Dobrudscha und Altreich Iloaia-Pîrvulescu Bianca II. Studienjahr WS 2017/2018 I

Dobrudscha und Altreich Iloaia-Pîrvulescu Bianca II. Studienjahr WS 2017/2018 Inhaltsverzeichnis I. Dobrudscha 1. Wer sind die Deutschen in Dobrudscha? 2. Wie haben diese in Dobrudscha angekommen? 2.1 Der Grund 2.2 Die Einwanderungswellen 2.2.1 Die erste Einwanderungswellen (1841-1856) 2.2.2 Die zweite Einwanderungswellen (1873-1883) 2.2.3 Die dritte Einwanderungswellen (1890-1891) 3. Die Umsiedelung 4. Die Schule 5. Wie klingt die Sprache II. Altreich 1. Wie sind Altreich-Deutsche? 2. Konzentration der Minderheit 3. Deutsche in Bukarest 4. Die Sprache in der Zeitung III. 1. Bibliographie 2. Webographie I. Dobrudscha 1. Wer sind die Deutschen in Dobrudscha? Die Deutschen in Dobrudscha stellen die deutsche Gemeinschaft nicht aus Deutschland, sondern die abwandernden Deutschen aus Bessarabien und Südrussland dar, als Folge des Wunsches des Zaren Alexander I, sie zu russifizieren. Dies ist die einzige deutsche Bevölkerung, die jemals direkt unter osmanischer Herrschaft gelebt hat. Bis 1878 war Dobrudscha ein integraler Bestandteil dieses Staates. 2. Wie haben diese in Dobrudscha angekommen? 2.1 Der Grund 1763 hat Katharina II. einen Vertrag unterzeichnet, der die Deutschen aufforderte, nach Russland zu kommen, um das Land zu bearbeiten, indem sie ihnen die Gewissheit gegeben hat, dass sie ihre Sprache und Kultur behalten können. Auch der Zar Alexander I. hat Kolonisten in den Gebieten von Bessarabien (1814-1824) genannt und ihnen Religion- und Organisationsfreiheit, Befreiung von Militärdienst und Steuerbefreiung für zehn Jahre versprochen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts versucht man, die Kolonien der Deutschen zu russifizieren, was sie dazu veranlasste, in Dobrudscha in den Süden zu ziehen. 2.2 Die Einwanderungswellen 2.2.1 Die erste Einwanderungswellen (1841-1856) Es waren Familien bessarabischer deutscher Bauern aus Bessarabien und transnistrischer Germanen aus der Region Cherson. Da Dobrudscha eine Provinz des Osmanischen Reiches war, erfolgte die Besiedlung nach osmanischen Gesetzen. Sie haben jedoch zur wirtschaftlichen Entwicklung von Dobrudscha beigetragen. Karte mit Siedlungsgebieten der Dobrudschadeutschen. I. Welle 2.2.2 Die zweite Einwanderungswellen (1873-1883) Die zweite Welle hat stattgefunden, als Rumänien versuchte, einige Gebiete der Dobrudscha mit der deutschen Bevölkerung wieder zu besiedeln, nachdem viele Türken die Region bis 1885 verlassen hatten, da die Unabhängigkeit Rumäniens vom Osmanischen Reich 1878 anerkannt wurde. Karte mit Siedlungsgebieten der Dobrudschadeutschen. I. Welle II. Welle 2.2.3 Die dritte Einwanderungswellen (1890-1891) Bei der dritten Einwanderungswelle um 1890/91 entstanden in der Dobrudscha die Orte Kobadin (heute: Cobadin) und Sarighiöl. Als letzte deutsche Kolonie von Einwanderern aus Russland wurde Neue Weingärten 1892 als Vorort von Konstanza gegründet. Die weiteren deutschen Ortsgründungen waren Tochterkolonien, die bereits im Lande befindliche Personen aufbauten. Karte mit Siedlungsgebieten der Dobrudschadeutschen. I. Welle II. Welle III. Welle Kleinere Siedelungen in heutigem Bulgarien 3. Die Umsiedelung Im Jahr 1940 leitete das Dritte Reich eine Aktion zur Umsiedlung der deutschen Kolonien in Dobrudscha unter dem Namen Vorumsiedlung ein. So zogen die meisten der 16.000 Dobrudschadeutschen, insbesondere jene ohne Land, unter dem Motto Heim ins Reich nach Deutschland. Rund 1600 Menschen haben sich nicht zurückbewegt. 