Prof. Dr. Sabine Schlickers Hinweise zur Erstellung und Bewertung von Bachelora
Prof. Dr. Sabine Schlickers Hinweise zur Erstellung und Bewertung von Bachelorarbeiten und Abschlussarbeiten In der Bachelorarbeit wird das im Studium erworbene Wissen, die theoretischen, methodischen und sprachlichen Kompetenzen, angewendet. Sie zeigen Ihre Befähigung, eine wissenschaftliche Themenstellung auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft selbständig zu behandeln. Das Thema der Bachelorarbeit im Bereich der Hispanistischen Literaturwissenschaft kann dem gesamten Spektrum literatur-, und filmheoretischer Fragestellungen entnommen werden und sollte mit der Prüferin abgesprochen werden. Für Profilfachstudierende verbindlich, für MEd-Absolventen empfohlen wird der Besuch des literaturwissenschaftlichen Abschlussmoduls im Sommersemester. Die wissenschaftliche Abschlussarbeit dient der vertieften literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Texten im Fokus einer eingegrenzten, selbständig entwickelten Fragestellung. In Abgrenzung zu einer Hausarbeit behandelt diese ein umfangreicheres Thema (etwa ein breiteres Korpus oder eine komplexere, differenzierte theoretische Fragestellung). Generell gilt es, eine in Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Sekundärliteratur erarbeitete eigenständige These zu entwickeln und diese an konkreten Analysen zu überprüfen. Die Entwicklung der eigenen Fragestellung und Argumentation, die über die Zusammenstellung und Diskussion bekannter Sekundärliteratur hinausgeht, ist ein wesentlicher Bestandteil der Leistung. Dies kann zum Beispiel anhand der Analyse bisher weniger erforschter Literatur, wie im Falle von nicht- kanonischen oder besonders aktuellen Texten geschehen, oder aber auch anhand der Wahl einer neuen theoretischen Perspektive auf einen bereits viel untersuchten Gegenstand. Die Bachelorarbeit erfordert eine Mischung aus Vorwissen, Hypothesenbildung und Methode: −Das Vorwissen hinsichtlich möglicher Fragestellungen und Themengebiete kann ein besuchtes Seminar liefern oder Sie können unabhängig von den im Studium besuchten Seminaren ein eigenes Thema umfassend recherchieren. −Die Hypothesenbildung besteht darin, einen nicht auf den ersten Blick offensichtlichen Zugang zu den analysierten Texten zu finden. Ein solcher Zugang setzt voraus, dass man mittels geeigneter theoretischer Fragestellungen aus der Perspektive eines Rezipienten heraustritt, der sich von einem Text oder Film ‚nur‘ ansprechen/unterhalten/belehren lassen will etc. Stattdessen geht es darum, nach den Verfahren zu fragen, mit denen ein Text/Film bestimmte Effekte und Lektüreeindrücke erreicht. −Die Methode besteht darin, die formulierte Hypothese einem literaturwissenschaftlich geschulten Leser durch textnahe Analysen nachvollziehbar zu machen, d.h. Ihre Argumentation klar und deutlich zu formulieren und anhand von anschaulichen Zitaten aus dem Primärtext und der Sekundärliteratur zu belegen. Abfassung der Hausarbeit/Bachelorarbeit Literaturwissenschaftliches Arbeiten beruht vor allem auf der eingehenden Auseinandersetzung mit Texten – die philologische Arbeit am Text steht darum im Zentrum der Bachelorarbeit. Jede, auch sinngemäß aus der Primär- oder Sekundärliteratur übernommene Überlegung oder Formulierung muss durch eine Fußnote kenntlich gemacht werden, jedes wörtliche Zitat zusätzlich durch Anführungszeichen. Zitate sind in eigenen Worten einzuleiten und zu kommentieren, Positionen der Sekundärliteratur sind im Hinblick auf die eigenen Analysen