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[OTTOHARRASSOWITZ LIBRARY AGENT ^LEIPZIG:' V3iG> KLEINE TEXTE FÜR THEOLOGISCHE UND PHILOLOGISCHE VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN DIE VITAE VERGILIANAE UND IHRE ANTIKEN QUELLEN HERAUSGEGEBEN VON Dr. ernst DIEHL a. o. professor in jena lloSoo. BONN A. MARCUS UND E. WEBER'S VERLAG iqil Die den Vitae Vergilianae — soweit sie ihrer zeit bekannt waren zuerst herausgegeben von A. R eiff erscheid in C. Suetoni Tranquilli reliquiae (Lips. 1860) 52 ff, alsdann von Nettleship Ancient lives of Vergil London-Oxford 1879 — zugrunde gelegten ausgaben bezw. Codices — diese nach eignen collationen — sind: für die vita des l)DONAT-SvETON : cod. Bem.lat. 172 sacc. IX/X (B), cod. Sangall. lat. 862 saec. X (G) sowie, nach der vergleichung von E. AVölfflin im Philo- logus 24, 153 f, cod. Paris, lat. 11308 (olim suppl. lat. loii) saec. IX (P). vgl. auch H. Hagen Jahrbb. f. klass. Philol. buppl.-B. IV (1867) 734 ff. die an die eigentliche vita in den hss der viten des Donat und des Donatus auctus sich anschliessende einführung in die bukolische poesie im allgemeinen, die vergilianischen Bucolica im besondern ist der Voll- ständigkeit halber mit abgedruckt worden, doch wurde von einer wieder- gäbe der bald erweiterten bald gekürzten fassungen desselben textes bei Servius (praef. eck), Probus (ecl. praef. s. 324 ff), Filargyrius (eci. praef. s. 9 ff), Diomedes (gramm. I 486 f), Isidor (orig. i, 28, 16) abgesehen, da dieses litterarhistorisch bedeutsame dokument zugleich mit der griechischen vorläge aus der einleitung zu den Theokritscholien ^spl T-fji; e6pEaöa>C xü)V ßoov.oXtxdiv (s. 4 f Ahr.) eine Sonderbearbeitung erheischt 2) FiLARGYRivs' : H. Hagen Serv. Verg. vol. III fasc. 2, i ff. der text lehnt sich so eng an Donat an, dass lediglich seine abweichungen von der vorläge als anmerkung verzeichnet wurden 3) DoNATVS AVCTVS aus der renaissancezeit, dem ein der St. -Galler hs, wie schon Hagen (Jahrbb. s. 682) erkannt hat, nahestehender codex zugrunde liegt: cod. Bern. lat. 527 saec. XV in., zu dessen Charakteri- sierung die von Hagen Jahrbb. s. 680 ff publizierten lesarten nicht aus- reichten, dass dieser Berner codex nicht der einzige Vertreter seiner gat- tung, wie Hagen (s. 680) und mit ihm Norden (Rhein. Mus. 61, 167) annahmen, Hess die bestimmte aussage K. L. Roth's in Pfeiffers Ger- mania (4. Jahrgang 1859 'Ueber den zauberer Virgilius' s. 285) ver- muten, dass aber nicht weniger als 12 gleichartige auf einen archetypus zurückgehende hss existieren, von denen mehrere in München und Wien liegen, darüber belehrten mich durch freundliche Vermittlung von prof. V ollm er- München eine briefliche mitteilung des cand. phil. J. Brummer Freisiug-München, sowie photographische Stichproben von 2 codd. der k. k. hofbiblioihek zu Wien, für die ich prof. Radermache r- Wien und dr. Bick-Wien zu dank verpflichtet bin. da die zahlreichen Ver- treter der interpolierten vita im einzelnen bald der echten Donatvita sich nähern, bald der in der Vergilausgabe von Heyne-Wngner (bd. 1* 1830 s. LXXXI tf) gedruckten vulgata, bald eigne wege gehen, schien es rat- sam, zur Illustration mittelalterlicher willkür in der behandlung eines textes eine vom echten Donat miiglichst weit sich entfernende hs, wie Bern. 527 eine