des Purimfestes. 169 Purimfest direct aus dem babylonischen Zagmukfeste her- vo
des Purimfestes. 169 Purimfest direct aus dem babylonischen Zagmukfeste her- vorgegangen ist, oder erst auf Umwegen. Ja, es w re a n sich nicht unm glich, dais babylonische und persische Vorstellungen hier in einen gemeinsamen Strom zusammen- geflossen w ren; und sogar f r den Namen ΟΉ;© k nnte, was wenigstens die griechische Form Φρονραία, Φονρόαία anbelangt, m glicher Weise eine Beeinflussung des Per- sischen neben dem Babylonischen anzunehmen sein. Auf alle F lle aber d rfte im Hinblick auf meine obigen Aus- f hrungen die de Lagarde'sche These jetzt dahin zu modi- ficiren sein, dafs ein Zusammenhang zwischen dem Purim- feste und dem babylonischen Neujahrsfeste als ziemlich gesichert angenommen werden darf, w hrend ein (gleich- zeitiger) Zusammenhang mit dem persischen Farwardfeste wenn auch nicht als unm glich ? so doch zum Mindesten als noch sehr problematisch bezeichnet werden mufs. Halle a. S., im Dezember 1890r Miscellen, Von Friedrich Schwally. Im Folgenden lege ich eine Reihe von Beobachtungen vor, die sich mir in gr fseren Zusammenh ngen ergeben haben, die aber andererseits so sehr auf sich stehen, dafs sie allein ver ffentlicht werden konnten. A, Ideologisches. Die Herausgeber des Handw rterbuches von Wilhelm Gesenius bemerken in der 8. Aufl. : „[Die] GB. [ist nicht schlagen, wie Gesenius annahm, sondern] anhangen, sich 170 ßchwally, Miecellen. gewöhnen an, und daher lernen [„... Davon 'loSa Ochsen- stecken *)].* In Wahrheit verhält sich die Sache gerade umgekehrt und ist Gesenius im Rechte. In ID^D Ochsen- stecken blickt die Grundbedeutung der Wurzel „Stimulare" noch durch. ? bedeutet danach ursprünglich „mit dem IB^B anstacheln" (vgl. Hos. X; 11 miWB nhxi), womit aber nickt gesagt sein soll, dafs es von 1D/D denominirt sei. Die Bildung der Instrumentalwörter mit präfigirtem D scheint mir überhaupt nicht sehr alt zu sein. Die Uebertragung dieses Terminus auf die Pädagogik kann dem Kenner der Geschichte der Kultur nicht befremdlich dünken. 2) % ^O. Ich habe Beides zussammengestellt, da es etymologisch zusammengehört. Das thun zwar die Lexica auch, aber ich glaube, dafs sie falsch combiniren, da sie von Specu- lationen über die Wurzel und sehr zweifelhafte Verwandte derselben ausgehen. Es ist vielmehr das Nomen zu Grunde zu legen und zu fragen : was bedeutet ?£ in der leben- den Sprache? Es bedeutet 1) Zweig, Rute, Jer. l, 11. Gen. 30, 37. 38. 39. 41. 2) Stab, Stock, auf den man sich stützt Gen. 32, 11. Ex. 12, 11. Jer. 48, 17. Bau' a 17, 40. 43, Zach. 11, 7. 10. 14; mit dem man schlägt Nu. 22, 27. Ez. 39, 9. 3) den Stab, mit dem orakelt wird, Hos. IV, 11 T-P h&W 1SJD W Zahlreiche Analogieen lassen mit gutem Rechte ver- muten, dafs auch hier die religiöse bzw. cultische Bedeutung des Wortes, der Stab des Losorakels, die ursprüngliche ist. Zur Gewifsheit erhebt sich mir diese Vermutung durch Ezech. 21, 26 : bpbp DDpA DDpS 7 DiT^N barr^B 1DV Hin D^Dira htW D'SrD. Als eine Art des Orakel- *) Die eingeklammerten Worte fehlen in Aufl. 10 u. 11. Schwally, Miscellen. 