Gegenwart. In: Der Ruf. Salzburg. Jg. 1 (1946), H. 9, S. 3 - 4. (Der Aufsatz ist nur mit „F. H. Wien“ gezeichnet; stilistische und thematische Besonderheiten - nicht zuletzt wörtliche Anklänge an 1947/1 - erlauben aber eine sichere Zuordnung, die Heer selbst in einem Brief vom 24. 10. 1946 an seine ehemalige Verlobte, Frau Dr. Bertha Steffelbauer, bestätigt. - Gekürzte Wiedergabe der handschriftlichen Fassung im „Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer). 1946/5 Vom Kampf des Abendlandes. In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 9, S. 370 - 378. (Wurde unter demselben Titel und mit minimalen Textänderungen in den Sammelband „Gespräch der Feinde“, 1949/2, aufgenommen.) 1946/6 Lebendige Kirche. (Zur geistig-religiösen Lage in Frankreich.) In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 3, S. 137 - 141. 1946/7 Europäische Kultur in der Krisis. In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 4, S. 147 - 161. (Text eines Vortrages, gehalten in Husum am 1. 2. 1946. - Vgl. 1946/15.) 1946/8 Vincent Mac Nabb (1868 - 1943). In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 7, S. 285 -288. (Gekürzte Wiedergabe der handschriftlichen Fassung im „Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer). 1946/8a Von der Not des Studenten. In: Blätter der Katholischen Hochschuljugend Öster- reichs. Wien. H. 1 (Nov. 1946), S. 1 - 2. 1946/9 Notiz zu einer Faustlesung. (Hamburg, November 1945.) In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 6, S. 238 - 240. 1946/10 Österreich? In: Die Furche. Wien. Nr. 43 v. 26. 10. 1946, S. 1 - 2. b) Rezensionen, Berichte 1946/11 Die Ausstellung Herbert Boeckl in der Akademie der bildenden Künste, Wien. (7. April bis 19. Mai 1946) In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. l (1946), H. 3, S. 141 - 144. (Gekürzte und veränderte Wiedergabe der handschriftlichen Fassung vom „Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer). 1946/12 „Missionsland Frankreich?“ In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 2, S. 88 - 92. (Zu: H. Godin, Y. Daniel, La France - Pays de mission? 1943. - Gekürzte Wiedergabe der handschriftlichen Fassung vom „Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer). 1946/13 „Gedanken des Friedens“. In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 6, S. 232 -237. (Gekürzte Wiedergabe der handschriftlichen Fassung vom „Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer. - Zu: Reinhold Schneider, Die Heimkehr des deutschen Geistes. Über das Bild Christi in der deutschen Philosophie des 19. Jahrhunderts. Heidelberg 1946. Reinhold Schneider, Der Tod des Mächtigen. Erzählung. Freiburg/Br. 1946. Reinhold Schneider, Gedanken des Friedens. Gesammelte kleine Schriften. Freiburg/Br. 1946.) 1946/14 Yen-An. (Asien steht im Umbruch.) In: Wort und Wahrheit. Wien. Jg. 1 (1946), H. 9, S. 393 - 395. (Zu einer Reiseschilderung der französischen Jesuiten H. Pattyn und A. Bonnique in „Etudes“, Paris, Juli/August 1946. - Gekürzte Wiedergabe der handschriftlichen Fassung vom „Notizbuch 1945/46“, Nachlaß Heer). Sonstiges 1946/14a 16.1.1946: Vortrag in der evangelischen Stadtkirche am Markt in Husum: „Junger Mensch vor Gott - ein Wort an die Jugend von 1946 - und an ihre Väter“. (Handschriftlicher Entwurf - „Notizbuch 1945/46“, Titel: „Ein Wort an Jugend von 1945“ - und Typoskript in Heers Nachlaß.) 1946/15a 4.1.1946: Erster Husumer Vortrag des Zyklus „Ursprünge europäischer Kultur“: „Ursprünge der Kunst und Religion“. (Alle 5 Vorträge fanden - organisiert vom Nordfriesischen Museum - in der Aula uploads/Geographie/ friedrich-heer-bibliographie.pdf

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