UNIVERSITÉ „AL. I. CUZA” I A Ş I FACULTÉ D’HISTOIRE SÉMINAIRE ET CHAIRE D’HISTO

UNIVERSITÉ „AL. I. CUZA” I A Ş I FACULTÉ D’HISTOIRE SÉMINAIRE ET CHAIRE D’HISTOIRE ANCIENNE ET D’ARCHÉOLOGIE CENTRE INTERDISCIPLINAIRE DʹÉTUDES ARCHÉOHISTORIQUES STUDIA ANTIQUA ET ARCHAEOLOGICA XVI (2010) EDITURA UNIVERSITĂȚII „ALEXANDRU IOAN CUZA” IAŞI ‐ 2010 COLLÈGE DE RÉDACTION: Marin Dinu (Iaşi) Romeo Dumitrescu (Bucarest) Svend Hansen (Berlin) Martin Hose (München) Gheorghe Iacob (Iaşi) Ion Niculiță (Chişinău) Mircea Petrescu‐Dîmbovița (Iaşi) Alexandru‐Florin Platon (Iaşi) Adrian Poruciuc (Iaşi) Alexander Rubel (Iaşi) Ion Sandu (Iaşi) Eugen Sava (Chişinău) Christoph Schäfer (Trier) Victor Spinei (Iaşi) Wolfgang Schuller (Konstanz) Dan Gh. Teodor (Iaşi) Nicolae Ursulescu (Iaşi) COMITÉ DE RÉDACTION Rédacteur en chef: Lucrețiu Mihailescu‐Bîrliba Sécretariat de rédaction: Roxana‐Gabriela Curcă Marius Alexianu, Neculai Bolohan, Octavian Bounegru, Vasile Cotiugă, Attila László, Mihail Vasilescu, Iulian Moga (membres). Rédaction informatisée: Ana Maria Buşilă La responsabilité du contenu scientifique et sur la forme des articles revient intégralement aux auteurs. Les manuscrits, les livres et les revues proposés en échange et pour comptes‐ rendus, ainsi que toute la correspondance seront adressés à la Redaction: Universitatea “Al.I. Cuza”, Facultatea de Istorie, Catedra de Istorie Veche şi Arheologie, Bulevardul Carol I, no.11, 700506 – Iaşi, Roumanie. Tel. 032/201614; Fax. 0040.32.201201; 0040.32.201156 E‐mail: sem‐arh@uaic.ro ISSN 1224‐2284 SOMMAIRE‐CONTENTS‐INHALT Études et articles sur l’économie et sur la société ancienne Vom Wrack zum Nachbau – Ergebnisse aus der Rekonstruktion eines Kaiserzeitlichen Militärschiffs CHRISTOPH SCHÄFER........................................................................................................9 Économie, industrie, commerce et la circulation des vases en verre dans le monde romain (esquisse historique) SEVER‐PETRU BOȚAN.......................................................................................................45 Castellum Abritanorum FLORIAN MATEI‐POPESCU.............................................................................................61 Varia Les premiers tumuli de la Bucovine. Les recherches de la fin du XIXe siècle et le debut du XXe siècle de la zone Horodnic de Jos (dép. de Suceava) BOGDAN PETRU NICULICĂ ...........................................................................................71 Specialişti greci din Orientul Apropiat – sau: Alexandru cel Mare şi vechea tradiție orientală ROBERT ROLLINGER.........................................................................................................93 Mobilité des militaires et politique de recrutement dans le cas de la XIe Légion Claudia LUCREȚIU MIHAILESCU‐BÎRLIBA ..............................................................................123 L’armement du nord de la Dobroudja. Un examen preliminaire DAMIEN GLAD, GEORGE NUȚU.................................................................................129 L’inscription de T. Iulius Saturninus à Dierna et l’affermage du publicum portorii Illyrici LUCREȚIU MIHAILESCU‐BÎRLIBA ..............................................................................145 L’origine de l’élite municipale en Dacie Romaine LUCREȚIU MIHAILESCU‐BÎRLIBA ..............................................................................153 Migration and acculturation in eastern European part of the Roman Empire (1st-7rh c. AD) LUCREȚIU MIHAILESCU‐BÎRLIBA, ROXANA‐GABRIELA CURCĂ...................189 Comptes‐rendus.....................................................................................................................197 Abreviations...........................................................................................................................209 Notes for contributors...........................................................................................................213 Études et articles sur l’économie et sur la société