einzuordnen und zu bewerten. Achten Sie zudem bitte auf eine klare, verständliche Ausdrucksweise, vermeiden Sie umgangssprachliche Formulierungen und verwenden Sie literatur- und filmwissenschaftliche Fachterminologie. Primärtexte sind stets in der Originalsprache zu zitieren, das gilt auch für Referate. Bachelorarbeiten können gerne in spanischer Sprache verfasst werden. Teile der Bachelorarbeit −Deckblatt –Inhaltverzeichnis Seite 1. Einleitung 1 2. [Überschrift des ersten Kapitels] 2.1 [Überschrift des ersten Teils des ersten Kapitels] 2.2 [Überschrift des zweiten Teils des ersten Kapitels] 3. [Überschrift des zweiten Kapitels] usw. x. Schlussfolgerungen / Fazit xx. Literaturverzeichnis −Einleitung enthält Angaben zum Ziel der Untersuchung, zur Textauswahl, zum methodischen Vorgehen, dem theoretischen Hintergrund, dem Forschungsstandund ,der Einordnung der Fragestellung in aktuelle wissenschaftliche Debatten sowie v.a. Ihre Hauptthese. Die Einleitung sollte am Ende der Redaktionsphase noch einmal auf Übereinstimmung mit den tatsächlichen Ausführungen geprüft werden. −Hauptteil (der aus mehreren Kapiteln besteht): Hier entfalten bzw. belegen Sie ihre These an dem oder den analysierten Primärtexten, wobei Sie in verschiedenen Argumentationsschritten vorgehen, die die Gliederungspunkte im Inhaltsverzeichnis wiederaufnehmen. Die einzelnen Punkte sollten sich dabei möglichst alle auf Ihre Hauptthese beziehen lassen und in einer argumentativen Progression entfaltet werden. Belegen Sie Ihre Thesen, Analysen und Schlussfolgerungen anhand von anschaulichen Zitaten aus dem Primärtext. −Schluss: Enthält die Zusammenfassung Ihrer Argumentation im Hinblick auf Ihre Ausgangsthese und evtl. einen verallgemeinernden Ausblick. −Bibliographie: Erfasst die gesamte für Ihre Arbeit verwendete Primär- und Sekundärliteratur. −Selbständigkeitserklärung Länge des Textteils der Bachelorarbeit (d.h. Einleitung, Hauptteil und Schluss): ca. 40-45 Textseiten (ca. 100.000 -120.000 Zeichen ohne Leerzeichen) 4) Abgabe der Bachelorarbeit Reichen Sie die Bachelorarbeit in dreifacher Form als Papierausdruck fest gebunden (keine Ringbindung) und auf einem Datenträger im Wordformat beim Prüfungsamt ein Die Abschlussarbeit muss zum Zeitpunkt der Abgabe sprachlich und formal korrekt sein – dies bedeutet, dass alle Bachelorarbeiten vor Abgabe mindestens einen Korrekturgang durchlaufen haben müssen. Studierenden, die nicht in ihrer Muttersprache schreiben, wird empfohlen, die Arbeit von einem Muttersprachler bzw. einer Muttersprachlerin korrigieren zu lassen. Achten Sie auf formale Korrektheit von Gliederung, Zitierweise, Bibliographie (siehe Hinweise zur formalen Gestaltung weiter unten). Arbeiten, die den genannten formalen Voraussetzungen nicht entsprechen, werden u.U. schlechter bewertet. Arbeiten mit groben Verstößen gegen die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens werden als nicht bestanden gewertet. Zu groben Verstößen zählen insbesondere Täuschungsversuche, wenn also beispielsweise Abschlussarbeiten, die (auch in Teilen) aus fremder Hand stammen, als eigene Arbeiten ausgegeben werden. Täuschungsversuche, über die der zuständige Prüfungsausschuss entscheidet, haben das Nichtbestehen der Prüfung zur Folge. Literaturverzeichnis Das Literaturverzeichnis ist das letzte „Kapitel“ jeder Arbeit. Es muss alle im Text und in den Anmerkungen erwähnten Titel enthalten. Zur Form des Literaturverzeichnisses finden sich zum Teil recht unterschiedliche Vorschriften, die manchmal sehr detailliert sind. Deshalb