NIED E RDEUTS CHE S TUDIEN BEGRÜN DET VO N WILLIAM FOERSTE HERAUSGEGEBEN VO N D
NIED E RDEUTS CHE S TUDIEN BEGRÜN DET VO N WILLIAM FOERSTE HERAUSGEGEBEN VO N DIETRICH H O FMAN N BAND 17 STUDIEN ZU DEN THERIOPHOREN PERSONENNAMEN DER GERMANEN VO N GUNTER MÜLLER 1970 BOBLAU VERLAG KöLN WIEN Alle Rechte vorbehalten Copyright© 1970 by Böhlau-Verlag, Köln Gesamtherstellung: Loibl, Neuburg (Donau) Printed in Germany ISBN 3 412 22770 6 INHALT Vorwort VII Voraussetzungen (§ 1) 1 Die Überlieferung (§§ 2-108) 4 1. Wolf (§§ 2-9) 4 2. Bär (§§ 10-22) 10 3. Eber (§§ 23-28) 1 8 4 . Stier (§§ 29-31) 23 5. Roß (§§ 32-37) 25 6. Adler (§§ 38-43) 35 7. Habicht, Falke (§§ 44-50) 43 8. Rabe, Krähe (§§ 51-57) 52 9. Schwan (§§ 58-62) 61 10. 'Wurm' (§§ 63-68) 64 11. Hirsch (§§ 69-71) 67 12. Hund (§§ 72-75) 69 13. Marder (§ 76) 73 14. Nachtrabe, Uhu, Eule (§§ 77-79) 74 15. Bock (§§ 80-81) . 75 16. Widder, Lamm (§§ 82-83) 78 17. Schwalbe (§ 84) 80 18. Meise (§ 85) . 81 19. Taube (§ 86) . 81 20. Biene (§ 87) . 82 21. Möwenvögel (§ 88) 83 22. Gäns'erich (§ 89) 85 23. Fuchs (§ 90) . 85 24. Biber (§ 91) . 86 25. Seehund (§ 92) 87 26. Sperling (§ 93) 88 27. Scharbe (§ 94) 88 28. Schneehuhn (§ 95) 89 29. Kuckuck (§ 96) 89 30. Birkhahn (§ 97) . 90 VI 31. Käfer (§ 98) 32. Fische (§ 99) . 33. lfahn (§ 100) 34. (See-)Igel? (§ 101) 35. Löwe? (§ 102) . 36. Drossel? (§ 103) . 37. 'Tier' (§§ 104-106) 38. 'Vogel' (§ 107) . 39. Verschiedenes (§ 108) Inhalt Verbreitung der theriophoren Elemente und Versuch einer Chronologie 90 92 93 94 98 101 102 105 106 (§§ 109-112) . 109 Zur Bildungsweise theriophorer Namen (§§ 113-157) 1 15 1. Eingliedrige Namen (§§ 113-117) 115 2. Zweigliedrige Namen (§§ 118-152) . 122 Exkurs I : über den Begriff 'Primärbildung' (§§ 1 19-124) 124 A. Tierbezeichnungen im zweiten Kompositionsteil (§§ 125-138) 138 B. Tierbezeichnungen im ersten Kompositionsteil (§§ 139-147) 147 Exkurs II: Die Roß-Namen (§§ 143-144) . 156 Exkurs 111: Die Schwan-Namen (§ 145) . 158 Exkurs IV: Das Element lfana(n) - (§ 146) 159 C. Zum Verhältnis erst- und zweitgliedriger Bildungen (§ 148) 161 D. Bitheriophore Namen (§§ 149-152) . 162 3. Zum Verhältnis ein- und zweistämmiger Namen (§ 153) 169 4. Frauennamen (§§ 154-157) . 170 Gestaltende Kräfte (§§ 158-191) . 178 1. Der Tier-Krieger (§§ 158-166) 178 2. Der Anteil religiöser Vorstellungen (§§ 167-172) 195 3. Der Maskierte (§§ 173-178) . 212 4. Jungtier-Namen (§§ 179-186) 223 5. Spitz- und Kosenamen (§§ 187-191) 230 Ein Beitrag zum Thema: Sinnverlust und Schwund der altgermani- schen Namenstämme (§§ 192-193) 244 Abkürzungen 247 Literatur 249 Register 258 VO RWORT Die folgenden Studien zu den mit Tierbezeichnungen gebildeten germani schen Personennamen wurden unter gleichlautendem Titel im Jahre 1966 der Philosophischen Fakultät der Universität Wien vorgelegt und von dieser als Dissertation angenommen. Die Druckfassung ist gegenüber der maschinen schriftlich eingereichten Dissertation in vielem ergänzt und verändert. Ihr Autor weiß, daß das Buch in dieser Form ohne die Hilfe anderer nicht hätte vollendet werden können. Dankbar genannt seien der vielfältige Bei stand von Herrn Prof. 0. Höfler, der in Wien den Anfang und die entschei denden Phasen der Arbeit in zahlreichen fruchtbringenden Gesprächen för derte, dann die wertvollen Anregungen, 'die zwischen den Wintersemestern 1964/65 und 1965/66 in Münster von Prof. K. Hauck., Prof. D. Hofmann und Prof. W. Foerste ausgingen. Prof. Foerste ist es auch zu verdanken, daß die Arbeit in die Reihe 