i 9o rakterisiert wird. Die Periode des Späturbritannischen endet mit der Tren-

i 9o rakterisiert wird. Die Periode des Späturbritannischen endet mit der Tren- nung des Britannischen in Westbritannisch {die Vorstufe des Kymrischen) und Südwestbritannisch (die Vorstufe des Bretonischen und Kornischen). Vorliterarische Stufen von Kymrisch, Kotnisch und Bretonisch (die bereits einzelsprachlich sind, aber noeh vor den ältesten schriftlichen Quellen lie- gen), werden als vorliterarisches Kymrisch, Kornisch oder Bretonisch be- zeichnet.el weitere Epochen: Altkymrisch ist die sprache der schriftlichen Quellen cles 8.-12. Jahrhunderts, Mittelkymrisch die Sprache der schriftlichen Quel- len des 13.l14. uncl teilweise des 15. Jahrhunderts; alles Weitere wird als mo- dernes Kymrisch oder Neukymrisch bezeichnet. Altbretonisch ist die Sprache der schriftlichen Quellen des 8.-1 1. Jahr- hunderts, Mittelbretonisch die Sprache der schriftlichen Quellen vom I 1. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Sprache jüngerer Quellen wird als Neubre- tonisch oder modernes Bretonisch bezeichnet. Altkornisch ist die sprache der schriftlichen Quellen des 9.-12. Jahrhun- dertse2 und Mittelkornisch die Sprache der schriftlichen Quellen des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Jüngere Quellen werden als Spätkornisch (und nicht etwa Neukornisch) bezeichnet. Das Kornische ist im 18. Jahrhundert ausge- storben. $8. Absolut und konjunl<t 8.1 Wesenttiche Charahteristika der Ðistinktion ahsolut - konjunkt Bei einem Großteil der finiten Verbalformen der inselkeltischen Sprachen ist feststellbar, dass es einen doppelten Satz von Endungen gibt, die man als absolut bzw. konjunkt bezeiehnet. Deutlich greifbar ist dieses System nur im Altirischen; es ist dort zu finden im Präsens Indikativ des Präsensstammes (aber nicht im Imperativ, der auch zum Präsensstamm gehör1), im Präsens des Konjunktivstammes, im Präsens des Futurstammes, im aktiven Präter- itum (einerlei, ob dieses auf einen Aorist oder ein Perfekt zurückgeht; vgl' el Da sich dieses Buch im Wesentlichen mit Verbalformen befasst, sind Quellen, die nur Personennamen beinhalten, ohnehin unverwendbar und werden hier daher nicht berücksichtigt. e2 In vielen Fällen lässt sich eine klare sprachliche Trennung zwischen den schriftli- chen Zeugnissen des Altkomischen und Altbretonischen nicht fìnden; fraditionell wer- den nur wenige Zeugnisse als Altkornisch angesprochen (vgl. LHEB 5942), tatsachlich könnte aber eln Teil der als Altbretonisch bezeichneten Texte auch aus Cornwall stam- men. Einleitung 9Í hierzu Schrijver 1991a: 151-153) und im passiven Präteritum (das auf dem to-Partizip beruht). Grob gesprochen ist das System von absoluten und konjunkten Verbal- forrnen folgendennaßen charakterisiert: Die Grundwoftstellung irn Altiri- schen ist VSO. Ein Verbum simplex, das einen positiven (d.h. nichtnegierten) Hauptsatz einleitet (bzw. dem lediglich bestimmte Konjunktionen wie a(i)r 'denn' oder Adverbien bzw. adverbielle Ergänzungen vorausgehen), ist durch absolute Endungen gekennzeichnet, wogegen es in allen anderen Fällen kon- junkte Endungen hat (dies ist etwa der Fall, wenn die Negationspaft.ikel ní oder die Fragepartikel i¡z oder andere sogenannte konjunkte Partikeln vor- ausgehen, vgl. GOI 28-30). Ein typisches Beispiel hierfur sind etwa die For- men der 3.P1. von benaid'schlägt', der Kontinuante von urkelt. *bi-na-: Die absolute Form des Simplex lautethenait l'b'ened'1, die konjunkte, durch die Negation ní hervorgerufene Form hingegen ní'benat lJb'enadl (die kon- junkte Form ist also im Gegensatz zur absoluten im Auslaut nicht palatali- siert). Ferner gibt es bei Simplizia, die Relativsätze einleiten, in der 