171 suchens ist hier das Pfeilorakel genannt, bei dem, wie an- gegeben, die Pfeile geschüttelt werden. Als Technicus für diese Bewegung ist b$b$ gebraucht. Diese Bedeutung pafst vortrefflich zu ^po als dem Orakelstab. Derselbe hat seinen Namen von dem Schütteln, das dem Orakelwurfe (^ iniJ ßaö' a 14, 42) vorausgeht. Demnach ist schütteln die GB. der Wurzel. Zur Be- deutung „leicht seina kommt man von hier aus bequem. Von „leicht^ könnte man dann durch die Mittelbegriffe „gering, gering geschätzt, verachtet" zu ^p = „verfluchen* kommen. — Die Ableitung des gering = verachtetseins von der primären Bedeutung des leichtseins, ist über allen Zweifel erhaben und hat gute Analogieen. TOD Ehre, eigentl. Schwere, ebenso das aram. 1^]. So nahe die weitere Annahme liegt, dafs ^p demgemäfs eigentlich „verächtlich machen, beschimpfen" und erst in zweiter Linie „verfluchen" bedeutet*), so we'nig will mich dieselbe befriedigen. Es ist allgemein anerkannt, dafs „fluchen" im Alter- tum eine religiöse, bezw. cultische Handlung ist, vgl. nto, hm* wh « ßao a 26,19 u. Nu. 23, l ff. So- : - : · · · · -; r 7 7 bald man das im Auge behält, wird man nicht umhin können, zwischen !?j?ö Losstab, bpbp die Lospfeile schüt- teln uijd b;?p verfluchen, Pi^p Fluch eine gewisse Bezie- hung für nicht unwahrscheinlich zu halten. — In der That gehören die genannten Dinge, so seltsam uns Moderne das auch anmutet, enge zusammen. Zum Beweise dafür sei an hebr. DDp erinnert, das in •f 'v ' der classischen Stelle Ezech. 41, 26 das Losorakel be- ') Vg1· löNl V3« nSjpp-Dt- 27, 16 mit fa*! VDN J30 Ex. 21, 17 und iBirnN' V2K-n«' ^ Lev. 20, 9. Hier ist wohl Euphemismus, vgL den heutigen Gebrauch von Joü statt 172 Schwally, Miscellen. deutet (ODp DDp das Losorakel befragen, ibid.) und an das zur gleichen Wurzel gehörende arabische ^+»&\ (QPpi?) schwören. Freilich reichen unsere dürftigen Kenntnisse der Antiquitäten nicht aus; um nachzuweisen, wie der Schwur mit dem Losorakel in Verbindung steht. Aber die Thatsache des durch die Sprachvergleichung erschlos- senen Zusammenhanges wird dadurch nicht umgestofsen. Wellhausen ; Skizzen III 128 bemerkt: „In dem Verse Agfa. XIII 2, 16 heifst in der That das, was kurz vorher (2, 13) ^**Sf schwören genannt ist aJUt *>» ^+%*A mit Gott zusammen losen, d. h. gleichsam mit ihm auf eine Karte setzen, mit ihm teilen, gemeinschaftliche Sache mit ihm machen. Aber man kommt von da doch nicht leicht auf schwören und wahrscheinlicher ist es, dafs ^+»*$\ für ^^ zu lesen ist; denn die Lexika kennen die letztere Form in dieser eigentümlichen Bedeutung nicht." — Ich halte die Beziehungen zwischen „schwören" und „loosen" nach dem oben Auseinandergesetzten für unzweifelhaft. Unsere Un- kenntnifs über das Verfahren bei der Sache giebt uns, wie mir scheint, noch kein Recht, diese selbst in Frage zu stellen und ihr zu lieb einen Text zu ändern. Nun handelt es sich bei unserer Untersuchung nicht um schwören und losen, sondern um fluchen und losen. Aber Eid und Fluch sind gar nicht verschiedene Dinge. Der Eid ist ein bedingter Fluch, vgl. den