ancienne À partir de ce volume de notre revue, nous avons considérer utile d’intégrer de thèmes qui font l’objet de recherche des auteurs qui envoyent les articles. Nous avons ainsi pensé, pour ce numéro, d’un groupe d’études consacrées à l’économie et à la société ancienne. Lucrețiu Mihailescu‐Bîrliba Studia Antiqua et Archaeologica XVI, 2010 VOM WRACK ZUM NACHBAU – ERGEBNISSE AUS DER REKONSTRUKTION EINES KAISERZEITLICHEN MILITÄRSCHIFFS CHRISTOPH SCHÄFER (Universität Trier) Schlüsselwörter: antike Wrack, Militärschiff, Rekonstruktion. Zusammenfassung: Schon 1986 bei Prospektionen in der Nähe des Kastells von Oberstimm entdeckt, wurden zwei Wracks eines Schiffstyps in mediterraner Bauweise ab 1994 ausgegraben und im Römisch‐Germanischen Zentralmuseum in Mainz konserviert und ausgewertet. Die Rekonstruktion wurde möglich gemacht durch das Ausstellungsprojekt „Imperium Konflikt Mythos – 2000 Jahre Varusschlacht“, das von den Museen in Haltern, Detmold und Kalkriese realisiert worden ist. Im Vorfeld der Ausstellung konnte daher ab dem Frühjahr 2007 eines der bei Oberstimm entdeckten Militärschiffe in voller Größe nachgebaut werden. Die Leitung des Baus und die wissenschaftlichen Begleitstudien übernahmen Historiker der Universität Hamburg in Kooperation mit der Helmut Schmidt‐Universität der Bundeswehr und der TU Harburg sowie der Schiffbauversuchsanstalt in Potsdam. Abstract: Two shipwrecks belonging to a mediteranean type of construction were found during the prospections at Oberstimm in 1986 ; they were excavated in 1994. Their reconstruction was possible through the project „Imperium Konflikt Mythos – 2000 Jahre Varusschlacht“. In 2007 it was possible the reconstruction in natural dimensions. Rezumat: Două epave de nave militare aparținând unui tip mediteranean de construcție fuseseră găsite în timpul prospecțiunilor efectuate în 1986 în zona castellum‐ului de la Oberstimm, dezvelite în 1994 şi conservate la Römisch‐Germanischen Zentralmuseum din Mainz. Reconstrucția a fost posibilă prin proiectul de expoziție „Imperium Konflikt Mythos – 2000 Jahre Varusschlacht“, realizat de Muzeele din Haltern, Detmold şi Kalkriese. Începând din 2007 s‐a putut reconstrui una din aceste două epave în mărime naturală. Conducerea acestei operațiuni le‐a revenit istoricilor de la Universitatea din Hamburg, în cooperare cu Universitatea Helmut Schmidt a Armatei Federale, cu Universitatea Tehnică din Hamburg şi cu Oficiul de Cercetare a Reconstrucției Navelor din Potsdam. Als im Jahr 12 v. Chr. Augustus’ Stiefsohn Drusus in seiner Funktion als Statthalter in Gallien auf einige Attacken der Sugambrer hin den Rhein überschritt, bedeutete dies den Auftakt zu einer ganzen Reihe 10 CHRISTOPH SCHÄFER von Feldzügen, die erst mit der Abberufung des Germanicus ein Ende fanden. Noch im gleichen Herbst lief Drusus mit einer Flotte aus der Rheinmündung in die Nordsee aus, um sich dann nach Osten gegen die Chauken zu wenden. Offenbar wurde Borkum eingenommen, und schließlich hören wir auch von Gefechten auf der Ems mit den dort ansässigen Brukterern. Demnach ist Drusus über die Nordsee auch in diesen strategisch wichtigen Fluss eingefahren. Weil aber die kalte Jahreszeit schon angebrochen war, beendete er seine Operationen im rechtsrheinischen Germanien und schickte seine Einheiten über den Rhein zurück ins Winterlager. Mit seinen Offensivaktionen wies er den Weg für die strategischen und taktischen Einsatzpläne der kommenden nahezu drei Jahrzehnte: Gewaltmärsche durch Feindesland wurden kombiniert mit maritimen Unternehmungen sowohl auf den Binnengewässern als auch auf See.1 Knapp ein Jahrhundert später demonstrierte Trajan auf seinem Forum, welch wichtige Rolle Schiffe in den Dakerkriegen spielten. Einschlägige Szenen in den Reliefs seiner Siegessäule sprechen nicht zuletzt im Hinblick auf den Detailreichtum eine deutliche Sprache.2 Amphibische Operationen, vor allem aber Truppentransporte und das Heranführen von Nachschub gehörten zu den Aufgaben der Flottenverbände, die unter dem Kommando des C. Manlius Felix zusammengefasst