UNIVERSITÄT BUKAREST FREMDSPRACHENFAKULTÄT ABTEILUNG: DEUTSCH-RUSSISCH BILDUNG
UNIVERSITÄT BUKAREST FREMDSPRACHENFAKULTÄT ABTEILUNG: DEUTSCH-RUSSISCH BILDUNG IM MITTELALTER ~ SEIT DER KAROLINGISCHEN BILDUNGSREFORM BIS ZUR ENTSTEHUNG DER ERSTEN UNIVERSITÄT ~ Kursleiterin: Studentin: Lect. Dr. Daniela Ionescu-Bonanni Oana Adriana Băiaşu 1.Jahr, 2. Semester Structuri comunicaţionale orale 2010/2011 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung......................................................................................................................................2 2. Die karolingische Renaissence und die Probleme der Schule......................................................3 2.1. Academia Palatina........................................................................................4 2.2. Schola Palatina..............................................................................................4 3. Die Grundschule...........................................................................................................................6 4. Die Mittelschule............................................................................................................................7 5. Die erste Universtät in Deutschland ............................................................................................9 6. Schlußfolgerung..........................................................................................................................10 7. Bibliographie .............................................................................................................................12 8. Webographie ..............................................................................................................................12 2 1. Einleitung Es ist noch bekannt der Fall des Philosophen Stilpo aus dem antiken Griechenland, der nach dem Verlust seines Eigentums beim Untergang von der Burg Megara, die Hilfe seiner Freunden ablehnte, indem er begründete, dass er eigentlich nichts verloren hat, weil niemand ihm seinen „paideia“ nehmen konnte. Aber was war dieser „paideia“, den der Denker nicht verlieren konnte? Das war die Kultur, die Wissenschaft, die Lehre, seine Befähigungen – alle diese sind wichtiger als die materiellen Güter, die vergänglich sind. Meneander sagte vor 2500 Jahren, dass der „padeida“ der wertvollste Segen war, den die Götter den sterblichen Menschen schenkten.1 Heutzutage ist die Bildung eines Menschen noch einer der wichtigsten Kriterien seines individuellen Lebens. Es wird gesagt, dass die morgige Gesellschaft den Spiegel der heutigen Bildung ist. Immer hat die Schule eine wichtige Rolle beim Finden eines Jobs gespielt. Auch im Mittelalter konnten nur die Männer, die eine Schule besuchten, wichtige Ämter besetzen. Das mittelalterliche Bildungssystem widerspiegelte die gesellschaftliche Wirklichkeit dieser Zeitspanne. Die Hauptrolle spielte die Kirche. Die Priester und die Mönche waren die gelehrtesten Männer der Gemeinschaft und einer ihrer Aufträge war die Vermittlung von Kenntnissen den anderen Mitgliedern der Gesellschaft. Die kirchlichen und klösterlichen Schulen haben in ganz Europa verbreitet, indem sie die Unterweisung denjenigen sicherten, die sich leisten konnten, eine Schule zu besuchen. Es war eine harte Zeit. Für die meisten Bewohner Europas schien das Überleben wichtiger als das Wissen. Die Kinder der armen Menschen waren nicht in die Schule geschickt, weil sie von ihren Eltern als Arbeitskräfte benutzt waren. So blieb die Bildung, am häufigsten, ein Privileg der reichen Laien. Aber wer seine soziale Lage bewältigen wollte, musste auf das weltliche Leben 1 Vgl. Vinţanu, 2008, S. 7 3 verzichten und sich dem kirlichen Leben widmen. Auf dieser Weise konnte man Zugang zur Bildung haben, auch wenn man aus einer unteren Gesellschaftsschicht stammte. 