1 Hinweise zum Verfassen von wissenschaftlichen Hausarbeiten (Seminararbeiten)
1 Hinweise zum Verfassen von wissenschaftlichen Hausarbeiten (Seminararbeiten) zusammengestellt von Ina Schiller, M.A. Friedrich-Schiller-Universität Jena zur Verwendung bei Seminararbeiten in den Fachbereichen DaF/DaZ bearbeitet von Dr. Rainer Bettermann Stand: Mai 2017 2 Inhaltsverzeichnis 1. Arbeitsschritte beim Erstellen einer Seminararbeit 2. Formale Aspekte einer Seminararbeit 2. 1 Umfang 2. 2 Aufbau 2.2.1 Titelblatt 2.2.2 Inhaltsverzeichnis 2.2.3 Text und Fußnoten 2.2.4 Quellen- und Literaturverzeichnis 2.2.5 Anhänge 2.2.6 Erklärung an Eides statt 3. Form der Arbeit 3.1 Äußere Form der Arbeit 3.2 Seitenlayout und Spiegelsatz 4. Zitieren 4.1 Allgemeines 4.2 Formale Gestaltung 4.3 Direkte Zitate 4.4 Indirekte Zitate 5. Bibliographieren 5.1 Allgemeines 5.2 Formale Gestaltung 5.3 Beispiel: Bibliographie einer Monographie, ein Verfasser 5.4 Beispiel: Bibliographie einer Monographie, mehrere Verfasser 5.5 Beispiel: Bibliographie einer Herausgeberschrift/Sammelbände 5.6 Beispiel: Bibliographie eines Aufsatzes in einem Sammelband 5.7 Beispiel: Bibliographie eines Aufsatzes in einer Zeitschrift 5.8 Beispiel: Bibliographie einer Internetquelle 6. Sprachliche Sorgfalt und Schlussredaktion 7. Weiterführende Literatur 8. Bewertung 8. 1 Grundsätzliches 3 8. 2 Bewertungsstandards 8. 3 Notenbedeutung 9. Checkliste 1. Arbeitsschritte beim Erstellen einer Seminararbeit Die folgende Übersicht ist Ina Schillers Empfehlung zu den Arbeitsschritten, den erwartbaren Zwischenresultaten und den Unterlagen, die Sie während Ihrer Schreibzeit abgeben werden. Planen Sie für die Seminararbeit ca. 10 Wochen ein, für größere Arbeiten entsprechend den Vorgaben und den getroffenen Absprachen. Die großen Schritte Vorbereitung – Textarbeit – Nachbereitung verteilen sich in etwa mit den folgenden Anteilen auf die Gesamtarbeitszeit: ¼ - ½ - ¼. Wenn Sie sechs Wochen Gesamtzeit planen, haben Sie knapp zehn Tage für die Vorbereitung (Punkte 1 bis 4), knapp 20 Tage für die Textarbeit (Punkte 5 bis 9) und noch einmal knapp zehn Tage für die Nachbereitung (Punkte 10 bis 12). Teilen Sie sich Ihre Arbeitszeit in machbare (!) Etappen ein, rechnen Sie mit maximal drei bis vier Stunden produktiver Arbeitszeit pro Tag und schreiben Sie nie mehr als sechs Stunden, auch wenn Sie „gerade richtig in Fahrt sind“. Die Erschöpfung nach solch intensiven Arbeitsphasen wird Sie höchstwahrscheinlich zwei bis drei gute Arbeitstage kosten. Planen Sie Ihre Arbeit effizient und gönnen Sie sich Ablenkung und Erholung. Schreiben Sie Ihre Arbeiten zuerst einmal schnell und in Ihrer Alltagssprache, damit das wissenschaftliche, oft zweifelnde „Über-Ich“ nicht aktiv werden kann. Erst in der Phase der Nachbearbeitung, entsteht der wirkliche wissenschaftliche Text. Damit das Schreiben einer Seminararbeit nicht zu einer Bedrohung wird, sollten Sie jede Gelegenheit zu schreiben nutzen. Schreiben Sie regelmäßig Texte über Ihren Studienalltag, interessante Themen aus Seminaren und Vorlesungen, Kommentare zu Artikeln und Vorträgen etc. Schreiben Sie mit Spaß und versuchen Sie dabei, Ihre eigene Sprache zu finden. Lesen Sie wissenschaftliche Texte auch auf deren Sprache hin und finden Sie so zu einem angemessenen Stil, der trotz allem Ihrer Persönlichkeit entspricht. Sollten Sie Schreibblockaden oder ähnliches verspüren, wenden Sie sich an Ihre Dozentin/Ihren Dozenten, damit die Arbeit nicht in Frustration und Enttäuschung endet. 