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-- -- ),155 $') lfibt)- 32 I I Rosemarie Lühr 73 Germanische Resonantengemlnation durch Laryngal An der urgerm. Verschärfung *.:!i:... *=!!:~.:: waren sicher Laryngale (in ihrer konsonantischen Vertretung) 1) maßgeblich beteiligt, wie z.B. got. waddjus, awn. veggr 'Wand' < vorurgerm. *!:!2.!.hu-: lat. viere 'flechten' zu uridg. *~~- 'flechten,2). got. twaddje, awn. tueggia, ahd. ~ (mit se kundärem Pluralausgang) < u;idg. *~2.!.::!!2!!3) I awn. !!.Q~, hio. hioggom, ahd. houwan usw. 'hauen': lit. kliuti 'schmieden. sChlagen,4) zeigen. Auf grund dieser Erkenntnis lag es nahe, die Ursache für die Gemination der übri gen Resonanten *-rr-, *:!!:., *.:!!!l:.. *=!ru!!.:. teUweise ebenso in der Wirkung 5 von Laryngalen zu sehen. 50 verwies als erster L.L.HAMMERICH ) hinsicht lich der urgerm. Verben *utnna- und *kuella- auf die ai. Partizipien vaniui-I 6 vaui- bzw. galiui-: anband::-:-eltere:BeisPielen versuchten E.5EEBOLD ) 7 und zuletzt Th.L.EICHMAN ) den Wandel von uridg. *-nh->urgerm. *-00- usw. nachzuweisen. Da der Einfluß von Laryngalen auf die urgerm. Geminaten *-rr-, *-11-. *.:!!!l:.. *.:.!!!!!!.:. von großem Belang für die germ. Lautentwicklung ist, sei 1m folgenden dieses Problem noch einmal in etwas größerem Zusammenhang diskutiert. 1) Wörter mit urgerm. *.::!!:.< uridg. *.:!l!:.. Nach der herkömmlichen Auffassung kann die gemeingerm. Lautung *.::.!3:.:. auf vorurgerm. 8), auf dem Antritt eines r-8uffixes an eine auf!. aus 9 lautende Wz. oder auf lautmalender Gemination beruhen ). Während für die An nahme der beiden ersten Möglichkeiten bei den folgenden Bildungen mit *.::!!:. kein Anlaß besteht, darf man wohl bei den urgerm. Verben *kerra- (ae. Prät. PI. ~I ahd. kerran, VEW 29310 » I *~erra- (ae. Prät. Pi. gurron, VEW 226) 'knarren' und auch bei urgerm. *~~ 'durcheinanderbringen' (as •• ahd. ~. VEW 559) aus semantischen Gründen mit onomatopoetischer Gemina tion rechnen. "~>'~" ".' • ~ "~~I Rosemarie Lühr 74 Die Bedeutungen zahlreicher weiterer Formen mit *.::!!.:. würden aber eine solche Erklärung nur als Notbehelf erscheinen lassen. Auch sonst fand man keine einleuchtende Begründung für diese Lautung. Dagegen ergibt sich eine einwand freie Deutung der Geminata, wenn man bei den zugrundeliegenden, auf Laryngal auslautenden Wurzeln Assimilation von uridg. *-rh- zu urgerm. *-rr- annimmt. So führte SEEBOLD urgerm. *~~ 'verschlingen' (nur ae. acworren 'be trunken, übersättigt', ae. metecweorra 'tJbersättigung', VEW 318) mit Recht 12 auf die uridg. Wz. *gWerh - 'verschlingen,l1) (ai. iLrva- usw., IEW 4'14 ) 3 zurück. In gleicher Weise kann man got. andstaurran 'scharf blickend gegen überstehen, anstarren', ahd. storren 'hervorragen' (FEIST 13) 50) von einer auf Laryngal auslautenden Wz., uridg. *sterh - 'starr, steil sein' (IEW 1022, gr. 1 O'tt::PSOC; < *ster~ -uo-, zum Suffix siehe FRISKI4) II 791) herleiten. In die --I~ sem Fall würde man allerdings bei einer vorurgerm. Vorform *strh-e- 'starr sein' ein urgerm. *sture-15) erwarten. Es ist jedoch möglich, ~ von der laut gesetzlichen Form urgerm. *starra- < vorurgerm. *storh 0- (awn. starr 'steif, starr') *.::!!.:. auch auf urgerm. *sture- übertragen wurde16~während anderer seits, will man nicht urgerm. *~ 'starr' mit ai. sthira- 'fest, unbeweglich' < *stha -ro- verbinden, das einfache *-r- von urgerm. *~ teilweise in ur 2 germ. *starra- eingedrungen sein könnte (ahd. starablint, ae. stll'lr(e)blind, awn. stara, ae. starian, ahd. staren, IEWa.a.O.). Ferner findet das Verbwn urgerm. *skerra- 'scharren' (ahd. skerran usw., VEW 416) Anschluß an eine auf Laryngal auslautende Wz., uridg. *(s)kerh 'schneiden', deren auslautender Laryngal durch den Akzent von 11t. 