Darstellungsformen wissenschaftlicher Texte Su Blackwell - Copyright © 2016 Su

Darstellungsformen wissenschaftlicher Texte Su Blackwell - Copyright © 2016 Su Blackwell Studio Ltd.* Ein Erste-Hilfe-Kasten Working Paper – ZTW - Park Village, 2010/2016 Karlheinz Spitzl & viele Menschen am Park <Kapitel 3: Beatrice Fischer & Çák Spitzl> ***************************************************************************** *<http://www.sublackwell.co.uk/> 2 INHALTSVERZEICHNIS To Begin at the Beginning […] 3 1. Orientierung: Recherchen, Ressourcen, Quellen 5 2. Oberfläche: Visualisierung, Style, Layout 8 3. Deklaration: Verweis, Zitat, Bibliographie 14 4. Stil: Register, Konvention, Strategie 27 5. Ethik: Personen, Gruppen, Kategorien 28 [… ] anstelle eines Epilogs 31 Appendix: Raewyn Connell: Writing for Research – Advice on Principles and Practice 32 Abb. 1: ‘Thesis’, ©Bill Watterson (Universal Press Syndicate), 1992. 3 To Begin at the Beginning […] When you are a Bear of Very Little Brain, and you Think of Things, you find sometimes that a Thing which seemed very Thingish inside you is quite different when it gets out into the open and has other people looking at it. [A. A. Milne1] an uns angehende wissenschaftliche a*rbeiterinnen: das vorliegende first-aid-kit ist als e r s t e hilfestellung für die konstruktion/komposition wissenschaftlicher texte konzipiert. es ist somit nicht für den notfall gedacht. es nimmt auf grundlegende konventionen formal-wissenschaftlicher arbeitsweise[n] unseres sozio-kulturellen kontexts bezug. [plurimediale/schriftliche] darstellungsformen wissenschaftlicher arbeiten sind an konventionen hegemonialer wissenschaftlicher diskurse gebunden. bei diesen konventionen handelt es sich jedoch um vielfältige & dynamische konstrukte. für das vorliegende first-aid-kit wurde aus dieser vielfalt e i n e m ö g l i c h e – praktikabel & funktionell erscheinende – darstellungsform ausgewählt. darüber hinaus hat das (die?) vorliegende trousse de premier secours jedoch noch viel platz: es (sie?) kann situationsadäquat angepasst werden: weiteres rein, unbrauchbares raus … außerhalb des unterrichts kann dieser 救急 gewissermaßen als eine erste formalwissenschaftliche richtschnur dienen, die – mit zunehmender persönlicher entwicklung, erfahrung und sensibilisierung – gespannt, gelockert, verlängert, verkürzt, … verschoben werden kann. désir, geduld & inspiratio, karlheinz spitzl ztw - park village, in spring 2016 1 Milne, Alan Alexander. 1986. Pooh Book of Quotations: in which will be found some useful information and sustaining thoughts by Winnie-the-Pooh and his friends. Compiled by Brian Sibley. With decorations by Eearnest H. Shepard. London: Methuen, 32. 4 Abb. 2: „My Manuscript“ (Quelle/Urh*eberin unbekannt.)2 2 Als Verfasser der vorliegenden Arbeit war ich bemüht, für die darin Verwendung gefundenen Abbildungen die Zustimmung zur Benützung der Rechteinh*aberinnen einzuholen. Bei drei Abbildungen konnte jedoch die Urheberinnenschaf*t im Rahmen diesbezüglicher Recherchen nicht ermittelt werden. Sollte sich jemand in seinen Urhe*berinnenrechten verletzt fühlen, so geschah dies unbeabsichtigt. Es wird ausdrücklich um Nachsicht ersucht. Bitte kontaktieren Sie den Verfasser in diesem Fall umgehend (Email: karlheinz.spitzl@univie.ac.at). 5 1. Orientierung: Recherchen, Ressourcen, Quellen Abb. 3: ‚Good ol‘ Charlie Brown’ ©Charles M. Schulz (Peanuts Worldwide LLC), 1989. Häufig assoziieren wir wissenschaftliche Arbeit in unserem Denken mit Anstrengung – wissenschaftlicher Anstrengung. Wissenschaftliches Arbeiten erfordert aber auch Kunst & Geschick. Ein Aspekt dieser Kunst wird in der Wissenschaftstheorie mit dem Begriff der Heuristik3 bezeichnet. Dabei handelt es sich um jene Kunst, die es uns Wissenscha*fterinnen ermöglicht, trotz begrenzter Ressourcen – z. B. Wissen, Verstehen, Zeit, Kapital, Infrastruktur, etc. – zu adäquaten/funktionalen Ergebnissen zu gelangen. Auf Grenzen (oder zuweilen gar Leere) zu stoßen, gehört zu wissenschaftlicher Arbeit dazu, genauso wie der diesbezügliche erste Schreck (oder schlimmstenfalls gar Panik). Lasst uns in diesem Zusammenhang drei Dinge nicht vergessen: unser Ziel <> in Bewegung zu bleiben <> aufeinander vertrauen (niemand ist allein!). Abb. 4: ‘Last-minute Panic’, ©Bill Watterson (Universal Press Syndicate), 1992. 