Woche Wochentagsheptagramm mit den Symbolen der Wochentage: Sonne (oben), Mond
Woche Wochentagsheptagramm mit den Symbolen der Wochentage: Sonne (oben), Mond (unten rechts) und weiter entlang der Linie zu Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturm Die Woche ist heute in fast allen Kulturen eine gebräuch- liche Zeiteinheit von sieben Tagen. Sie ist allerdings in den meisten Ländern weder eine gesetzliche Einheit im Messwesen noch eine physikalische Maßeinheit im Sin- ne von Einheitensystemen. Dennoch können nach dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (z. B. § 188 Abs. 2) und dem schweizerischen Obligationenrecht (Art. 77 Abs. 1 Ziff. 2 OR) Fristen in Wochen angegeben wer- den, wobei in Deutschland die Woche meist als Montag 0:00 Uhr bis Sonntag 24:00 Uhr definiert wird (§ 21a Arbeitszeitgesetz). In Deutschland war seit 1943 die DIN-Norm DIN 1355 gültig, die 1975 mit Wirkung ab 1976 geändert wurde, dann 1992 in die EN 28601 aufging und im September 2006 von der derzeit gültigen ISO 8601 abgelöst wurde. 1 Etymologie Das Wort Woche ist verwandt mit den Wörtern Weichen und Wechsel.[1] In vielen Sprachen (z.B. ungarisch und hebräisch) wird das Wort für Woche mit Hilfe des Wortes “Sieben” gebildet 2 Reihenfolge der Wochentage Nach der 1975 von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) aufgestellten Empfehlung haben die Wochentage seit Januar 1976 die folgende Reihenfol- ge: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag/Sonnabend und Sonntag. Nach jüdischer und christlicher Tradition beginnt die Woche mit dem Sonntag. Genauso wird es heute auch in den USA, in arabischen Ländern sowie in Japan[2] und China[3] gehandhabt. Auch die deutsche Bezeich- nung „Mittwoch“ bezieht sich auf einen Wochenbeginn am Sonntag und nicht am Montag. Jedoch vermerken die Kalender der meisten europäischen Staaten den Montag als ersten Tag der Woche, wie in der Norm ISO 8601 vor- gesehen. Nach altpersischer Tradition beginnt die Woche mit Samstag. 3 Die Sieben-Tage-Woche 3.1 Ursprünge Die Zusammenfassung von sieben Tagen zu einer Ein- heit von einer Woche kann mit der Länge eines Monats (Mondes) erklärt werden, der etwas mehr als 28 Tage umfasst. Die vier Mondphasen (Neumond, zunehmender Halbmond, Vollmond, abnehmender Halbmond) erlau- ben dann eine naheliegende Einteilung der 28 Monats- tage in vier Wochen zu je sieben Tagen. Eine alte Na- mensgebung und Reihenfolge der Wochentage stammt aus Babylonien und Ägypten, wo bereits im Alten Reich (3. Jahrtausend v. Chr.) der Monat in die vier Mondpha- sen eingeteilt und damit verbunden religiöse Opfer darge- bracht wurden. Jedem Tag wurde dabei eine Gottheit zu- geordnet, und jedem der damals bekannten beweglichen Himmelsobjekte (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn) wurde ein Wochentag zugeordnet. In semitischen Sprachen beruht das Wort für Woche (hebräisch שבועschawua, arabisch أسبوع )auf demselben Wortstamm wie die Bezeichnung für die Zahl Sieben in den entsprechenden Sprachen. In den ältesten schriftlichen Tora- und damit auch Bibel- Überlieferungen (5. Jahrhundert v. Chr.) wird explizit ei- ne Sieben-Tage-Woche genannt, wobei die ersten sechs Tage mit Nummern bezeichnet werden, der siebte Tag hingegen als allgemeiner „Ruhetag“ herausgehoben ist, siehe dazu Gen 2,2 .