Weise statt Smart Gerhard Leitner Intelligentes Wohnen auf der nächsten Stufe W

Weise statt Smart Gerhard Leitner Intelligentes Wohnen auf der nächsten Stufe Weise statt Smart Gerhard Leitner Weise statt Smart Intelligentes Wohnen auf der nächsten Stufe Gerhard Leitner Institut für Informatik-Systeme Alpen-Adria Universität Klagenfurt Klagenfurt am Wörthersee, Österreich ISBN 978-3-658-36616-2 ISBN 978-3-658-36617-9 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-36617-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Vieweg © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2022 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro- nischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Planung/Lektorat: Petra Steinmueller Springer Vieweg ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Obwohl es schon ziemlich lange her ist, erinnere ich mich noch genau und gerne an die Zeit, als meine Beschäftigung mit Mensch-Maschine-Interaktion begann, bzw. an ein diesbezüglich prägendes Ereignis. Ende der 1980er-Jahre, in meinen ersten Studienjahren, traf ich mich zu einem Essen mit Freunden und wir unterhielten uns unter anderem über unsere Zukunftspläne. Ich war damals Student der Psychologie und daher einigermaßen sachkundig auf diesem Gebiet. Damals noch auf Amateurebene war ich außerdem leiden- schaftlicher Benutzer eines PCs erster Generation mit einer Prozessor-Taktfrequenz von 4.77 Mhz und mit der Möglichkeit durch Drücken einer Turbo-Taste auf atemberaubende 8 Mhz hochzutakten. Als ich an der Reihe war, über meine Zukunftspläne zu sprechen, äußerte ich zunächst meine Bedenken, dass – obwohl ich Computer grundsätzlich mochte und von deren schon damals vorhandenen Möglichkeiten fasziniert war – die verfüg- baren Computersysteme Erkenntnisse aus der psychologischen Forschung, betreffend zum Beispiel die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften, von denen ich im Studium gelernt hatte, mehr oder weniger zu ignorieren schienen. Computersysteme kümmerten sich scheinbar nicht um die Eigenschaften der Nutzer*innen, kognitive Fähigkeiten und Einschränkungen, Motivation, Emotion, usw. Ich sah darin eine Chance für meine berufliche Zukunft, an diesen Defiziten zu arbeiten und auf diese Art meine beruflichen und persönlichen Interessen zu verbinden. Ein paar Jahre später begann dieser Wunsch Realität zu werden, denn nicht nur ich schien diese Problematik identifiziert zu haben. In einer Vorlesung mit dem Titel „Computer- Psychologie“ kam ich mit Human-Computer Interaction (HCI) und der CHI-Bewegung in Berührung, die damals noch recht neu war. Wie viele andere Forscher*innen in diesem Gebiet begann ich die Auseinandersetzung mit HCI anfänglich mit dem Fokus auf Desktop-Umgebungen (GUI und Web). Ich beob- achtete die Entwicklungen der theoretischen Konzepte hinter HCI und ihrer Anwendung im Usability- bzw. User Experience Engineering und versuchte, bescheidene Beiträge zu deren Fortschritt zu leisten. Im Laufe der Jahre stieß ich sowohl auf positive als auch auf negative Aspekte, die sich im Kontext der HCI entwickelten. Ein positiver Aspekt V VI Geleitwort ist, dass HCI, Usability und User Experience inzwischen allgemein als wichtige Themen akzeptiert werden und, dass die Notwendigkeit der Berücksichtigung von HCI-Aspekten bei der Entwicklung jeglicher computerbasierter Systeme nicht mehr hinterfragt wird. Dies hat ohne Frage zu vielen positiven Entwicklungen geführt. Betrachten wir beispielsweise aktuelle Generationen von mobilen Geräten. Im Gegensatz zu den frühen Computern sind Smartphones oder Tablets massentauglich geworden. Dies ist unter anderem der Tatsache zu verdanken, dass sich die Hard- und Softwareplattformen dieser Geräte in der Hand einiger weniger Hersteller befinden und diese – unter anderem – sichergestellt haben, dass HCI-Aspekte wie Usability und User Experience entsprechend in die Produkte einfließen. Nicht alle Bereichen haben sich jedoch in dieser Hinsicht positiv entwickelt. Seit Jahrzehnten gibt es Bereiche, die hinsichtlich der Berücksichtigung von HCI Aspekten sozusagen nicht optimal aufgestellt waren, beispielsweise der Sektor der Unterhaltungs- elektronik – am konkreten Beispiel des Videorekorders. Zahlreiche wissenschaftliche Artikel und auch Reportagen in Populärmedien setzten sich seinerzeit mit der Frage auseinander, warum es selbst technisch versierten Mitmenschen kaum möglich war, auf einfache Art und Weise einen Film aufzunehmen. Vielfach war der Grund des Problems, dass die Bedienelemente und Abläufe zur Erreichung des Ziels alles andere als verständlich und intuitiv waren, und das lag unter anderem daran, dass diese Domäne weniger stark im Fokus von HCI war und Hersteller dieser Geräte eher Wert auf die Menge an Funktionalität legten als auf Bedienbarkeit. Mit der Verbreitung des Internets und der damit einhergehenden Freiheit Inhalte für alle Plattformen wie Desktops, Laptops oder mobile Geräte anzubieten, haben