3 (griech.) ‚εὑρίσκω’ > (dt.) z. B. ‚ich finde’. 6 Einen wichtigen Teilaspekt wissenschaftlicher Arbeit stellt eine effiziente Recherche dar. Für Studierende an Wiener Universitäten bestehen diesbezüglich große Potentiale, eine gute Infra- struktur, und weitgehend barrierefreie/niederschwellige Zugriffsmöglichkeiten. Wissenschaftliche Arbeit ist ohne transdisziplinäre Verschränkung nicht denkbar?4 Jedes diskursives Feld (Thema, Fachgebiet) ist in anderen unter-, über- oder nebengelagerten, nahen oder fernen, anderen Feldern verwurzelt oder mit diesen in besonderer Weise verwoben/ver- schränkt. So werden beispielsweise beim Thema ‚Zensur in der Translation’ zugleich auch die diskursiven Felder der Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft, etc. aufgerufen; von soziologischen Fragestellungen wie ‚Sichtbar/Un/ Sichtbarkeit?’ einmal ganz abgesehen. Ein berufsbezogen anwendungsorientiertes Thema könnte hingegen u. a. die Felder Informatik, Telekommunikation, audiovisuelle Technik, Arbeits- medizin, Organisationsmanagement, Marketing, Betriebswirtschaft, Ästhetik, etc., aktivieren. Abb. 5: Interconnectedness, rhizomatique (Quelle/Urheber*in unbekannt.) In allen diesen Bereichen stehen uns im universitären (Fachbereichsbibliotheken aller Univer- sitäten, wie WU, TU, MedUni, Univ. f. angew. Kunst, Akademie d. bild. Künste, BOKU, Sig- mund Freud Privatuniversität, Univ. f. Musik und darstellende Kunst, etc.) und außer- universitären (z. B. Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Stadtbibliotheken, ÖNB, ÖFSE- Baobab-Frauensolidarität-C3, DÖW, Bibliothek im Lila, ÖAW, la:sf-Bibliothek, Simon Wie- senthal Library, Staatsarchiv, SADOCC, Bibliotheken von Fachverbänden, wie z. B. der Österr. Autistenhilfe, etc.) Feld eine Vielzahl an Ressourcen zur unmittelbaren Verwendung zur Verfügung. Diese Bibliotheken können mit Student*innenausweis und Meldezettel kostenlos5 genützt werden. Österreichischer Bibliothekenverbund [obv] Im [obv] können wir die Bibliotheksbestände nahezu aller für den Bereich wissenschaftlicher Arbeit relevanten Bibliotheken abklären: https://www.obvsg.at/kataloge/verbundkataloge/ Fernleihesystem der Universitätsbibliothek Wien Das Fernleihesystem der Universität Wien (http://bibliothek.univie.ac.at/fernleihe.html) er- möglicht eine unkomplizierte Bestellung von Publikationen anderer österreichischer (oder ausländischer) Bibliotheken (kurzen Wartezeiten; Portogebühren). 4 Kann etwas ‚nicht denkbar’ sein […]? 5 Ausnahme: ÖNB. 7 E-Journal Section der Universitätsbibliothek Wien Wir haben - von zu Hause aus - die Möglichkeit auf eine große Anzahl an Fachzeitschriften (zumeist in vollem Umfang) zuzugreifen: http://bibliothek.univie.ac.at/uaccess.html . E-Journal-Link: http://bibliothek.univie.ac.at/zeitschriftensuche.html . Spezialisierte Datenbanken Darüber hinaus verfügen viele der Fachbereichsbibliotheken über zusätzliche fachspezifische Datenbanksysteme (z. B. Benjamins Translation Studies Bibliography), die uns ebenso von zu Hause aus zur Verfügung stehen. Bei Fragen steht der Helpdesk der Universitätsbibliothek gerne zur Verfügung: http://bibliothek.univie.ac.at/virtueller_helpdesk.html . Auch Google Scholar http://scholar.google.at/ bietet einen eigenen Suchdienst für wissenschaft- liche Publikationen. E-Books Wir können auch im Cyber-Space direkt auf Publikationen zugreifen: z. B. http://www.inlibroveritas.net/ oder http://books.google.com/books . Unser (vorläufiges) Résumé: […] die Quellen sprudeln, die Welt ist offen! Quellenkritik & Verwendbarkeit von Quellen Grundsätzlich liegt es an der Expertise von uns Wissensc*hafterinnen, welche Quellen wir als relevant und geeignet befinden (Konventionen <> Entscheidungsmacht <> Konsequenzen <> Verantwortung). Fragmentarische oder skizzenhafte Lehrveranstaltungsunterlagen (z. B. Mitschriften, Skripten) sind zumeist als Quellen nicht geeignet, können aber als Anregung für tiefergehende Recherchen (gen Ursprung der LV-Inhalte) dienen. Quasi-anonyme