2. Die karolingische Renaissence und die Probleme der Schule Nach dem Überfall der germanischen Stämme in der römischen Welt hielten sich noch einige Schulen (in Pavia, Milano, Ravenna, Rom), aber die öffentliche Autorität interessierte sich zu wenig, fast gar nicht, das Schulwesen zu fördern. Die germanische Aristokratie verabschiedete das Latein als Kultursprache, aber die erzieherischen Methoden wurden abgelehnt, weil sie nicht angemessen für ein kriegerisches Volk waren.2 In der zweiten Hälfte des VII Jahrhunderts erlitt das kulturelle Leben eine Verschlechterung. Die romische Gesellschaft verabschiedete das Lebenssystem der fränkischen Familien, während die Kirche sich immer mehr um die Bildung beschäftigte. In der ersten Hälfte des VIII Jahrhunderts wurden wegen der vielfachen Carol Martels Kriege fast alle Kultur- und Schulverwaltung ruiniert, mit Ausnahme von denen der Klöster.3 So war die Veranstaltung der Schulen im VIII. Jahrhundert im ganzen Regnum Francorum in der Hand der Kleriker und Mönchen. Karl der Größe gründete ein einfaches, aber sicheres Bildungssystem, öffnete neue Schulen in Deutschland, wo es nie vorher gab, zog viele ausländischen Gelehrten (besonders aus England und Italien) in seinem Reich an, entwickelte ein wissenschaftliches, künstlerisches und literarisches Kulturzentrum. Karl wollte, dass alle seine Untertanen sich über die Vorteile der Bildung freuen.4 In 780 ordnete Karl, dass das Lernen der Psalmen, die Erkenntnis der Noten und des Gesanges, die Rechnunung der Jahre und der Jahreszeiten und die Grammatik, in jeder bischöflichen Residenz und in jedem Kloster unterrichtet wurden. Aber die Kulturalisierungaktion zielte nicht nur die Bistum, sondern auch die Pfarrgemeinden. In Dörfern und Städten haben die Priester Schule gegründet. Als ein Gläubiger vertraute den Pfarrern die Kinder, um sie das Lesen und das 2 Vgl: Drîmba, 1987, S.119 3 Ibidem 2 4 Ibidem 2 4 Schreiben zu lehren, sollten sie ihm nicht verweigern. Sie waren dafür nicht bezahlt, aber sie konnten kleine Geschenke von den Eltern annehmen.5 2.1. Academia Palatina Der tätigste Kulturbrennpunkt, die der Kaiser schuf, stützte und verwies, befand sich bei seinem Hof. Dieses Zentrum hatte zwei Formen von lehrreichen – erzieherischen und kulturellen Tätigkeiten, die Schola Palatina und Academia Palatina genannt wurden. Die Gelehrten, die Karl aus Italien, England und Irland brachte, bildeten einen überlegenen intellektuellen Kreis, vom vor allem der Kaiser profitierte, um sich zu bilden. Während ihrer Treffen sprachen sie über theologische, wissenschaftliche und literarische Themen. Außer der Ausbildung der Kinder aus der Schule des Palastes, waren die Gelehrten auch in ihren persönlichen Anliegen und Arbeiten aufgenommen. Manchmal verzichteten sie auf den akademischen Stil und schrieben Wortspiele, Rätsel, trugen Masken der antiken Tragödie und Komödie. Das war die Tätigkeit des Academia Palatina. Mitglieder der Kaiserfamilie und Söhne der weltlichen Adeligen besuchten Schola Palatina; aber die meisten Schüler waren Kleriker, künftige Bischöfe, Diener des Reiches.6 2.2. Schola Palatina In Schola Palatina lernten die Söhne der Adligen kulturelle Begriffe und genossen ritterliche Erziehung (die Handhabung der Waffen, Reiten und Jagd). Diese Schule bildete Schreiber, Notare, Kopisten, Sekretäre aus. Diese studierten die „artes liberales“.7 Bis zum endgültigen Festsetzen des kaiserlichen Hofes in Aachen hatte die Schule keinen stabilen Sitz; die Schüler begleiteten ihre Lehrer in verschiedenen Verortungen des Reiches. So sollte die karolingische Schola Palatina nicht als ein gymnsium, sondern als eine stabile Anstalt, mit einer harten Organisierung gesehen werden. Karl der Größe wollte qualifizierte Beamten und fähige Verwalter, die unter den besten Bedingungen den Staat und die Kirche bedienen konnten. Weder 5 Vgl: Drîmba, 1987, S.120 6 Vgl: Drîmba, 1987, S.122 7 Ibidem 