'Niederdeutsche Studien' aufgenommen wurde. Herr Prof. Hofmann hat als gegenwärtiger Herausgeber der 'Niederdeutschen Stu dien' mit die Lasten des Korrekturlesens getragen. Gedankt sei auch dem Landschaftsverband Westfalen/Lippe, der eine Druck kostenbeihilfe bewilligte. Münster lW estfalen, Ostern 1970 G u n t e r M ü l l e r V O R A U S S E TZ U N G E N § 1. Zu den bemerkenswertesten Äußerungen germanischer Kultur zählen die vor allem völkerwanderungszeitlichen Tierdarstellungen auf Waffen, Schmuck- und Gebrauchsgegenständen bzw. Sakralgeräten, die von der früh geschichtlichen Forschung in großer Zahl aus der gesamten Germania ans Licht gebracht wurden. Die abgebildeten Tiere gehören, soweit die hohe Ornamen talisierung eine Identifizierung mit einer bestimmten Art überhaupt zuläßt, der germanischen 'mythischen Fauna' an. Der Zusammenhang der Tierbilder mit religiösen Vorstellungen liegt daher von vornherein nahe, doch besteht über die besondere Art der Verweisfunktion solcher theriomorpher Darstel lungen mangels ausreichender Interpretamente oft genug Unsicherheit, so etwa, ob oder in welchen Fällen die Tier-Signa einen identifizierenden Bezug zwischen Signum-Träger und dem als Wesen mit gesteigerter physisch-psy chischer Potenz angesehenen Tier andeuten wollten, oder ob die Bildzeichen Verehrung von bestimmten göttlichen Mächten manifestierten, als deren At tributtiere die dargestellten theriomorphen Wesen galten. In einer vergleichbaren Situation befindet sich die Namenforschung bei ihrer Beschäftigung mit den theriophoren Namen der Germanen. Die bei diesen schon frühzeitig beobachtete Häufung von Bezeichnungen mythologisch bedeutsamer Tiere hat zwar ebenfalls zur Annahme einer religiösen Motiva tion geführt, aber strittig blieb deren konkrete Bestimmung; in letzter Zeit ist für die theriophoren Anthroponymika auch dieser allgemeine Zusammen hang mit religiösen Phänomenen bestritten worden. Bei gegebener Forschungslage schien es dem Philologen reizvoll, dem auch von seiten der Vor- und Frühgeschichte vorgetragenen Wunsch nach einer systematischen Zusammenstellung der Tier-Namen nachzukommen, auch auf die Gefahr hin, daß die aus dieser Arbeit zu gewinnenden Ergebnisse zu nächst für die interdisziplinäre Forschung nur von geringem unmittelbaren Nutzen sein sollten. So sehr die Forderung nach einer Interpretation theriophorer Namen auf der Grundlage des Gesamtmaterials berechtigt ist, da das Operieren mit Ein zelbeispielen oder kleinen Beispielgruppen leicht in die Irre führt, so ist diesem Verlangen doch nicht in dem Umfang nachzukommen, als es wünschenswert wäre. Nur das nordgermanische und altsächsische Namenmaterial liegt in befriedigenden Editionen vor, die übrigen westgermanischen Bestände ein schließlich des Angelsächsischen sind in den gegenwärtigen Sammlungen noch nicht zur Gänze ausgeschöpft und auch erst ungenügend kritisch gesichtet. Die 2 Voraussetzungen von J. PrEL vorbereitete Edition eines Wörterbuches des germanischen Na mengutes der iberischen Halbinsel liegt noch nicht vor, gegenwärtig sind für Portugal und Spanien nur Teilsammlungen erreichbar, von denen ein mit der Quellenlage nicht gerrau Vertrauter schwer zu beurteilen vermag, in welchem Umfang sie das tatsächlich vorhandene Material bereits erfassen. Da eine Bestandaufnahme aus den Primärquellen wegen der Größe des Untersuchungsgebietes undurchführbar war, schien eine Beschränkung auf das in den Namenbüchern und Editionen von Runentexten vorliegende Material geboten. Diese