[4] Dabei bleibt bislang ungeklärt, 1 2 4 KALENDERWOCHE ob die Überlieferung der Tora von Anfang an mit der Sieben-Tage-Woche verbunden war oder ob zwei ur- sprünglich getrennte Überlieferungen erst später mitein- ander verbunden wurden. Die Bezeichnung Sabbat für den „Ruhetag“ ist dagegen erst sehr viel später bezeugt. Die Namensherleitung ist ebenfalls nicht klar. Die mo- derne Forschung diskutiert einerseits die Herkunft vom hebräischen Begriff„šbt“ („aufhören, von der Arbeit ab- lassen, feiern“) und andererseits die babylonische Ent- sprechung „šapattu“ („Mondfest“).[4] Gemäß der christ- lichen Tradition feiern die meisten Christen den ersten Tag der Woche, den Sonntag (Tag der Sonne; Tag, an welchem dem Sonnengott Opfer dargebracht wurden), als Gedächtnistag der Auferstehung Jesu von Nazareth. Das Gebot der Sabbatheiligung wird in diesem Sinne umge- deutet („Du sollst den Feiertag heiligen.“). In der Antike gelangte im Rahmen des ägyptisch- babylonischen Zodiaks die Einteilung zu den Griechen und Römern.[5] Diese Namenstradition erfuhr schon früh den weiteren Transfer bis nach Indien und Japan. (Siehe auch japanische Wochentage.) 3.2 Offizielle Einführung Wann und von wem die noch heute übliche Zählung der Wochentage zum ersten Male festgelegt wurde, kann nicht zurückverfolgt werden. Unsere heutige Siebentagewoche löste unter orienta- lischem Einfluss das altrömische Nundinum ab, evtl. maßgeblich durch die Kalenderreform des Gaius Iulius Caesar. Rechtlich kann die Verbindlichkeit der 7-Tage- Woche allerdings erst mit Kaiser Konstantin ab 321 n. Chr. in der Gesetzgebung zur Arbeits- und Gerichtstags- freiheit des Sonntags festgemacht werden.[6] Es gibt keine Hinweise, dass die Abfolge der sieben Wochentage seit ihrer Einführung jemals unterbrochen worden wäre, auch nicht durch die Kalenderreform des gregorianischen Kalenders. Damit stellt sie den regel- mäßigsten Bestandteil des Julianischen sowie des grego- rianischen Kalenders dar. 4 Kalenderwoche Das Jahr umfasst mindestens 52 Wochen, die v. a. im Geschäftsleben als Kalenderwochen (KW) durchnumme- riert werden, wobei es bei den Wochen-Nummerierungen verschiedene Definitionen gibt. Je nach angewandter Re- gel kann die erste Woche des Jahres unterschiedlich sein: • ISO (DIN/ÖNORM/SN): die Woche, die den ers- ten Donnerstag des Jahres enthält (ISO 8601, früher DIN 1355-1). Äquivalent sind folgende Definitionen (da ISO 8601 den Montag als ersten Tag der Woche definiert): • die Woche, die den 4. Januar enthält • die Woche, in der der 1. Januar ein Montag, Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag ist, sonst die darauf folgende Woche • die erste Woche, in die mindestens vier Tage des neuen Jahres fallen bzw. die erste Woche, in die mehr Tage auf das neue Jahr fallen als auf das alte Jahr • USA: jene, in die der 1. Januar fällt • Selten: die erste vollständige Woche des Jahres 4.1 Zählweise nach ISO 8601 Die Kalenderwoche ist nach ISO 8601 so definiert: 1. Kalenderwochen haben 7 Tage, beginnen an einem Montag und werden über das Jahr fortlaufend num- meriert. 