4 Halten Sie sich vor Augen, dass Sie in dieser Studienphase weder das Rad neu erfinden, noch eine alle Nebenbereiche umfassende Arbeit abgeben müssen: Sie sollen nachweisen, dass Sie entsprechend den fachlichen Vorgaben wissenschaftlich arbeiten können. Sie werden mit jeder Seminararbeit besser darin werden, Themen und Zeiten abzuschätzen und Ihre eigene Arbeit zu organisieren. Tipps für Ablauf der Arbeitsschritte 1. Schritt: Thema auswählen und konkretisieren - Tertiärliteratur (Handbücher, Lexika, auch online etc.) nutzen - Gespräche mit Freunden, Kommilitonen in geeigneter Form dokumentieren 2. Schritt: Stand der Forschung kennen lernen - aktuelle Monographien - Aufsätze aus Zeitschriften Notizen machen 3.Schritt: Thema präzisieren eine grobe Gliederung erstellen 4. Schritt: Forschungsüberblick - Bibliographien recherchieren - wichtige Namen/Arbeiten sammeln eine erste Literaturliste und Notizen zur Verfügbarkeit der Literatur erstellen 5. Schritt: Texte lesen und aufbereiten - Sekundärliteratur studieren - Zusammenhänge/Argumente sammeln - Zitate sammeln Exzerpte, Konspekte… 5 6. Schritt: Gliederung überarbeiten - Auswahl der zu bearbeitenden Fragen treffen - Planung der Textabschnitte vornehmen (Umfang!) - zweite Grobgliederung inkl. Zuordnung der Fragen zu den Kapiteln Fragen herausstellen, auf welche die Arbeit eine Antwort geben soll 7. Schritt: Textentwurf - Planung der Argumentation - Zusammenführen der Sekundärliteratur - Schreiben der Kapitel Rohfassung einzelner Kapitel 8. Schritt: Rohtexte gegenlesen lassen • Ausschnitt aus der Arbeit, mögl. nicht die Einleitung, sondern Textabschnitt aus einem Kapitel, ca. 3 Seiten 9. Schritt: Textarbeit - Rückmeldungen einarbeiten - Kapitelreihenfolge festlegen - Titel und Zwischenüberschriften festlegen - Erstes Inhaltsverzeichnis - Einleitung und Schluss formulieren Rohfassung der Arbeit 10. Schritt: Probelesen - Rückmeldungen/Kritik einholen Überarbeitete Rohfassung 11. Schritt: Endredaktion - Literaturverzeichnis überarbeiten - Tabellen- und Bildverzeichnisse erstellen 6 - sprachliche Überarbeitung des Textes * Überprüfung der Argumentation, des „Roten Fadens“ Vollständige Rohfassung 12. Schritt: Formale Gestaltung des Textes - Seitenlayout, Schriftgestaltung etc. vornehmen - Titelblatt gestalten, auf korrekte Angaben achten - Arbeit ausdrucken und binden bzw. heften, Sichtkontrolle der Arbeit - Gesamttext + Quellen aus dem Internet auf digitalem Datenträger speichern Vollständige und endgültige Version der Arbeit (Papier und digital) 2. Formale Aspekte einer Seminararbeit 2. 1 Umfang Für den Umfang einer Arbeit gibt es verschiedene Vorgaben, meist sind diese in Prüfungs- oder Studienordnungen festgehalten. Es gelten in etwa die folgenden Richtwerte: Bachelor: max. 30.000 Zeichen/ca. 15 Seiten (mit Leerzeichen); 3000-3600 Wörter (10-12 Seiten); Master/Lehramt (Grundstudium): zehn bis 15 Textseiten; Master/ Lehramt (Hauptstudium): 15 bis max. 25 Textseiten; 4500-6000 Wörter (15-20 Seiten). Die Seitenangabe für Hausarbeiten orientiert sich immer an Textseiten. Inhalts- und Literaturverzeichnisse sowie ein möglicher Anhang werden hier nicht mitgerechnet. Sprechen Sie bitte in jedem Fall den Umfang der Arbeit mit der Dozentin / dem Dozenten ab. 2. 2 Aufbau 2.2.1 Titelblatt Das Titelblatt sollte die folgenden Angaben enthalten: ✓ Angaben zur Veranstaltung (Universität, Institut, Seminartitel, Seminarleitung, Modulcode, aktuelles Semester) ✓ Titel und ggf. Untertitel ✓ persönliche Angaben der Autorin/des Autors (Name, Matrikelnummer, Studienfächer inkl. Semesterangabe, Uni-Email-Adresse) ✓ 7 2.2.2 Inhaltsverzeichnis Die Nummerierung der Kapitel und Unterkapitel im Inhaltsverzeichnis sowie die angegebenen Seitenzahlen müssen mit denen im Text identisch sein. Nach Kapitelziffern wird kein Punkt gesetzt (Bsp.: 1.2 oder 1.1.3). Einzelne Gliederungspunkte sollten nicht isoliert stehen, d.h. wenn Sie einen Gliederungspunkt 1.1.1 erstellen, muss darauf ein Gliederungspunkt 1.1.2 folgen. Literatur-, Quellen- und Abbildungsverzeichnisse werden auch im Inhaltsverzeichnis aufgeführt, sie erhalten aber keine Kapitelziffern. 