Orbis Biblicus et Orientalis 150 Elisabeth Staehelin Bertrand Jaeger (Hrsg.) Äg
Orbis Biblicus et Orientalis 150 Elisabeth Staehelin Bertrand Jaeger (Hrsg.) Ägypten-Bilder Akten des «Symposions zur Ägypten-Rezeption», Augst bei Basel, vom 9.-11. September 1993 unter Mitarbeit von Thomas Hofmeier und Thomas Schneider Universitätsverlag Freiburg Schweiz Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen · Digitalisat erstellt durch Florian Lippke, Departement für Biblische Studien, Universität Freiburg Schweiz Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ägypten-Bilder: Akten des «Symposions zur Ägypten-Rezeption», Augst (bei Basel), vom 9. bis 11. September 1993 / Elisabeth Staehelin; Bertrand Jaeger (Hrsg.). Unter Mitarbeit von Thomas Hofmeier und Thomas Schneider. - Freiburg, Schweiz: Univ.-Verl.; Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1997. (Orbis biblicus et orientalis; 150) ISBN 3-7278-1079-3 (Univ.-Verl.) ISBN 3-525-53786-7 (Vandenhoeck und Ruprecht). Gedruckt mit Unterstützung der freiwilligen Akademischen Gesellschaft Basel Graphische Gestaltung von Daniel Dali' Agnolo Die Druckvorlagen wurden von den Herausgebern als reprofertige Dokumente zur Verfügung gestellt © 1997 by Universitätsverlag Freiburg Schweiz Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen Paulusdruckerei Freiburg Schweiz ISBN 3-7278-1079-3 (Universitätsverlag) ISBN 3-525-53786-7 (Vandenhoeck & Ruprecht) INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ......................................................................................................... 7 JAN AssMANN Exodus und Amama Der Mythos der "Aussätzigen" als verdrängte Erinnerung der Aton-Religion ............................................................................................. 11 KONRAD VON RABENAU Inductio in tentationem - Joseph in Ägypten .............................................. 35 ÜTHMARKEEL Die Rezeption ägyptischer Bilder als Dokumente der biblischen Ereignisgeschichte (Historie) im 19. Jahrhundert ..................... 51 REINHOLD MERKELBACH Ägyptische Deutung griechischer Mythen ................................................. 81 ERICH WINTER Ägyptologisches zum Antinoos .................................................................. 97 ELISABETH STAEHELIN Alma Mater Isis ........................................................................................ 103 FRANK TEICHMANN Die Entstehung des Entwicklungs-Gedankens in der Goethe-Zeit und die ägyptischen Zeitbegriffe ................................ 143 HERMANN A. ScHLÖGL Einflüsse Altägyptens auf die europäische Malerei des 17. bis 20. Jahrhunderts ...................................................................... 161 ALEmA AssMANN Ex oriente nox Ägypten als das kulturelle Unbewußte der abendländischen Tradition ... 173 5 ßERTRAND JAEGER Giuseppe Jappelli, le cafe Pedrocchi de Padoue et la redecouverte de l'Egypte antique en Italie ............................................ 187 T.G.H. JAMES William John Bankes, Egypt and Kingston Lacy ..................................... 301 Eurn BLUMENTHAL Thomas Manns Joseph und die ägyptische Literatur ................................ 313 ERIK HORNUNG Hermetische Weisheit: Umrisse einer Ägyptosophie ................... : ........... 333 REGISTER Namenregister ........................................................................................... 343 Ortsregister ............................................................................................... 356 Sachregister .............................................................................................. 361 Quellenregister .......................................................................................... 370 AßBILDUNGSVERZEICHNIS A. Tafeln ................................................................................................... 375 B. Figuren im Text .................................................................................... 