wurden. Ihm waren neben der classis Flavia Moesica, der classis Pannonica und der classis Germanica auch Einheiten der Schwarzmeer‐ und der Mittelmeerflotten unterstellt. Als Hauptnachschublinie wurde die Donau regelrecht zur Lebensader des römischen Heeres.3 Welche Rolle bei den Operationen des Drusus und seiner Nachfolger sowie nicht zuletzt des Trajan den Wasserstraßen zufiel, können wir auch ermessen, wenn wir uns vergegenwärtigen, wie viel an Grundnahrungsmitteln alleine ein einziger solcher Truppenverband 1 KEHNE 2002, 305ff. JOHNE 2006, 89ff. WOLTERS 2008, 38ff. MÄRTIN 2008, 76ff. 2 LEHMANN‐HARTLEBEN 1926, Taf. 19, Nr. 34 u. Taf. 24, Nr. 46f. CASSON 1995, 142f. DEPEYROT 2008, 19ff., 55ff., 79ff. u.127ff. 3 STROBEL 1984, bes. 79f. u. 105f. Vom Wrack zum Nachbau –Rekonstruktion eines Militärschiffs 11 verbrauchte, sollte seine volle Kampffähigkeit erhalten bleiben. Eine Aussage des Polybios und die Angaben ägyptischer Papyri ermöglichen eine plausible Berechnung des Getreidebedarfs der Legionen. Demnach benötigte eine Legion bei einer Stärke von 6.000 Mann 4.200 kg Getreide pro Tag, um eine adäquate Ernährung und damit auf Dauer die Kampffähigkeit sicherzustellen. Damit kommen wir auf einen Monatsbedarf von alleine schon 126 t Getreide.4 Wollte man einen derartigen Vorrat für vier Wochen mitführen, dann waren nur hierfür mehr als 125 Wagen notwendig. Was es für den Untergrund und das Vorankommen bedeutete, wenn Hunderte von Karren über mäßig befestigte Wege rollten, kann man sich leicht vorstellen. Im Gegensatz dazu entlastete der Transport per Schiff die Landwege und ließ sich mit ungleich weniger Aufwand bewerkstelligen. Denn während ein Karren weniger als eine Tonne befördern konnte, trug ein 20 m langer, flacher Lastkahn problemlos mehr als 30 Tonnen.5 Wie angedeutet, war das Wegesystem jenseits der römischen Straßen keineswegs geeignet derartigen Dauerbelastungen standzuhalten. Auch dies machte es geradezu zwingend erforderlich, den Nachschub, wo immer es möglich war, auf den Wasserwegen heranzuführen. Das aber muss nicht alles gewesen sein, denn auch Kampfeinsätze oder Aufklärungsfahrten tief hinein ins Barbaricum sind denkbar. Inwieweit allerdings die römischen Schiffstypen jener Zeit in der Lage waren, derartige Einsatzfelder hinreichend abzudecken, bedurfte bislang noch der Klärung. Dies ist nur eine der Fragen, die sich einzig durch technisch und nautisch ausgereifte Experimente beantworten lassen. Dank der Fortschritte der Archäologie wurde in den letzten Jahrzehnten hierfür eine wesentliche Voraussetzung geschaffen. Durch zahlreiche Schiffsfunde aus dem Mittelmeerraum kennen wir heute etliche römische Schiffs‐ und Bootstypen recht gut, im Hinblick auf komplexere Binnenfahrzeuge sind jedoch gerade die Befunde in Mittel‐ und Nordwesteuropa von Bedeutung.6 Dabei spielen etwa die Zeugnisse 4 Plb. 6,39,13. SB III 6,967 u. 9,248. P.Oxy. IV,735. Vgl. KISSEL 1995, 34f. 5 Vgl. MARTIN‐KILCHER 2005, 426. Zur Binnenschifffahrt bes. BOCKIUS 2007, 90ff. 6 Vgl. DE WEERD 1988, 301ff. MARSDEN 1996, 297ff. 12 CHRISTOPH SCHÄFER aus Oberstimm bei Ingolstadt wegen ihres guten Erhaltungszustands eine herausragende Rolle. Schon 1986 bei Prospektionen in der Nähe des Kastells von Oberstimm entdeckt, wurden zwei Wracks eines Schiffstyps in mediterraner Bauweise ab 1994 ausgegraben und im Römisch‐ Germanischen Zentralmuseum in Mainz konserviert und ausgewertet.7 Abb. 1: Kastell von Oberstimm und Fundort der Schiffe (Karte nach R. Bockius) Beide Schiffe sind fast in voller Länge und an den Bordwänden teilweise sogar bis auf Höhe der Dollen erhalten, der Befestigungen für die Riemen der Ruderer an der Bordwand. Dendrochronologisch lassen sich die Wracks in die Zeit um 100 n.Chr. datieren, wobei man aufgrund konstruktiver Merkmale wie der Nut‐ und Federbauweise davon ausgehen kann, dass dieser Schiffstyp von römischen Schiffsbauern schon uploads/Finance/ saa16.pdf

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  • Publié le Dec 31, 2021
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