Sprachgebrauch von "6 *. Gerade der Zusammenhang von „fluchen" und „losen" schimmert noch in dem Urim- und Tummim-Orakel durch. Denn Urim D^IN gehört höchst wahrscheinlich zu " fluchen. Von den jetzt noch vorhandenen Bedeutungen des Verbum b^\> ist „fluchen" die älteste. Es ist zu vermuten, dafs es auch einmal von dem „Schütteln" der Losstäbe gebraucht wurde. Während im Hebr. an h^h\> dieser Sinn hängen geblieben ist, ist das aramäische % nSn zu den Schwally, Miseellen. 173 abgeleiteten Bedeutungen „verfluchen* und „schelten α fort- geschritten. 3) "ins 1) B ndel, 2) Sternchen. Beide Bedeutungen haben mit einander nicht das min- «H - > deste zu thun. ΤΠ3 Steinchen geh rt zu "IS, io^, Jb>jfa dagegen Tn Nr. l ist zu ^ je, )j& zu stellen. In die- ser Bedeutung wird es gebraucht vom, S ckchen zur Auf- bewahrung von Geld Gen. 42, 35 2, Prov. 7, 20, von Myrrhe Gant, l, 13 und der Schleudersteine des Hirten, a a' 25, 29. Dort spricht Abigail zu David : „Wenn ein Mensch aufsteht, um dich zu verfolgen und aufzusp ren, so sei die Seele meines Herrn bei Jahve deinem Gotte in den Beutel des Lebens gebunden (θ"ΠΠ ΤΠ!Ο ϊΤΪΠΧ), aber die Seele deiner Feinde schleudere er auf der Schleuder!" Die Seele Davids wird hier mit einem chleudersteine ver- glichen, der einmal in dem Beutel (ΊΤ1Ϊ; 17, 40 BIpV1, glossirt durch D^jnn ^D) bleibt, das anderemal herausge- nommen und weggeschleudert wird. ΤΠΧ Prov. 26, 8 bedeutet Schleuderstein, wie der Zusammenhang fordert, da wenigstens mir nichts davon bekannt ist, dafs der zum Wurf bestimmte Stein auf der Schleuder festgebunden wird (gegen Delitzsch), und wie das daneben stehende ptf richtig glossirt. 4) p». ptp hat immer, soweit unsere Quellen zur ckreichen, zwei Bedeutungen gehabt: 1) Beh lter f r Getreide, Lebens- mittel u. dgl. Gen. 42, 28. 35, 2. Jos. 9, 4. Gen. 42, 27 J ist es vom Redactor f r rinnON eingesetzt, welch letz- teres Wort dem Jahvisten eigent mlich ist (42, 27. 28. 43, 21). 2) eine gewisse Trauerkleidung. Der gemein- 174 Seh wall y, Miscellen. sarae Name bezieht sich auf den Stoff1}, wie die Lexica wohl richtig anmerken. Dagegen hat das Wort keine semi- tische Etymologie. Vielleicht ist es ägyptisch. Die Form und Gestalt des israelitischen Trauergewan- des ist deshalb lediglich aus dem Sprachgebrauche festzu- stellen. Von dem Anziehen desselben wird ^ gebraucht Joel l, 8. Jes. 3, 24. 15, 8. 22, 12. Jer. 6, 26. 4, 8. 49, 3 ßao ß' 3, 31. ' 20, 32. 21, 27 LXX Thren. 2, 10. Ez. 7, 18. 16,31. Man legt den Saq um die Hüften D]OnD3 DH? Gen. 37,2. ßao /20,3l; om^hy njgn Am. 8, 10 'wie 3 EMTIÖ3 ßao 20, 32 (Gegensatz OTnrr^D 1 Jes. 20, 2) und zwar trägt man ihn auf dem blofsen Leibe 21, 37. ßaö $ 6, 30. Deshalb ist der Saq kein aufge- schnittener Kornsack, wie Kamphausen in Riehms Hand- wörterbuch II 1320 es sich vorstellt, sondern nichts als ein Lendentuch, ein Lendenschurz und soviel wie uploads/Geographie/ schwally-zaw-11-1891.pdf
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- Publié le Oct 25, 2021
- Catégorie Geography / Geogra...
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