seien hier nur in aller Kürze einige unverzichtbare Normen angeführt sowie einige Ratschläge gegeben. Die Veröffentlichungen werden in alphabetischer Reihenfolge nach den Nachnamen der Autoren geordnet. Die Angaben werden 1-zeilig geschrieben, evtl. hängend ab der 2. Zeile, mit 1,5 Zeilen Abstand zwischen den einzelnen Angaben. Wenn bei Zitatbelegen im Text oder in den Fußnoten nach Kurzform (Autor Jahr: Seitenzahl) zitiert worden ist, muss im Literaturverzeichnis das Erscheinungsjahr auf den Namen des Autors folgen (s.u. die Beispiele). Die Angaben zu Primär- und Sekundärliteratur sind voneinander zu trennen. 1) Primärliteratur/Textos Nachname des Autors (evtl. in Kapitälchen), Komma, Vorname (ggf. Namen und Vornamen weiterer Verfasser in alphabetischer Reihenfolge), (Erscheinungsjahr): Titel (kursiv), Komma, Erscheinungsort, Doppelpunkt, Verlag (ggf. Reihentitel und –Nummer in eckigen Klammern), evtl. Publikationsjahr (sofern dieses von der Erstveröffentlichung abweicht). In manchen Anleitungen findet sich der Hinweis, nur die Initialen des Vornamens anzugeben. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, sondern generell den (Haupt-)Vornamen nicht abzukürzen. ARENAS, Reinaldo (1969): El mundo alucinante, Barcelona: Tusquets, 1997 evtl. 2) Filme/Películas 2 oder 3) Sekundärliteratur/Estudios (a) bei Zeitschriftenaufsätzen: Name des Autors (evtl. in Kapitälchen), Komma, Vorname (Erscheinungsjahr der Zeitschrift): Titel des Einzelbeitrags in Anführungszeichen (nicht kursiv), Komma, das Wort „in“ bzw. "en" in spanischsprachigen Arbeiten, Doppelpunkt, Titel der Zeitschrift (kursiv!!), (ggf.) Bandzahl der Zeitschrift, Schrägstrich, Nr. der Zeitschrift, Komma, Seitenzahl ( „pp.“ oder „S.“). deutsch: MIGNOLO, Walter (1980-81): "Semantización de la ficción literaria", in: Dispositio V- VI/15-16, S. 85-127 spanisch: MIGNOLO, Walter (1980-81): "Semantización de la ficción literaria", en: Dispositio V- VI/15-16, pp. 85-127 (b) bei Beiträgen in Sammelbänden: Name des Autors (evtl. in Kapitälchen), Komma, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Einzelbeitrags (in Anführungszeichen), Komma, „in“ oder "en", Doppelpunkt, Name des/der Herausgeber/s des Sammelbandes (evtl. in Kapitälchen), Komma, Vorname (ggf. weitere Herausgebernamen), die Abkürzung „Hg.“ oder „ed./eds“ (in Klammern), Doppelpunkt, Titel des Sammelbandes (kursiv), Komma, Erscheinungsort, Doppelpunkt, Verlag, Komma, Seitenzahlen. SCHLICKERS, Sabine (2000): "Rastacueros, degenerados y suicidas –o la difícil modernidad en la novela hispanoamericana del fin de siècle", en: I. Gunia, K. Niemeyer, S. Schlickers, H. Paschen (eds.): La modernidad revis(it)ada. Literatura y cultura latinoamericanas de los siglos XIX y XX, Berlin: tranvía, pp. 119-131 (c) Internet-Veröffentlichungen: Gehen Sie in bezug auf die Literaturangabe von Internet-Veröffentlichungen genauso vor wie bei den oben genannten. Statt Buchtitel, Verlag und Ort geben Sie die vollständige Internetadresse und den Tag des Herunterladens an: Theweleit, Klaus (2008): "Wem gehört der SS-Mann? Wir lassen uns unsere Nazis doch nicht von einem Franzosen wegnehmen. Ein Überblick über die deutsche Rezeption von Jonathan Littells 'Die Wohlgesinnten'", en: Taz, 28.02., http://www.taz.de/!5185948/ (1.3.19) Längere Links sollten mit Bitly abgekürzt werden. [Stand: Juli 2020] uploads/Geographie/ merkblatt-haus-und-abschlussarbeiten.pdf
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- Publié le Oct 10, 2021
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