381 6 VORWORT Festschriften sind allzusehr Routine geworden. Da überdies die Abneigung unseres Jubilars gegen dieses Genus bekannt ist, wollten wir uns etwas anderes einfallen lassen, um ihn zu seinem 60. Geburtstag am 28. Januar 1993 zu ehren. Mit jahreszeitlicher Verschiebung fand deshalb vom 9. bis 11. September 1993 in Augst, bei Basel, ein Symposion zu Ehren von Erik Hornung statt - mit einem Kreis von Teilnehmern, die ihm nicht nur wissenschaftlich, sondern auch menschlich besonders verbunden sind. Schon aus praktischen und finanziellen Gründen mußte dieser Kreis recht klein gehalten werden. In der Villa Castelen können nicht mehr als ein Dutzend Teilnehmer untergebracht werden, aber dafür herrscht, anders als in einem Hotel, eine ganz private Atmosphäre. Dazu erlaubte es der damals gerade fertiggestellte Hörsaal, unsere Hauptfachstudenten und langjährigen Hörer zu den Veranstaltungen mit einzuladen. Zudem hat ein klein gehaltenes Symposion den Vorteil, dem wissenschaftlichen Austausch und dem persönlichen Gespräch förderlicher zu sein als eine größere Tagung. Als Thema wurde aus den weiten Interessengebieten des Jubilars die Ägypten- Rezeption ausgewählt, die ihn in den letzten Jahren zunehmend beschäftigt und zugleich eine Basler Tradition darstellt. Schon sein Vorgänger Siegfried Morenz hat sich damit intensiv auseinandergesetzt und sein Werk Die Begegnung Europas mit Ägypten während seiner Basler Jahre geschrieben. Eine Tagung mit dem Thema Das Bild Ägyptens im Mittelalter und in der Renaissance, die unter Erik Hornungs Leitung im Sommer 1986 in Basel stattfand, hat unter fast gleichem TiteJ ebenfalls in einem Band der Reihe Orbis Biblicus et Orientalis (Bd.95, 1990) ihren Niederschlag gefunden. Am Ende des Symposions entschlossen sich die Teilnehmer unter dem Eindruck des Erlebten, die überarbeiteten Vorträge in einem Sammelband zu publizieren. Othmar Keel stellte dafür spontan die bewährte Reihe Orbis Biblicus et Orientalis zur Verfügung, und damit der Band nicht sekundär doch noch zu einer "Festschrift" wird, versprach uns Erik Hornung einen eigenen Beitrag zur Sache, der im Anschluß an die Symposions-Beiträge hier ab- gedruckt wird; in einer ersten Fassung wurde diese Standortbestimmung einer "Ägyptosophie" am 1. Juli 1995 auf der Ägyptologenkonferenz (SÄK) in München vorgetragen, deren Leitthema wiederum die Ägypten-Rezeption bildete. Damit drängte es sich auf, von der alphabetischen Abfolge der Autoren abzu- sehen und die Vorträge in anderer Anordnung abzudrucken. Wir glaubten, daß es besser sei, die Themen möglichst in chronologischer Reihenfolge zu 7 Vorwort bringen. Die Entscheidung fiel zwar manchmal nicht leicht und war nicht immer eindeutig zu fällen, da es in verschiedenen Artikeln zeitliche Über- schneidungen gibt. Doch hoffen wir, eine einigermaßen sinnvolle Ordnung gefunden zu haben, umso mehr, als darin die verschiedenen zeitlichen Schwer- punkte der Ägypten-Rezeption vertreten sind, angefangen vom Altertum mit dem Alten Testament und der griechisch-römischen Antike über Renaissance und Barock und wiederum dem 18. und 19. bis zu unserem Jahrhundert. Dabei ist uns bewußt, daß aus dem riesigen Gebiet der Ägypten-Rezeption nur ein winziger Ausschnitt erfaßt ist, der jedoch erstaunlich viele Facetten des Themas spiegelt. Ein weiterer Beitrag zur modernen Ägypten-Rezeption, der unverzichtbar zum Symposion inAugst dazugehörte, hier aber nicht eingeschlossen werden kann, soll wenigstens Erwähnung finden. Als krönendes Finale wurde uns am letzten Abend (11.9.1993) die Schweizer Erstaufführung des wenige Tage zuvor in Freiburg i. Br. uraufgeführten Melodrams Der redekundige Bauer zu Gehör gebracht. Es handelt sich dabei um eine Komposition von Hans-Peter Müller- Kieling für einen Sprecher und sechs Solo-Instrumente auf den von Erik Hornung übersetzten und 1978 in den Meisterwerken altägyptischer Dichtung publizierten Text. Dieses Werk schließt sich schön an eine Arbeit von Rudolf Jaggi an, der für die Eröffnung der Basler Sethos-Ausstellung im Dezember 1991 einen Hornung'schen Text aus der Übertragung der "Sonnenlitanei" in Musik gesetzt hatte. Der Titel unseres Bandes geht auf eine Anregung von Aleida Assmann