'tren nen' erwiesen wird (weiteres siehe IEW 938) 17). Allerdings muß man alUlehmcn, daß neben der Se\wz. auch eine Anitwz. *sker- existierte, die in *~ 'sche ren' (awn. ~, ae. scieran, ahd. skeran usw., VEW 413) vorliegt (vgl. gr. )Ul.p'tOC; 'Beiwort der Zwiebel, des Lauches' < 'geschnitten', FRISK 1794). Das Nebeneinander von Wurzeln mit auslautendem Laryngal und Wurzeln ohne auslautenden Laryngal bei sonst gleicher Lautung und Bedeutung findet also 1m Germ. seloe Fortsetzung. Dabei hat das Germ. mit der unterschiedlichen Lau- Germanische Resonantengemlnation 75 tung eine Bedeutungsdifferenzierung verbunden (vgl. *~ 'wocken': *.!!l!!:!!!!!::. 'spannen', s.u.). Derselbe Lautwandel von vorurgerm. *-rh- zu urgerm. *.::!!.:. dürfte auch bei dem von der uridg. Wz. *~ 'pflügen' (gr. apo'tllC; 'Pflüger', usw., IEW 62) abgeleiteten Verbwn ~-= 'pflügen' vorliegen, obwohl er äußerlich nicht in Erscheloung tritt. Da nämlich das Prät. im Ahd. nach der 7. st. Kl. flektiert (pI. iarun VEW 82), der nur Wurzeln auf!!. ... zweifacher Konsonanz angehören, ist zu erschließen, daß die Wz. *!!:!:::.< *~.:.lautete und damit *-rh - zu *_rr_18) assimiliert wurde19). -3- - Auch außerhalb der Verbalblldung ist es möglich, die Lautung gemelngerm. *-rr- auf vorurgerm. zurückzufllhren. Denn selbst bei der bisherigen Ver bindung von got. ga(rrus 'freundlich, sanftmütig' (awn. kuirr, !f.E:!:.20), mudd. querre, mhd. kürre) mit aL gurU-, gr. ßa,pUC; 'schwer' < uridg. *4hu- (got. kaurus) hat man eloe Assimilation von vorurgerm. *-rh- > urgerm. *.::!!.:. an 21). .J * u, " zunehmen ,da elOe vorurgerm. Vouorm g~er-aros oder -eros, .::!:!:2!. (so IEW 476) völlig unbegründet wäre. In semantischer Hinsicht liegt es aber näher, got. ga(rrus usw. zu der uridg. Wz. *gWerh_ 'bewillkommnen' (lat. gritus 'will kommen' usw., IEW 478) zu stellen. Die Flexion als !:!.-8tamm dürfte so von dem Oppositwn *xardu- 'bart' auch von Personen (got. hardus, ahd. bartus 'hart, streng', as. 'bart, streng, böse' usw. 22) übertragen worden sein. Got. fa(rra 'fern' schließlich kann man allenfalls von eloer nach den Lokal adverbien vorurgerm. "Up-er(i) 'oben, über' usw. analogischen Bildung "'P!ll:.:. ere (BRUGMANN, IF 33, 30or.) herleiten, wobei im Germ. eine sonst nicht bezeugte Synkope von !l. zwischen zwei!. durchgeführt wäre; wegen der seman tisch nahestehenden Formen apo parä, av. l!!!!:!!. 'fort weg, zur Seite' ist aber eine Vorform vorurgerm. *perh-eh vorzuziehen. Auf den auslautenden Laryn 1 galln der Lautung *perh- weist auch der Akzent von lit. Jl!lrnai 'im vorigen Jahr' (vgl. got. fa(rneis, ahd. firni, usw., mit Schwundstufe: awn. ~ 'alt' usw., IEW BI1). --- --- ---- 76 Rosemarie Lühr 2. Wörter mit "'-ll-< *-lh-. 23 Urgerm. geht im allgemeinen auf vorurgerm. *-ln- zurück ), z. B. got. fulls: lat. plenus, got. wulla: lat. läna usw. 24). Gegen eine Zurückfüh rung von "'-11- auf *-ln- bei e-stufigen Verben, wobei hier eine Präsensstamm bildung mit "'-n- vorliegen müßte, spricht aber, daß diese Ablautsstufe bei suf figiertem oder infigiertem *::.!!.:. normalerweise nicht vorkommt. Aufgrund der Bedeutungen einiger Verben mit *-11- könnte man zwar ·-ll- für lautmalende Gemination halten. Da jedoch meistens uridg. Wurzeln auf ·-lh- zugrundelie gen, was der Vergleich mit anderen idg. Sprachen deutlich macht, und, wie gezeigt, *-rr- häufig auf *-rh- beruht, dürfte die Resonantengemlnation von *:E.:. bei solchen Verben ebenfalls durch den konsonantischen Laryngal bedingt sein. 25 So erklärt SEEBOLD ) *-11- von urgerm. ·xe11a- 'schallen' (ahd. ~ usw., VEW 253) zu Recht aus uridg. ·-lh-, da hier eine uridg. Wz.