6 5 die Lehrer widmeten sich ausschließlich der Wissenschaft und der Schule, noch die Schüler interessierten sich für die Fächer ohne praktische Perspektive für ihre zukünftige Karriere.8 Die karolingische Schola Palatina war die erste Schule, die den weltlichen Jugendlichen eine klassische Ausbildung bot, verschieden von den religiösen Lehren. Karl der Größe sicherte den Kulturmenschen und den Schülern eine gute wirtschaftliche Situation, so konnten sie unter zufriedenstellenden Bedingungen studieren. Gleichzeitig sporte der Kaiser die klügsten Söhne der Adeligen zu geistiger Arbeit an, indem er ihnen die Gelegenheit einer Karriere gab, die ihnen einen schnelleren beruflichen Aufstieg als eine militärische und politische Karriere sicherte.9 Kulturzentren in Deutschland im VII Jahrhundert Quelle: Istoria culturii si civiliziţiei, Ovidiu Drîmba, S. 125 8 Vgl: Drîmba, 1987, S.123 9 Vgl: Drîmba, 1987, S.123 6 Bistum Klöster 3. Die Grundschule Die Kinder begannen die Schule im Alter von 7 Jahren. Der Lehrer war ein Kleriker oder ein Mönch. Er musste wenigstens 25 Jahre alt sein und vom Bischof genehmigt werden. Grundsätzlich waren die Lehrer nicht entlohnt, indem die Bildung als kostenlos betrachtet war; aber in Wirklichkeit forderten viele von den Eltern bezahlt zu werden. Um die Missbräuche zu vermeiden, gaben ihnen die Bischöfe Vorteile, stabile Einkommen (prebendae). Der Lebensstil der Schüler war in den Klöstern sehr streng: permanente Überwachung, keine Pause, starre Disziplin, häufige Körperstrafen. Während der Unterrichts- oder Nachhilfestunde durften die Schüler nur durch Zeichen sprechen.10 In der Grundschule unterrichtete der Lehrer das Lesen, das Schreiben, den kirchlichen Gesang und das Rechnen. Diese Fächer waren nicht gleichzeitig unterrichtet, sondern in verschiedenen Tagen, oder sogar in nacheinanderen Zeitspannen. Das ABC war nicht bekannt. Das Kind begann die Buchstaben und dann die Silben zu lernen; als es zu den Worten und Sätzen überging, hatte er vor ihm den Text eines Psalmes. So war das erste Lesebuch der Psalter, der im Mittelalter in Tausend Exemplaren kopiert wurde. Nach dem Lesen, lernte das Kind zu schreiben; das Lesen und das Schreiben waren zwei verschiedene Übungen. Viele wussten zu lesen, aber nicht zu schreiben. Aber das Lesen (lectio) war mit dem Gesang (cantilena) assoziiert, weil das Aufsagen eines Psalmes gesungen war.11 Die Psalmen waren in lateinischer Sprache geschrieben, so musste der Schüler diese Sprache seit der Grundschule lernen. Er musste kurze religiöse oder weltliche Texte auswendig lernen. Nachdem der Schüler einen Grundwortschatz erworben hatte und einfache und kurze Sätze bilden konnte, begann er die Prosodie zu lernen. Nach dem Lesen, Schreiben und Gesang folgte das Rechnen (calculatio). Die gewöhnliche Technik war das Abzählen an den Fingern. Im X. Jahrhundert begann man das Rechenbrett zu benutzen.12 10 Vgl. Drîmba, 1987, S. 124 11 Vgl. Drîmba, 1987, S. 125-126 12 Vgl. Drîmba, 1987, S. 126 7 4. Die Mittelschule Nach der Grunschule konnten die fähigen Schülern die Mittelschule besuchen, indem sie die artes liberales studierten. Der Fächerkanon der septem artes liberales stammt aus der Antike. Der Begriff ars bedeutet dabei nicht Kunst im modernen Sinne, sondern Technik, Fähigkeit, Sachgebiet, Wissenschaft. Als liberales bezeichnete man die artes in der Antike, weil die Beschäftigung mit ihnen eines freies Mannes (homo liber) würdig war; im Mittelalter leitet man das Wort auch von liber = Buch ab, also Buchwissenschaften.13 Die septem artes bestehen aus: • drei Fächern, die mit der Sprache zu tun haben = trivium (dreifacher Weg), und • vier Fächern, die mit Zahlen zu tun haben = quadrivium (vierfacher Weg) uploads/Litterature/ bildung-im-mittelalter.pdf
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- Publié le Oct 15, 2021
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