zurück. Zur Zitierweise sei angemerkt, dass die Abkürzungen des Lexikons der Ägyptologie Verwendung gefunden haben. Spezielle Abkürzungen darüber hinaus sind in den einzelnen Artikeln besonders vermerkt. Noch einige Worte zum Tagungsort: Der Augster Boden ist ein geschichts- trächtiger Grund. Hier erhob sich einstmals die Colonia Apollinaris Augusta Emerita Raurica, wie ihr ganzer Name lautete. Zwar läßt sich da kein Isis- Kult wie im nicht allzuweit entfernten Baden Aquae Helveticae nachweisen. Doch existieren in den Museen von Basel und Augst verschiedene ägyptische Bronzen, die angeblich in Augst gefunden wurden. Das ist zwar nicht aus- drücklich belegt, hat aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit, weil sie sich be- reits um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in lokalen Privatsammlungen befunden haben. Ein kleiner Skarabäus aus türkisblauer Glasfritte ist über- dies erst 1981 der Augster Erde entschlüpft. Weil diese Tatsache auf eine wie auch immer geartete Begegnung mit dem alten Ägypten hindeutet, war es sinnvoll, die Tagung auf antikem Boden, ja sogar in der Nachbarschaft des römischen Theaters, zu veranstalten. Die Villa Castelen, mit ihrem schönen Ambiente, liegt direkt daneben, und wir sind der Römerstiftung Dr.Rene Clavel und besonders Frau Antoinette Frey-Clavel und ihrem inzwischen verstorbenen Gatten dankbar, daß wir unser Symposion 8 Vorwort dort abhalten durften. Frau Anne-Marie Gunzinger von der Stiftung sorgte außerdem unermüdlich für unser Wohl. Einen Unterstützungsbeitrag für die Tagung verdanken wir der Schweizeri- schen Akademie der Geisteswissenschaften. Ein besonderer Dank geht an Prof. Othmar Keel, der dies vermittelt hat. Die Freiwillige Akademische Gesellschaft Basel hat uns mit einem Druckkostenzuschuß unterstützt, wofür wir ihr und besonders Prof. Peter Blome dankbar sind. Und schließlich danken wir Daniel Dall' Agnolo dafür, daß er das Layout dieser Publikation so sorg- fältig hergestellt hat. Basel, im November 1995 Elisabeth Staehelin und Bertrand Jaeger 9 JAN AssMANN Exoous UND AMARNA DER MYTHOS DER "AUSSÄTZIGEN" ALS VERDRÄNGTE ERINNERUNG DER ATON-RELIGION Ein Kapitel der Ägypten-Rezeption, das ERIK HORNUNG ganz besondere Aufhellung verdankt, ist die Frage des Monotheismus. 1 Wie Hornung gezeigt hat, hat sich seit Champollion und bis in unsere Tage die Vorstellung eines altägyptischen Monotheismus erhalten. Diesem von Hornung aufgearbeiteten und widerlegten innerägyptologischen Kapitel der Ägypten-Rezeption läßt sich ein außerägyptologisches an die Seite stellen. Es geht im Grunde bis auf die Antike zurück. Darin lassen sich zwei Hauptrich- tungen unterscheiden. Die eine Richtung hält den Monotheismus in Ägypten für eine Religion der Eingeweihten und Weisen, die aus verschiedenen Gründen geheim gehalten werden mußte, die andere hält ihn für eine revolu- tionäre Bewegung, die zwar in Ägypten entstand, dort aber ebensowenig Zukunft wie Vergangenheit hatte und daher einem anderen Volke, dem hebräischen, gewissermaßen übertragen wurde. Exponenten der einen Richtung sind etwa Plutarch und Jamblich, Exponenten der anderen Manetho und Strabo. Unter den neueren Autoren würde man für die eine Richtung Friedrich Schiller nennen, der in seinem Vortrag "Die Sendung Moses"2 den Monotheismus als die Geheimlehre der ägyptischen Weisen darstellt, 3 und für die andere Sigmund Freud, der in seinem Buch "Der Mann Moses und die 1 E. Hornung, Der Eine und die Vielen. Altägyptische Gottesvorstellungen, Darmstadt 1971; ders., "Monotheismus im pharaonischen Ägypten", in: 0. Keel (Hrsg.), Monotheismus im Alten Israel und seiner Umwelt (Biblische Beiträge 14), Fribourg 1980, S. 83-97; ders., "Die Anfänge von Monotheismus und Trinität in Ägypten", in: K. Rahner (Hrsg.), Der eine Gott und der dreieine Gott. Das Gottesverständnis bei Christen, Juden und Muslimen, Katholische Akademie Freiburg 1983, uploads/Litterature/ symposions-zur-aegypten-rezeption-pdf.pdf
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- Publié le Jul 28, 2022
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