4. Die Schule Im Allgemeinen bekamen die Dobrudschadeutschen keine Ressourcen, um ihre eigene Bildung zu unterstützen. Sie besuchten rumänische Schulen, nur deutsche Sprache und Religion wurden von ihren eigenen Gemeindelehrern nach Abschluss der Kurse unterrichtet. 5. Wie klingt die Sprache • Die älteste Frau in einer der ersten deutschen Niederlassungen in der Dobrudscha, eine Greisin von seltener Geistesfrische, konnte noch das Lied aufsagen, das die Auswanderer bei ihrem Auszug aus Deutschland und sie selbst noch als Kind gesungen hatten. Es ist bezeichnend, wie dieses Wanderlied gerade die versprochenen Privilegien in Verse gebracht hat. Laßt uns nur das Frühjahr sehn Und die schöne Sommerzeit. Wer will mit nach Rußland ziehn, Der mach‘ sich zur Fahrt bereit. Denn der Kaiser hat ausgeschrieben, Daß er Deutsche haben will, Grund und soviel mitzuteilen, Als sie nur besitzen woll’n. Rußland ist eine schöne Gegend, Hier eine rechte Schinderei. Und da werden wir anlegen Weinberg‘ an dem schönsten Rhein. Nun adje, jetzt wollen wir ziehen, Jetzund ist es hohe Zeit. An die Donau wollen wir ziehen, Denn sie ist von hier nicht weit. Kommen wir an die russische Grenze, Kriegen wir Paß und Reisegeld. Zehn Jahre sind wir frei von Gaben Und auch frei von Standquartier. Und da geben wir keine Soldaten, Wir und unsere Kinder nicht. Rußland ist eine schöne Gegend Für die Schreiber und Advokaten. Denn die haben viel dabei. Denn der Sand tut hier nichts kosten, Denn er liegt ja vor der Tür, Dürfen sie nur die Fenster öffnen, Bringt der Wind ihn schon aufs Papier. Laßt uns nur das Frühjahr sehn Und die schöne Sommerzeit. Wer will mit nach Rußland ziehn, Der mach‘ sich zur Fahrt bereit. Denn der Kaiser hat ausgeschrieben, Daß er Deutsche haben will, Grund und soviel mitzuteilen, Als sie nur besitzen woll’n. Rußland ist eine schöne Gegend, Hier eine rechte Schinderei. Und da werden wir anlegen Weinberg‘ an dem schönsten Rhein. Nun adje, jetzt wollen wir ziehen, Jetzund ist es hohe Zeit. An die Donau wollen wir ziehen, Denn sie ist von hier nicht weit. Kommen wir an die russische Grenze, Kriegen wir Paß und Reisegeld. Zehn Jahre sind wir frei von Gaben Und auch frei von Standquartier. Und da geben wir keine Soldaten, Wir und unsere Kinder nicht. Rußland ist eine schöne Gegend Für die Schreiber und Advokaten. Denn die haben viel dabei. Denn der Sand tut hier nichts kosten, Denn er liegt ja vor der Tür, Dürfen sie nur die Fenster öffnen, Bringt der Wind ihn schon aufs Papier. • Roden und Kohlenbrennen war die erste, schwere Arbeit, die den Kolonisten sofort so unerträglich erschien, dass sie entschieden wieder fort wollten. Das bezeugt das folgende vom 29. Dez. 1858 datierte Dokument: „Klageschrift der Tschukurover an den Preisischen u. königl. Konzol Blücher: daß sie in Ciucurova nicht bleiben könnten, 1. Daß Vieh sei bald zugrund gegangen, 2. ist’s auch mit dem Feldbau garnichts. Wo noch ein ordentliches Stück land ist, das haben die Russen in der Hand. Wir haben das Holzhauen oder Preterschneiden nicht gelernt und davon leben die ganzen Schukorover Leute.“ Ethnien in der rumänischen Dobrudscha um 1903, blau = Dobrudschadeutsche II. Altreich 1. Wie sind Altreich-Deutsche? Regatdeutsche oder Altreich-Deutsche sind deutschsprachige Menschen, die im östlichen und südlichen Teil Rumäniens leben. “Regat” oder “Altreich” bezeichnet in diesem Zusammenhang das Königreich Rumänien vor dem Ersten Weltkrieg. Dieses Gebiet umfasst die Moldau (rum. Moldova), die Dobrudscha (Dobrogea) und die Walachei. Karte für die Regatdeutschen 2. Konzentration der Minderheit Laut der Volkszählung von 1930 lebten im rumänischen Altreich 12.581 Deutsche in der Dobrudscha (Dobrudschadeutsche) und weitere 32.366 Deutsche in der Walachei (darunter 14.200 in Bukarest) bzw. in der westlichen Moldau. Diese heterogene Gruppe konzentrierte sich vor allem in den größeren Städten. Die relativ größte Gemeinschaft mit einer Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, bildeten die Bukarester Deutschen. 