2.2.3 Text und Fußnoten Die Seminararbeit besteht aus einer Einleitung, dem Hauptteil und einer Zusammenfassung: In der Einleitung wird die Problemstellung erläutert und das Erkenntnisziel benannt, d.h. Sie formulieren an dieser Stelle den ‚roten Faden‘, der Ihnen und den Lesern im Hauptteil der Arbeit als Orientierung dient. Außerdem werden Vorgehensweise und die verwendeten Quellen beschrieben. Dabei skizzieren Sie grob die einzelnen Schritte Ihrer Argumentation, ohne jedoch die Ergebnisse vorwegzunehmen. Der Hauptteil der Arbeit ist das Kernstück Ihrer Arbeit. In mehreren Unterkapiteln legen Sie Ihren Weg von der in der Einleitung formulierten Frage zu einer möglichen Antwort dar. Sie klären die theoretischen Grundlagen, ordnen Ihr Thema in den Forschungskontext ein und setzen sich kritisch mit der entsprechenden Literatur auseinander. Abschließend formulieren und diskutieren Sie die Ergebnisse. Sie verwenden deskriptive Textsorten z.B. bei der Beschreibung von Methoden, Vorgehensweisen, historischen Daten und Entwicklungen, sowie argumentative Textsorten in der Diskussion verschiedener Standpunkte und Perspektiven. Der Schlussteil dient in der Regel dazu, Antworten auf die in der Einleitung formulierten Fragen zu geben. Dabei soll nicht die gesamte Argumentation des Hauptteils wiederholt werden, sondern in knapper Form ein Fazit gezogen werden. Außerdem werden an dieser Stelle Perspektiven über die Arbeit hinaus formuliert und offene Forschungs- fragen benannt. Fußnoten dienen zum einen zur Angabe der Quellen eines direkten oder indirekten Zitates (deutsches Zitiersystem, bitte nicht anwenden! R.B.) und ermöglichen zum 8 anderen weiterführende Bemerkungen und Informationen, die den Lesefluss des Haupttextes stören würden. (Bitte diese Variante anwenden! R.B.) Fußnoten beginnen immer mit Majuskeln und enden immer mit einem Punkt. 2.2.4 Quellen- und Literaturverzeichnis Alle Quellen, auf die in der Arbeit Bezug genommen wird und alle Literatur, die für die Arbeit verwendet wurde, werden als Quellen- bzw. Literaturverzeichnis an das Ende der Arbeit gestellt. Verzeichnisse bekommen keine Kapitelnummern, werden aber im Inhaltsverzeichnis aufgeführt. 2.2.5 Anhänge Sofern der Arbeit externe Daten (z.B. Fragebögen, Interviews, umfangreiches Belegmaterial, Textkorpora) zu Grunde liegen, werden diese als Anhänge der Arbeit beigefügt. Die einzelnen Materialteile werden in der Regel durchnummeriert, damit im Text direkt auf sie verweisen werden kann. 2.2.6 Erklärung Entsprechend der geltenden Prüfungsordnung muss der Arbeit eine eigenhändig unterschriebene und abschließende Erklärung mit Datum beigefügt werden: Ein Beispiel: Eidesstattliche Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die Hausarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prüfungsleistung war. Ort/Datum/Unterschrift der Verfasserin / des Verfassers 3. Form der Arbeit 3.1 Äußere Form der Arbeit Verfassen Sie Ihre Seminararbeit einseitig beschrieben auf weißem oder grauem DIN A4-Papier und geben Sie sie diese in einer praktischen und preiswerten Hülle ab. 9 Lassen Sie die Arbeit im Sekretariat mit einem Eingangsstempel versehen. Vergessen Sie nicht die unterschriebene eidesstattliche Erklärung. Bitte laden Sie nach Aufforderung die digitale Version Ihrer vollständigen Arbeit im Kursraum auf der angegebenen Lernplattform hoch. Für die fristgerechte Abgabe der Arbeit wird die Einreichung der digitalen Version zum Termin anerkannt. Bitte sorgen Sie uploads/Ingenierie_Lourd/ hinweise-zum-verfassen-von-seminararbeiten-2017.pdf
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