ist, zugrunde zu legen, der im apparat die lesarten der LITTERATVR t gedruckten vulgata beigefügt wurden. im text selbst sind die ab- weichungen von Donat-Sueton durch cursive kenntlich gemacht, lücken durch * angedeutet 4) FocAS : A. Reifferscheid a. a. o. s. 68 ff 5) Servivs (gekürzt, s. Norden Rh. Mus. 61, 170): G. Thilo Serv. Verg. vol. I I f 6) Probvs (sogenannter) : H. Hagen Serv. Verg. vol. III fasc. 2, 323 f 7) Vita Bernensis: H. Hagen Jahrbb. a. a. o. s. 745 8) Filargyrivs - : H. Hagen Serv. Verg. vol. HI fasc. 2, i ff 9) Vita Monacensis: cod. Monac. lat. 15514 saec. X fol. Sgff 10) Vita Noricensis s. Pavli: Petschenig Wiener Studien 4, 168 f nach einem codex saec. VIII des Klosters St. Paul im Lavanttal in Kärnten (XXV d/65) Ueber das gegenseitige Verhältnis der bisher bekannten viten, die sämtlich auf Sueton bezw. Donat-Sueton als ihre letzte quelle zurück- gehen, haben gehandelt ausser den herausgebem Reifferscheid (s. 398 ff add. XIII f) imd Nettleship, sowie W. Kroll und M. Schanz in der Gesch. d. röm. Literatur: O. Ribbeck: Prolegomena in Vergilium s. i ff 13 ff Fleckeisens Jahrbb. 87 (1863) 351 ff G. Thilo: Fleckeisens Jahrbb. 149 (1894) 290 ff G. Koertge: Dissert. Hai. 14 (1900) 236 Fr. Leo: Die griechisch-römische Biographie Leipz. 1901 s. 11 ff E. Norden: Rhein. Museum 61 (1906) 171 ff A.Klotz: Rhein. Museum 66 (1911) 155 ff Dass die Münchener und Kärntener vita miteinander verwandt sind, ohne jedoch derselben vorläge unmittelbar zu entstammen, erhellt auf den ersten blick, zu ihnen gesellt sich als dritte die in der adnotatio mehr- fach erwähnte, den text erweiternde, aber nichts neues und selbständiges bietende Vita Bernensis 167 fol. I^— III' (hrsg. von Hagen Jahrbb. a. a. o. s. 996 ff) : auf Filargyrius' einleitung zu den eklogen , von der dieser zweig der Überlieferung direkt oder indirekt abzuhängen scheint, wurde in den anmerkungen mehrfach verwiesen. Durch freundliche Übersendung der Codices an die hiesige Universi- tätsbibliothek haben mich die hohen Verwaltungen der bibliotheken von Bern, München und St. Gallen zu grossem dank verpflichtet. Die den texten, vornehmlich der Donat-Sueton-vita beigefügten er- läuterungen sind ein versuch, die quellenfrage der antiken Vergilviten auf eine neue basis zu stellen insofern, als ausser den namentlich ge- nannten quellen die dichtungen V.s selbst in weitestem umfang ausgebeutet und ausgedeutet zu sein scheinen, wie dies bereits für die die ackerver- teilung und lebensgefahr betreffenden auf allegorischer interpretation der eklogen beruhenden benchte — sie sollen in 2 exkursen am Schlüsse des bändchens gewürdigt werden — insbesondere von Fr. Leo (Hermes 38 s. I ff), W. Kroll (Rhein. Mus. 64, 50 ff) und Fr. VoUmer (SB. der bayer. Ak. d. W. 1909 s. 5 ff) erkannt worden ist. Auszugehen ist von der durch relative Selbständigkeit und glaub- •»'ürdigkeit ausgezeichneten vita des Donat-Sueton. aber wenn auch die angaben Suetons höchste beachtung verdienen, so darf doch nicht ausser acht gelassen -werden, dass er, wie Leo in der griech.