3.Sg., der l.Pl. und der 3.P1. spezielle Relativendungen; wenn der Relativsatz hingegen negiert ist, trit't die konjunkte Form ein. Demzufolge lautet die absolute Form der relativen 3.P|. bentae f'b'endef , während die konjunkte Form der relativen 3.P|. nad'benat l-'þ'ened/ ist. Die einen Relativsatz einleitende Form der 3.PI. ist also nicht nur durch eine andere Negation von der haupt- satzeinleitenden Form unterschieden, sondern vor allem dadurch, dass der Wurzelanlaut lenieft ist (/-' p'ened/), während er in der hauptsatzeinleitenden Form Nichtlenition bzw. den Reflex von Gemination aufweist (/-'tr'ened/). Komponierte Verben haben prinzipiell konjunkte Endungen. Dennoch gibt es insofern eine Analogie zwischen Simplizia und Komposita, als die Komposita ähnliche Lautveränderungen aufweisen wie Simplizia mit voraus- gehender konjunkter Partikel; Bei dem Kompositum fo'hen'greift an' (Prä- verb fo- < *Ao-) lautet die hauptsatzeinleitende 3.P1. fo'benat l:b'enêdl, wogegen die Form, die einen Relativsatz einleitet, wiederum einen lenierten Anlaut hat (fo'benat lr[3'enad/).e3 Ferner liegt der Akzent bei der negierten komponierten Verbalform nicht mehr auf der Wurzelsilbe, sondern auf dem Präverb. Im negierten Hauptsatz lautet die entsprechende 3.PI. ní'fuíbnet s: Im Altirischen tritt in Relativsätzen neben Lenition auch nasale Mutation auf, es ist mir aber unklar, ob es sich hierbei um eine Neuerung des Irischen handelt oder nicht (vgl. aueh Schrijver 1997a 9l-129). Wesentlich ist, dass Verbalformen in Relativsät- zen in der Regel ein anderes morphonologisches Verhalten zeigen als Verbalformen in Hauptsätzen. Einleitung 92 Einleitung /-,ful3'n'ed/, wobei der Anlaut des Präverbs /o- unleniert ist, während in ei- nem negierten Relativsatz als 3.Pi' die Forn nød'fuibnet l)¡B'n'ed/ (mit Lenition des lfl von fo- zu Ø) erscheint' Gleichzeitig ist bei diesen auf dem Präverb betonten Formen festzustellen, dass sich hier der auf das Präverb folgende Wurzelanlaut prinzipiell nach dem ursprünglichen Auslaut des Prä- verbs richtet, d.h. bei ní'fuibnet wie bei nad'fuibnet ist das *b des Wurzelan- lauts durch das *-o- von *1to- leniert (/ß'/), während es bei einem konsonan- tisch auslautenden Präverb (etwa for' < *uor-) nicht leniert ist - die entspre- chenden Formen des verbs forbeit''wächst' lauten daher ní'foit'pret brw' nad'foirpret, beide mit lb'1. So weit einige der wesentlichen morphonologischen charakteristika des finiten Verbs im Altirischen. Ausdrücklich sei hier rekapituliert, dass die Di- stinktion von absoluten und konjunkten verbalformen beim simplex nur einer der Teilaspekte der Morphonologie des altirischen verbs ist. Im Britannischen ist der Gegensatz von absoluten und konjunkten Verbal- formen bei Simplizia seit Beginn der schriftlichen Bezeugung auf die 3'Sg' beschränkt. Absolute Formen sind nur im Altkymrischen und Altbretoni- schen sowie in frühen rnittelkymrischen Texten bezeugt, und nur selten ist die ursprüngliche verteilung von absoluten und konjunkten verbalformen beim simpl,ex noch so deutlich zu sehen wie in dem archaischen mky. sprichworr Tyuit maban ny thyf y gadachan (R 1082) 'Ein Kleinkind wächst, seine windeln wachsen nicht'. Im Altkymrischen ist außerdem gut zu sehen, dass hauptsatzeinleitende Simplizia absolute Endungen tragen, wo- gegen Komposita endungslos sind (d.h. sie tragen den Reflex der konjunkten enãrng;, So stehen etwa in dem Traktat über Maße und Gewichte (Ox 1) die Simplizia hegit'geht' (BBCS 5, 1931: 234.35, EGOW 3) und prinit'kauft' (BBCS 5, 1931:234.33, EGOW 133) ebenso wie das Kompositum imm-it-cel ,versteckt sich'(BBCS 5, 1931:238.31, EGOW 91) jeweils zu Beginn eines Hauptsatzes. Ferner ist aus den Zeugnissen der altkymrischen