•kelh].:. 'rufen, schreien, lärmen, klingen' (gr. XCl.A€W 'rufen' USW., IEW 548) vor auszusetzen ist. Eine Variante mit ~ mobile, .skelh .:., liegt wohl in dem 1 gleichbedeutenden urgerm. *ske11a- 'schallen' vor (awn. skia11a, ae. ~, ahd. ~, VEW 412). Bei urgerm. *~ella- 'wallen, wälzen,26) (awn. vella, as •• ahd. (-)we11an, VEW 553) bleibt gar nichts anderes übrig, als *-11- auf *:!!!.:. der zugrundelie genden Wz. *~elh- 'wälzen' (ai. nrm{- 'Welle, Woge', av. varami-< *~h-mi usw., IEW 1140) zurückzuführen. Denn nimmt man hier lautmalende Gemination an, so wäre nicht einzusehen, warum diese bei dem danebenstehenden gleich bedeutenden urgerm. *~ula- < vorurgerm. *~h-e- (got. wulan 'wallen, um sich greifen', VEW 552) nicht eingetreten sein soll. Die Lautung der dazugehörigen Form urgerm. ~la- 'wallen' (ae. weallan, as., ahd. wallan, VEW 538) ist dadurch zustande gekommen, daß in die 3. PI. ·ue-ulh-nt! der vorauszusetzen den athematischen reduplizierten Iterativbildung ~*~~~-=-27) die Ablautsstufe *~.!ill!.:. der Singularformen eingeführt und mit Verallgemeinerung des Ausgangs Germanische ResonantengemInation 77 ·-onti der thematischen Verben ein thematisches Paradigma (.~la-) aufge baut wurde. Für die Erklärung von Formen mit einfachem Resonant neben sol chen mit Doppelresonant gibt es also die Möglichkeit, einmal eine Lautung Rh, 28) . das andere Mal eine Lautung !!!:!. anzunehmen. Das gilt auch für urgerm. *l>e11a- 'bellen' (ae. ~ 'brüllen', VEW 101) neben urgerm. *buli- 'der Brüllende' (awn. bylr 'Windstoß, Sturm,29». Daher 30) dürfte, wie SEEBOLD, VEW 102 bereits vorgeschlagen hat, urgerm. *beu bei einer Vorform ·bhelh- zu uridg••b~eh - 'heulen, laut weinen, blöken' (1at. -- --1 fiere, usw., IEW 154) oder zu dem semantisch zwar ferner liegenden, jedoch h dieselbe Wurzelform ·b elh- voraussetzenden lit. pra-bUti 'zu sprechen be ginnen' zu stellen sein. Dagegen könnte *-11- in den Nominalbildungen awn. !!Qllr 'Ball, Hoden', ahd. h balla 'Kugel', ae. beallucas PI. 'Hoden' theoretisch aus *-ln- (IEW 121: lOb ol-n-) 31) entstanden sein • Doch da in dieser Sippe ebenso Formen mit einfachem .-1 32 auftreten, z.B. awn. boU 'Stier'. ae. bula ) neben bulluc 'junger Stier', ist es wohl ratsamer, für awn. !:!.Q11r usw. eine Vorform *bholh-u- anzunehmen und *-11- in ae. bulluc (anstelle von lautgesetzl1chem "'±< *..:;.l!t:) durch Ausgleich nach Formen wie urgerm. ~l1o< *bholhli usw. zu erklären. Der auslautende Laryngal dieser Wz. zeigt sich dabei in der Vollstufe 2 "b~ehl':' 'aufblasen, auf schwellen': ahd. bUrt(t)ara 'Blase, Blatter' usw. (IEW 12lf. )33). Eine weitere Form mit urgerm. *-1I- ist *falla- 'fallen' (ahd. fallan usw., VEW 181), das man von einer schwnndstufigen Bildung ~lhe- der uridg. Wz. *~lh- (lit. pUolu, I!!!U! 'fallen') herleiten kann. Es besteht aber uploads/s3/ 2-germanische-resonantengemination-durch-laryngal-muenchener-studien-zur-sprachwissenschaft-35-1976-73-92.pdf
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- Publié le Apv 24, 2022
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