3. Deutsche in Bukarest Der zukünftigen Forschung über die deutsche(n) Minderheit(en) in Rumänien stellt sich somit als eine ihrer vornehmsten Aufgaben, die als „klein“ apostrophierten deutschen Bevölkerungsgruppen im Rahmen einer stärker geographisch und sozial orientierten Herangehensweise in ihrer Geschichte und Geschichtlichkeit intensiver zu durchleuchten. Wurzeln in der deutschen Kultur meist in irgendeiner Form eine Zwischenstufe in Siebenbürgen haben, sei es dass ein Elternteil sächsisch war oder beide. Die rumänische Hauptstadt Bukarest war und ist eine „zusammengewürfelte Gesellschaft“, in der alle Deutschen eine Migrationsgeschichte aufweisen konnten. Urkunden aus den vergangenen Jahrhunderten belegen, dass es bereits im 16. Jahrhundert Deutsche und eine evangelische Gemeinde in Bukarest gab. Unter Karl I. von Hohenzollern-Sigmaringen (ab 1866 Fürst, ab 1881 bis 1914 König von Rumänien) kamen assimilationsbereite Fachleute und Investoren aus dem Deutschen Reich ins rumänische „Altreich“, nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung Großrumäniens Deutsche aus den angegliederten Gebieten, vor allem aus Siebenbürgen und dem Banat. 4. Die Sprache in der Zeitung „In einer Atmosphäre großer Begeisterung kamen gestern (15. November – Anm. d. Verf.) Mittag die Vertreter der Räte der Werktätigen deutscher Nationalität aus den Kreisen Temesch, Hermannstadt, Kronstadt, Karasch-Severin, Arad, Alba, Hunedoara, Bistritz-Nassod und Muresch sowie aus Bukarest im Kleinen Saal des ZK der RKP in Bukarest zur Gründungssitzung des Rats der Werktätigen deutscher Nationalität der Sozialistischen Republik Rumänien zusammen“, berichtet der Neuer Weg am 16. November auf Seite 1. Bukarester Tagblatt, No.1, Dienstag 10 August, 1880 III. Bibliographie und Webographie 1. Bibliographie Baier, Hannelore; Bottesch, Martin; Nowak, Dieter; Wiecken, Alfred; Ziegler, Winfried: Geschichte und Traditionen der deutschen Minderheit in Rümänien, Lehrbuch für die 6. und 7. Klasse der Schulen mit deutscher Unterrichtssprache, Verlag CENTRAL, 2004. Claudia, Maria Riehl: Die deutschen Sprachgebiete in mittel- und Osteuropa, Hubert&Co., Göttingen, ISBN 978- 3-8233-6298-2. Heinrich, J. Dingeldein: Die deutsche Sprache und ihre Erscheinungsformen in Rumänien. Historische Grundlegung und aktuelle Entwicklungstendenzen. Herta, Angelika; Jung, Martin (Hgg.): Vom Rand ins Zentrum. Die deutsche Minderheit in Bukarest., Berlin: Frank & Timme 2011., pp. 259-263, ISBN 978-3-86596-334-5. Traeger, Paul: Die Deutschen in der Dobrudscha, Forgotten Books. 2. Webographie https://books.google.ro/books?id=eE4eAwAAQBAJ&pg=PA72&lpg=PA72&dq=schriftliche+dokumente+dobrudscha&source =bl&ots=xDOj0e8uAt&sig=6kLLVK7YYSvFVZKJwNlRCUeq3Cg&hl=ro&sa=X#v=onepage&q=schriftliche%20dokumente%20do brudscha&f=false https://de.wikipedia.org/wiki/Dobrudschadeutsche#/media/File:Dobethn1903.png https://de.wikipedia.org/wiki/Dobrudschadeutsche#/media/File:Dobroger.png https://web.archive.org/web/20090717071502/http://www.banatblog.eu/das-jahr-1968-und-die-deutsche-minderheit/ https://www.historia.ro/sectiune/general/articol/minoritatea-germana-in-dobrogea Danke schön für Ihre Aufmerksamkeit uploads/Litterature/ dobrudscha-und-altreich.pdf

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