Beschränkung schloß nicht aus, daß vor allem für das West germanische vielfach Bestände außerhalb der Namenlexika ergänzend heran gezogen wurden. Die gewonnenen Namenmengen erwiesen sich als reich haltig genug, um aus ihnen tragfähige Schlüsse über Struktur und Typologie theriophorer Namen im Germanischen abzuleiten. Eine Vermehrung von Belegen für bereits bekannte Namen, von neuen Kombinaten und vereinzelt von bisher unbekannten theriophoren Namenelementen ist zwar nach Auf arbeitung der noch ungenützten Quellenbestände zweifellos zu erwarten, ob sich dadurch die Möglichkeit neuer Aspekte für die strukturell-typologische Interpretation theriophorer Namen ergeben wird, muß allerdings zweifelhafl bleiben. Die geschilderte Sachlage läßt erkennen, daß eine lexikalische Zusammen stellung theriophorer Namen sich als verfrüht erwies. Es wäre ein Lexikon entstanden, dessen Unvollständigkeit bereits zum Zeitpunkt seiner Entste hung festgestanden hätte. Verwirklichen ließ sich nur eine Form der über lieferungsbeschreibung, welche die räumlich-zeitliche Verbreitung der therio phoren Elemente innerhalb der Germania, ihre Verwendungsweise (als un veränderte, movierte oder abgeleitete Simplicia, als Erst- und Zweitglieder in Kombinationen), den semantischen Bereich der mit ihnen zu zweistämmi gen Namen bevorzugt zusammengefügten Elemente deutlich werden läßt. Eine einheitliche zeitliche Begrenzung für das aufzunehmende Namen material schien in Anbetracht der sehr unterschiedlich einsetzenden Überlie ferung im Nord-, West- und Ostgermanischen nicht geraten. Verwertet wur den überall die bis Ende des 11. Jhs. in den Personennamen faßbaren Tier bezeichnungen. Für das Nordgermanische, teilweise auch für das Alt- und Angelsächsische, wurde dazu über 1 100 hinausreichendes Quellenmaterial ver wertet, allerdings nur dann, wenn es theriophore Namen enthielt, von denen mit guten Gründen angenommen werden konnte, daß ihre Ursprünge in der Zeit vor 11 00 lagen. Die Überschriften der Hauptabschnitte weisen nur auf die in diesen vor herrschende Thematik: Beschreibung und kritische Sichtung des überlieferten Namengutes; räumliche und zeitliche Schichtungen; Wortbildungsprobleme; die Entstehung theriophorer Namen bedingende Vorstellungen. Bei der en gen Verquickung von überlieferungsfragen, Formproblemen, Fragen nach Voraussetzungen 3 Funktion und Bedeutung ließ sich eine strenge Trennung dieser Themen in keiner Weise durchführen. Verweise in den Fußnoten sollen helfen, die in verschiedenen Teilen erörterten, aber zusammengehörigen Abschnitte mit einander zu verbinden. Was die Schreibung der Namenbelege betriffi, habe ich mich im allgemeinen an den Vorgang der Namensammlungen gehalten. Auf Kennzeichnungen der Vokallängen habe ich verzichtet, abgesehen von den Längenakzenten bei westnordischen Namen, auch hier einem weithin geltenden Brauch folgend. Bei altenglischen Namenbelegen gab ich die dentale Spirans mit th wieder, da SEARLE und FEILITZEN dieses Zeichen in ihren Sammlungen verwenden und mir eine Umschrift ihrer Belege nicht sinnvoll erschien. Bei altenglischen Appellativen wird jedoch das üblichere p bzw. a für den genannten Reibelaut verwendet. Im Anlaut von westnordischen Namen steht für das durch u um gelautete a uploads/Litterature/ studien-zu-den-theriophoren-personenmane-der-germanen.pdf
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- Publié le Jui 30, 2021
- Catégorie Literature / Litté...
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