wie der altbre- tonischen prosa klar zu erkennen, dass die Grundwortstellung wie im Altiri- schen VSO war. Spezielle Relativendungen gibt es im Mittelkymrischen nur mehr in Re- sten. Das beste Beispiel istyssyð, die relative 3.Sg. der Kopula, die sich deut- lich von der entsprechenden absoluten Form ys unterscheidet' Noch im frühen Mittelkymrischen bezeugt ist der unterschied zwischen hauptsatzeinleitenden und relativsatzeinleitenden Verbalformen, und das in allen personen, nicht nur in der 3.Sg.: Das hauptsatzeinleitende ny-chilyei ,er pflegte nicht davonzulaufen' (3.sg. Ipft. Ind., cA2.25) steht in opposi- Einleitung 93 tion zu dem relativsatzeinleitenden ny-gilint'die nicht davonzulaufen pfleg- ten' (3.P1. Ipft. Ind., LIDC 48.17). Das hier zugrundeliegende verb ist das Verbum simplex kilyaw, dessen Anlautkonsonant im absoluten Anlaut ein lkl ist. Das lxl von ny-chityei ist der Reflex der Gemination,õIichtlenition des /k/, wogegen das lgl von ny-gitint die flir eine relativsatzeinleitende Form typische Lenition kl -+ /g/ aufweist' Entsprechendes gilt für das Kompositum di-goni 'schaffen, tun, machen, vermögen, (präverb *dt- + *kTn-i- < uridg. *k'onhl-!elo-, vgl. LIY2 352). Eine hauptsatzeinleitende Form dieses Verbs mit dem erwarteten Reflex der GeminationÀtrichtlenition von */k/ ist di-chones 'er schuf (3.Sg. Präter- itum, H 205.2), während relativsatzeinleitendes di-gonit'das du tust' (2'sg' Prs. Ind., LIDC 7.25) einen lenierten Anlaut hat' Wenn Komposita hinter einer konjunkten Partikel stehen, dann richtet sich das Element hinter dem ersten Präverb nach dem ursprünglichen Auslaut des Präverbs.Bei ny-cligonir'man vermag nicht' (lps. Prs. Ind,, T 41.15) ist das */k/ zu lglleniert, weil das Präverb *d¡- vokalischen Auslaut hatte (vgl. auch T.A. Watkins 1982: 4043 mit weiterer Literatur)' Wir können daher als einige wesentliche Charakteristika inselkeltischer Verbalmorpho logie Fol gendes zusatnmenfassen: Inselkeltische Simplizia haben längere (absolute) Endungen, wenn sie po- sitive (nichtnegierte) Hauptsätze einleiten.ea Wenn der Satz hingegen mit gewissen Partikeln (Negationspartikel, Fragepartikel usw.) eingeleitet wird, treten kürzere (konjunkte) Endungen bzw. deren Reflexe auf. Inselkeltische Simplizia haben in einigen Personen des Verbs wiederum andere Endungen, wenn sie Relativsätze einleiten. Diese Endungen sind ebenfalls länger als die konjunkten Endungen' Wenn eine Negationspartikel einen Hauptsatz einleitet, so weist der An- laut des Verbs, das auf die Negationspartikel folgt, prinzipiell den Reflex von Gemination/1.{ichtlenition auf. Wenn eine Negationspartikel hinge- gen einen Relativsatz einleitet, so weist der Anlaut des darauffolgenden Verbs nicht den Reflex von Gemination/1.{ichtlenition auf. Im Altirischen erklärt sich das daraus, dass die Negationspartikel bei Relativsätzen offen- bar eine andere ist (nad- bei Relativsätzen vs. ní- bei Hauptsätzen); im Mittelkymrischen sieht die Negationspartikel in beiden Fällen gleich aus ea Die oben erwähnten Konjunktìonen wie air. a(i)r'denn' zählen offenbar nicht als das erste Wort des Satzes, genäusowenig wie im Neuhochdeutschen und und denn zah- len. Auch an den Sutrunäig gesetzte ,idverbia oder adverbielle Ergänzungen (mit ein- leitender Kopula oder ohne ãiðse) zahlen nicht, vgl. Schumacher (1999b a57). 94 Einleitung (ny- vor folgendern Konsonant), aber das unterschiedliche Verhalten (Spi- rantenmutation < Gemination/Nichtlenition beirn Hauptsatz, [,enition beim Relativsatz) macht es wahrscheinlich, dass der Auslaut der Negation im Hauptsatz und im Relativsatz jeweils uploads/s3/ absconj-schumacher2004-keltischeprimaerverben.pdf

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