-röm. Biographie (s. 1 1 ff) gezeigt hat, nach einer festen disposiiion arbeitete — die anleh- nung an eine ältere vita kann also nicht gar so gross gewesen sein — und er gewisserraassen seinen fragebogen ausfüllen musste, Sueton also, wie sein erweiterer Donat in letzter instanz auf die glaubwürdigkeit und echtheit der von ihnen namhaft gemachten bezw. befragten gewährsmänner und quellen angewiesen waren, deren absolute wertung unserem urteil unterli^t. Und es ist in der tat eine bunte karte von namen und dokumenten in poesie und prosa, die Donat-Sueton als stützen für ihre aussagen an- führen : und zwar i) den dichter selbst und seine werke: so — frei- lich nur indirekt durch amta' /amiliaresgtte üherlieferte — aussprüche V.s über seine schöpferische tätigkeit und seinen litterarischen nachlass, sodann des nieisters erstlings werke, das Ballistadistichon, das sog. Corpus pseudovergilianum nebst einer kurzen Inhaltsangabe des Culex, fernerhin die eklogen, die angebliche danksagung an Asinius PcUio, Alfenus Varus und Cornelius Gallus für gelegentlich der ackerverteilung erwiesene huld, als beleg für die Alexander-Alexisepisode im leben des dichters sowie den frühen tod des bruders P'laccus, den er in der 5. ek- loge als einen zweiten Daphnis betrauert, endlich das grabepigramni und einzelheiten aus dem testament, 2) äusserungen von Zeit- genossen, des Augustus, Properz, Melissus, Eros, des Se- kretärs und freigelassenen des V., der obtrectat ores , 3) äusse- rungen jüngerer gewährsmänner, des grammatikers unbekannter zeit Nisus, des älteren (?) Seneca für ein urteil des poeten luliusMon- tanus über den klang der verse V.s sowie des Asconius Pedianus, 4) gerüchtweise verlautende nachrichien über die familie und familien- verhältnisse V.s, seine geburt, frühste jugend, erlebnisse intimer natur, körperliche und geistige eigenschaften, 5) als jüngsten zeugen das epi- gramm des Sulpicius Carthaginiensis. ZUR QUELLENFRAGE S Die nur im auszug vorliegende Serviusvita enthält ausser dem Ballistadistichon und ecl. 9, 28 keine quellennachweise. während der Ver- fasser der Probusvita die eklogen, die angeblich von V. selbst ver- fasste grabschrift, V.s testament und unter dem namen des Servius Varus das gekürzte epigramm des Sulpicius Carthaginiensis als quellen erwähnt, also vorwiegend den dichter und seine werke; der biographus Ber- nensis endlich citiert nur die erste ekloge, die Augustus als protektor seines ehemaligen Schulkameraden feiert. Die von den veischiedenen biographen, allen voran Donat-Sueton, namhaft gemachten quellen gnippieren sich nach dem inhalt der von ihnen bezeugten nachrichten folgendemiassen : Vergil und seine werke werden citiert, sofern es sich um daten seines lebens und seiner lebensschicksale handelt, Zeitgenossen V.s, äugen- und ohrenzeugen, gönner und neider, nächst ihnen jüngere litterarhistoriker und antiquare kommen zu wort, um über den 'dichter' imd sein werk auskunft zu geben, gerüchtweise endhch verlautet, was man über die familie V.s, umstände der geburt, seine neigungen usw. zu erzählen wusste. Die art und weise aber, wie die quellencitate und -hinweise in den text sachlich und formell eingefügt sind, legt die vermutumg nahe, dass sie nicht bloss als beleg für ein auch sonst feststehendes faktum angeführt werden, sondern sie selbst der ausgangspunkt sind, um den sich der text gruppiert, sodass uploads/s1/ die-vitae-vergilia-00-die-hu-of-t.pdf
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- Publié le Sep 04, 2021
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