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Christian Koller Fake News im Weltenbrand Gewalt und Emotionen in der Propaganda des Ersten Weltkriegs C Christian Koller Einleitung Destroy This Mad Brute ?? Enlist ? lautete der Slogan eines Rekrutierungsposters von Harry Ryle Hopps das die amerikanische Propaganda nach dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg im Frühjahr in Umlauf setzte Das Plakat zeigte ein gorillaartiges Monster mit Pickelhaube und einem Kaiser-Wilhelm-Schnurrbart der in der einen blutbe eckten Hand eine ebenfalls blutbe eckte Holzkeule hielt im anderen Arm eine barbusige sich mit der Hand das Gesicht verdeckende Frau schleppte W? hrend seine Holzkeule die Aufschrift Kultur ? trug stand auf der Pickelhaube der Begri ? Militarism ? zu lesen Im Hintergrund war unter anderem die Ruine einer Kirche erkennbar Motivisch ging das Plakat zurück auf exotistische GorillaSkulpturen des franz? sischen Bildhauers Emmanuel Frémiet von und die bereits vor dem Krieg zuweilen als Vorbild für Visualisierungen von Gewalt gedient hatten Im Zweiten Weltkrieg sollte das Motiv des frauenverschleppenden Gorillas nunmehr mit Hitlers Gesichtszügen in der Propaganda wieder auftauchen nachdem sein Bekanntheitsgrad in der Zwischenkriegszeit mit dem ersten King-KongFilm von nochmals enorm gesteigert worden war In all diesen Verwendungszusammenh? ngen gingen die Gewalt und der durch sie hervorgerufene Schrecken aus dem Einbruch der Barbarei der naturwüchsigen Wildheit in die moderne Zivilisation hervor Inhaltlich nahm Hopps ? Plakat Bezug auf Ereignisse und Debatten die sich beinahe drei Jahre zuvor bei Kriegsbeginn abgespielt und seither die antideutsche Frank K? mpfer Destroy this mad brute ? Emotionale Mobilmachung in den USA in Gerhard Paul Hg Das Jahrhundert der Bilder I G? ttingen ?? Marek Zgórniak et al Fremiet ? s Gorillas Why Do They Carry o ? Women in Artibus et Historiae ?? Christian Koller Streikkultur Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch-? sterreichischen Vergleich ?? Wien ?? CGewalt und Emotionen in der Propaganda des Ersten Weltkriegs Propaganda wesentlich gepr? gt hatten die Grausamkeiten beim Einmarsch deutscher Truppen in Belgien und Nordfrankreich im August die Besch? digung der Kathedrale Notre-Dame von Reims durch gezieltes deutsches Artilleriefeuer im September und die anhaltenden Kontroversen darüber wer in diesem Krieg die Zivilisation verteidige und wer die Barbaren seien Die Aufschrift Kultur ? auf des Gorillas Holzkeule verweist auf die propagandistische ZivilisationKultur-Antithese die auf beiden Seiten der Westfront einen fundamentalen Widerspruch zwischen den beiden Begri ?en konstruierte und diese auf angeblich spezi ?sche Nationaleigenschaften der Kriegsgegner bezog Diese Darstellung von Gewalt ist exemplarisch für einen grossen Teil der Propaganda des Ersten Weltkriegs und für Kriegspropaganda überhaupt Durch die Darstellung von Gr? ueltaten des Feindes und des dadurch produzierten Schreckens wollte sie das Publikum emotional für den Kriegseinsatz mobilisieren und Gefühle wie Hass und Wut gegen die Feinde hervorrufen Es bestand somit in zweierlei Hinsicht ein Bezug der Propaganda des Ersten Weltkrieges zu den menschlichen Gefühlen Einerseits stellte die Propaganda Emotionen dar anderseits und damit verknüpft versuchte sie auch die Emotionen des Publikums zu beein ussen Im Folgenden werde ich zun? chst Medien Organisation und Themen der Weltkriegspropaganda skizzieren Anschliessend sollen die Feindbilder der westlichen Entente-M? chte sowie Deutschlands im

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