sich die Freiheitsgrade auch in der Gestaltung von graphischen Benutzerschnittstellen enorm erhöht und bindende Richtlinien zu deren Gestaltung (wie diese zur Hochzeit der GUI-Systeme vorhanden waren) sind immer weniger geworden. Im Gegensatz zu den erwähnten Smartphone-Plattformen, die unter der Kontrolle der jeweiligen Anbieter sind, ist das Internet per definitionem „frei“, was unter anderem zu einer großen Vielfalt an Designvarianten für Websites und Softwareschnittstellen geführt hat, von denen nicht alle sinnvoll waren. Elemente graphischer Benutzerschnittstellen sind sowohl aus dem Bereich GUI als auch aus dem Web in den letzten Jahrzehnten auch in den Bereich der Unterhaltungselektronik gewandert. Zwar ist der Videorekorder heute kaum mehr in den Haushalten zu finden, aber sowohl Hard- als auch Softwareschnittstellen in beliebiger Kombination sind auf vielen anderen Geräten vorhanden (Fernseher, Hifi-Anlagen, bis hin zu Waschmaschinen oder Backöfen). Aufgrund der erwähnten Freiheitsgrade sowohl auf Software- als auch Hardwareebene ist die Vielfalt der Möglichkeiten, aber auch der damit verbundenen Usability-Probleme nahezu unendlich. Speziell für nicht technisch versierte Mitmenschen ist die Interaktion mit solchen Systemen eine mehr oder weniger große Herausforderung. Besonders hellhörig wurde ich daher vor ca. 20 Jahren, als auf Betreiben der Industrie das Konzept des Smart Home, zwar nicht zum ersten Mal, aber diesmal spezifisch als Lösung für die Probleme der Überalterung der Bevölkerung beworben wurde. Angesichts des stellvertretenden Beispiels des Videorekorders und zahlreichen in Wissenschaft und Geleitwort VII Forschung gesammelten Erkenntnisse hinsichtlich potenzieller Probleme in Usability und User Experience war ich skeptisch, dass Smart Homes so einfach für diese Zielsetzungen einsetzbar sein sollten. Ich habe mich daher auf diesen Bereich spezialisiert, zunächst mit dem Versuch die theoretisch Grundlagen der HCI auf den Bereich anzuwenden, zu adaptieren und durch schwerpunktmäßig angewandte Forschung entsprechend zu erweitern. Die Zielsetzung war es, ein verbessertes Konzept zu finden, das möglichst viele Aspekte von HCI abdeckt und die Probleme der Vergangenheit überwindet. Das Resultat ist das vorliegende Buch, und der Name des Konzepts ist THE WISE HOME, das weise Zuhause. Klagenfurt, Österreich Gerhard Leitner Dezember 2021 Danksagung An erster Stelle möchte ich meiner Frau Sonja und meinen Kindern Elke und Anja, meiner Mutter Anneliese und meinem Vater Johann danken. Mein Dank gilt auch den anderen Familienmitgliedern und Freunden, die mir in der Zeit der Vorarbeiten, der Recherche und Erstellung des Buch zur Seite standen. Von den Menschen, die mich bei meiner Arbeit unterstützt haben, möchte ich an erster Stelle Prof. Martin Hitz danken, der das Experiment gewagt hat ein „Alien“ in Gestalt eines Psychologen in seiner Forschungsgruppe am Fachbereich Informatik vor mehr als 20 Jahren anzustellen. Er ermöglichte und unterstützte meine Arbeit der letzten Jahrzehnte, die – unter Anderem – auch in diesem Buch resultierte. Mein Dank gilt auch Prof. Alexander Felfernig, der mich über viele Jahre hinweg in einer Vielzahl von Aktivitäten unterstützt hat. Desweiteren gilt mein Dank meinen ehemaligen und aktuellen Student*innen, die hartnäckig genug waren, die Phantasien und Vorstellungen jemandes, der unbedingt Psychologie und Informatik auf einen gemeinsamen Nenner bringen wollte, zur digitalen Realität werden zu lassen, und die die in dieser Arbeit vorgestellten Forschungen zum WISE HOME ermöglicht haben. Eine besondere Rolle in dieser Gruppe spielten Anton J. Fercher und John N.A. Brown, die nicht nur hervorragende Arbeit im Rahmen ihrer jeweiligen Abschlüsse geleistet haben, sondern zu lieb gewonnenen Freunden wurden. Mein Dank gilt auch jenen Kolleg*innen, mit denen ich meine täglichen Sorgen geteilt und viele produktive Diskussionen geführt habe, insbesondere Prof. David Ahlström. Mein besonderer Dank gilt außerdem Kolleg*innen, die jenen Forschungshintergrund repräsentieren, aus dem ich ursprünglich stamme, den Geisteswissenschaften (Psychologie und Soziologie). An erster Stelle ist das Prof. Judith Glück, die mich als renommierte Weisheitsforscherin auch zu der Idee inspiriert hat, meinen Ansatz das Wise Home zu nennen und Dr. Oana Mitrea die mir als promovierte Soziologin und Expertin im Bereich Technologiefolgenabschätzung in verschiedenen Projektkonstellationen eine wertvolle Unterstützung in sozialwissen- schaftlichen Fragen war. Nicht zuletzt möchte ich mich bei Petra Steinmüller und Sophia Leonhard von Springer bedanken, die durch ihre Geduld und Verständnis wesentlich dazu beigetragen haben, das uploads/Geographie/ weise-statt-smart-intelligentes-wohnen-auf-der-naechsten-stufe-gerhard-leitner.pdf

  • 38
  • 0
  • 0
Afficher les détails des licences
Licence et utilisation
Gratuit pour un usage personnel Attribution requise
Partager