bzw. durch eine Vielzahl an Userinnen* niederschwellig veränderbare Daten aus dem Cyber-Space sind im Hinblick auf die Qualitätskriterien wissenschaftlicher Arbeitsweise (Klarheit <> Nachvoll- ziehbarkeit <> Reproduzierbarkeit) häufig nicht zitierfähig (z. B. Wikipedia). Hinsichtlich der Diskussion von Beispielen aus Praxis und Alltag können aber auch diese Quellen herangezogen werden (z. B. Rezepte aus einem Blog für eine transkulturell kontrastive Arbeit über die Darstellung von Kochrezepten). Da enzyklopädische Einträge – quasi als depersonalisierte Legenden des leitenden wissenschaftlichen Narrativs – einerseits Gradmesser für die Akzep- tabilität von Wissensformationen sind, und andererseits durch unser kritisches Bewusstsein kaum mehr hinterfragt werden, sind diese mit größter Sensibilität zu behandeln. Falls es die zeitlichen Ressourcen erlauben, sind aktuelle (monographische) Publikationen von Wi*ssenschafterinnen enzyklopädischen Einträgen vorzuziehen. Impact Factor Wer sich mit dem Phänomen Impact Factor (oder Journal Impact Factor) näher vertraut machen oder kritisch auseinander setzen möchte, könnte dort beginnen, wo dieser seinen Ursprung nimmt: http://wokinfo.com/products_tools/analytical/jcr/ . 8 2. Oberfläche: Visualisierung, Style, Layout Unterschiedliche Formen von Visualisierung/Style/Layout – je nach intendierter kommunika- tiver Funktionalität – führen situations- und kontextgebunden auch zu einer unterschiedlichen Aktivierung von Bedeutungspotentialen (Spektren) ein und desselben Texts. Basierend auf der Dynamik menschlicher Kreativität existieren unendlich viele Möglichkeiten, Texte zu gestalten. Im Feld der wissenschaftlichen Arbeit sind jedoch diesem Aspekt der Kreativität durch Heraus- bildung von dominanten Darstellungskonstrukten (Konventionen) Grenzen gesetzt. Zumeist ob- liegt die visuelle Gestaltung eines Textes nicht den Wissens*chafterinnen selbst, sondern den Ve*rlegerinnen, die exakte/detaillierte Vorgaben (Stylesheet des Verlags), abgestimmt auf ihr Corporate Design - machen. Im Rahmen Eurer aktuellen Lehrveranstaltung stellen die folgenden Angaben – im Sinne einer Verlagsvorgabe – eine obligatorische Regelung dar. Für die Lehrveranstaltungsbeurteilung ist somit die exakte Umsetzung der nachstehend dargestellten Kriterien maßgeblich. Diese Kriterien können aber auch von den Lehrenden – je nach Lehrveranstaltung – individuell abgeändert werden. Umfang 20 DIN-A4-Seiten. Geringfügige Abweichungen von der vorgegebenen Seitenanzahl sind ak- zeptabel. Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie, Anhänge werden nicht eingerechnet. Schriftart Times New Roman. Schriftgröße Fließtext: 12 – Eingerückte Zitate: 10 – Überschriften: 16/14/12 (Staffelung). Zeilenabstand 1,3. Seitenränder 2,5 cm. Seitennummerierung Die Einleitung trägt Seitennummer ‚1’. Silbentrennung Für den gesamten Text ist eine sinnvolle Silbentrennung durchzuführen, um Leerzeichenzonen aufgrund der Blocksatzgestaltung zu vermeiden. Seitenumbruch Folgen nach einer Kapitelüberschrift am Ende einer Seite weniger als drei Zeilen, so ist dieses Kapitel mittels Umbruch auf einer neuen Seite zu beginnen. Ansonsten wird der Text fort- laufend dargestellt. D. h., dass die Hauptkapitel nicht jeweils auf einer neuen Seite beginnen. 9 Fußnoten Informationen, die zwar im Text beinhaltet werden sollen, den unmittelbaren Textfluss aber stören würden, sind in Form einer Fußnote darzustellen. Umgekehrt ist jedoch darauf zu achten, dass die Anzahl der Fußnoten nicht den Textfluss selbst stört. Hinsichtlich der Lehrveran- staltungsbeurteilung ist die korrekte Darstellung von zumindest einer Fußnote erforderlich. Beispiel „Dekonstruktion bemüht sich nicht, Widersprüche aufzulösen. Im Gegenteil. Eine ihrer Analysemethoden besteht darin, Widersprüche aufzudecken und sie schrittweise bis zu einem unauflösbaren Widerspruch, einer Aporie6, zu führen.“ (Prunč 2007:254) Interpunktion Bei einem bibliographischen Verweis mittels ‚vgl.’ wird der Punkt ausnahmslos dem uploads/Litterature/ first-aid-kit-erfassen-von-wissenschaftlichen-arbeiten.pdf

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