2. Die Kalenderwoche 1 eines Jahres ist diejenige, die den ersten Donnerstag enthält. Weitere Eigenschaften dieser Zählweise sind: • Jedes Jahr hat entweder 52 oder 53 Kalenderwo- chen. • Ein Jahr hat genau dann 53 Kalenderwochen, wenn es mit einem Donnerstag beginnt oder endet: • Ein Gemeinjahr mit 53 Wochen beginnt an ei- nem Donnerstag und endet an einem Donners- tag. • Ein Schaltjahr mit 53 Wochen beginnt entwe- der an einem Mittwoch und endet an einem Donnerstag oder es beginnt an einem Don- nerstag und endet an einem Freitag. • Der 29., 30. und 31. Dezember können schon zur Kalenderwoche 1 des Folgejahres gehören. • Der 1., 2. und 3. Januar können noch zu der letzten Kalenderwoche des Vorjahres gehören. In Deutschland führte das Deutsche Institut für Normung mit der DIN 1355-1 zum 1. Januar 1976 eine entspre- chende Zählweise mit Montag als ersten Wochentag in Deutschland ein. In der Vorgängerversion DIN 1355 von 1943 fing die Woche noch am Sonntag an. In Kalendern für den deutschsprachigen Markt wird die Kalenderwo- che stets nach ISO 8601 gezählt, auch wenn bei einigen weiterhin der Sonntag zumindest graphisch am Wochen- anfang steht. 6.2 Weitere Berechnungsvarianten 3 Dauerkalender einschließlich Ablesen des Wochentags 5 Darstellung in Form eines Dau- erkalenders 6 Darstellung in einem übersichtli- chen Schema Im März 1975 wurde vom DIN für die Bundesrepublik Deutschland empfohlen, dem Wochentag Montag die Ordnungszahl 1 zuzuordnen (DIN 1355); daraus hat sich die Gepflogenheit entwickelt, den Montag als ersten Tag der Woche und somit den Wochenbeginn anzusehen. Vorher hatte es im deutschen Normenwerk seit Januar 1943 die Regelung gegeben: „Eine Woche beginnt am Sonntag um 0:00 und endet am darauffolgenden Sonn- abend um 24:00“. In der DDR trat diese Änderung be- reits im Jahr 1969/1970 in Kraft. 1978 beschloss auch die UNO, dass der Montag international als der erste Tag der Woche gelten solle. Beispiele: • Kalenderwoche KW 52, 2003: „2003-W52“ – Mon- tag, 22. Dezember 2003 bis Sonntag, 28. Dezember 2003 • Kalenderwoche KW 1, 2004: „2004-W01“ – Mon- tag, 29. Dezember 2003 bis Sonntag, 4. Januar 2004 6.1 Berechnung in den USA und vielen an- deren Ländern In weiten Teilen der Welt (beispielsweise Nordamerika, Australien) hat sich die jüdisch-christliche Tradition er- halten, den Sonntag als ersten Tag der Woche zu rechnen. In den USA und Ländern, die ebenfalls das dort gültige Schema verwenden, gelten folgende Regeln: • Jeden Sonntag beginnt eine neue Kalenderwoche • Am 1. Januar beginnt stets – unabhängig vom Wo- chentag – die 1. Kalenderwoche Daraus lassen sich wiederum einige Eigenschaften ablei- ten: • Die erste und die letzte Kalenderwoche eines Jahres müssen nicht vollständig sein, das heißt, sie können weniger als sieben Tage enthalten • Jedes Jahr, das kein Schaltjahr ist oder dessen 31. Dezember kein Sonntag ist, hat 53 Kalenderwochen • Falls der 31. Dezember eines Schaltjahres ein Sonn- tag ist, so liegt dieser Sonntag als einziger Tag in der 54. Kalenderwoche (dieser Fall tritt relativ sel- ten ein: zuletzt im Jahr 2000, das nächste Mal 2028). Eine abgewandelte, in den USA allerdings weder standar- disierte noch übliche Form dieses Berechnungsschemas, verwendet ähnlich wie beim DIN-Schema nur volle Wo- chen und legt als erste Kalenderwoche diejenige fest, die den 1. Januar enthält. In diesem Fall können dann die Ta- ge nach dem letzten Dezembersamstag bereits zur ersten Kalenderwoche des Folgejahres gehören, während eine 54. Kalenderwoche niemals auftritt. Im US-amerikanischen Geschäftsleben und in der dor- tigen uploads/Geographie/ woche.pdf
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- Publié le Fev 12, 2021
- Catégorie Geography / Geogra...
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