SE Wissenschaftliches Arbeiten Studienjahr 21/22 Liebe Studentinnen, liebe Stud

SE Wissenschaftliches Arbeiten Studienjahr 21/22 Liebe Studentinnen, liebe Studenten, das Skriptum zum SE Wissenschaftliches Arbeiten soll Ihnen das Erstellen Ihrer schriftlichen Arbeiten erleichtern. Daher ist das Skriptum selbst wie eine kleine wissenschaftliche Arbeit aufgebaut, sodass Sie sich einiges „abschauen“ können wie z.B. Layout, Inhaltsverzeichnis, Dezimalgliederung, Unterkapitel, Gestaltung von Absätzen, Fußnoten, Bibliographie etc. Verwenden Sie das Skriptum als ein Modell und als ein Nachschlagewerk, das Ihnen beim Erstellen von wissenschaftlichen Arbeiten behilflich sein kann. Heben Sie es gut auf – es ist nützlich für die Erstellung von Seminararbeiten, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, und könnte Ihnen auch in Zukunft, zum Beispiel für das Verfassen einer Dissertation, gute Dienste leisten. Leitfaden und Tipps zum Erstellen von schriftlichen Arbeiten an der Universität Mozarteum als Unterstützung beim Verfassen von Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten erstellt für SE Wissenschaftliches Arbeiten (Studienrichtungen Instrumentalstudium, Gesang, Dirigieren, Komposition, Musiktheorie) von ao.Univ. Prof. MMag. Dr. Barbara Dobretsberger Stand: März 2022 Erstellt von: Barbara Dobretsberger Durchgesehen von Kai Bachmann (Ergänzungen zu Kapitel 8.2), Joachim Brügge, Bernadeta Czapraga und Rainer Schwob. 3 Inhalt 1. Einleitung……………………………………………………………………… 5 2. Wissenschaft – Was ist das? ………………………………………………….. 6 2.1 Grundvoraussetzung für wissenschaftliches Denken und Arbeiten……....... 6 2.2 Systeme der Wissensproduktion und die scientific community…………….. 7 2.3 Wissenschaft und Kunst – Wer braucht die Wissenschaft?........................... 8 3. Die ersten Schritte zu einer wissenschaftlichen Arbeit……………………... 9 3.1 Welche Arten von schriftlichen Arbeiten gibt es?.......................................... 9 3.2 „Worüber soll ich schreiben?“........................................................................ 9 3.3 Nach der Themenwahl bzw. der Eingrenzung des Themas: „Womit beginne ich?“..............................................................………………………. 12 3.3.1 Literaturrecherche…………………………………………………… 12 3.3.2 Seriös oder unseriös? – Die Bewertung von Literatur……………… 12 3.3.3 Überblick über verschiedene Quellen………………………………. 13 4. Der Schreibprozess…….……………………………………………………… 16 4.1 Allgemeines zur Formatierung und zur Rechtschreibung………………….. 16 4.2 Grundlegende Fertigkeiten: Zitieren……………………………………….. 17 4.2.1 Das wörtliche Zitat (das direkte Zitat)…..…………………………. 17 4.2.2 Das sinngemäße Zitat (das indirekte Zitat, Paraphrase)……………. 19 4.3 Grundlegende Fertigkeiten: Zitationssysteme („Fußnoten“ und „amerikanisches System“)………………………….…………….…………. 20 4.3.1 Das Fußnotensystem („deutsche Zitierweise“)…………………….. 20 4.3.2 Kurzangaben im Text („amerikanische Zitierweise“)……………… 21 4.3.3 Zitate von nicht-schriftlichen Quellen (CDs, Filme, Online-Quellen) 22 4.4 Wissenschaftssprache – Der Stil…………………………………………… 23 5. Methoden der Forschung…………………………………………………….. 24 5.1 Geisteswissenschaftlich-philologische Methoden…………………………. 24 5.2 Empirisch-experimentelle Methoden…………………..…………………... 25 4 6. Die Bachelorarbeit…………………………………………………………….. 25 7. Die wissenschaftliche und die künstlerisch schriftliche Masterarbeit1…….. 26 7.1 Deckblatt (Titelblatt)..………………………………………………..……. 27 7.2 Vorwort……………………………………………………………………. 27 7.3 Inhaltsverzeichnis………………………………………………….………. 28 7.4 Der Text und seine Gliederung……………………………………………. 28 7.4.1 Einleitung……………………………………….…………………. 28 7.4.2 Problemstellung, Forschungsstand, Methode……..………..… …… 29 7.4.3 Haupt- und Unterkapitel…………………………..……………….. 28 7.4.4 Fazit (Resümee)………………………………………………. …… 29 7.5 Literaturverzeichnis und Quellenverzeichnis….……….…………………… 30 7.5.1 Literaturverzeichnis (Bibliographie)……………………………….. 30 7.5.2 Verschiedene Quellen……………………………………………… 33 7.6 Abstract, Einverständniserklärung………………………………………….. 34 8. Weitere Arten von Masterarbeiten……………………………….………….. 35 8.1 Die künstlerische Präsentation: Lecture Recital….…………………..….… 35 8.2 Mediales Projekt (CD/DVD-Text)…………………………………...……. 38 8.3 Das Innovative Projekt……………………………………………..……… 39 9. Plagiate, „Genderschreibweisen“ und anderes Nützliches…………………. 40 9.1 Plagiat……………………………..………………………….……………. 40 9.2 „Genderschreibweisen“……………………………………………………. 42 9.3 Kriterien für die Beurteilung einer wissenschaftlichen Arbeit…………….. 43 9.4 Titelblatt Bachelorarbeit……………………………………...……………. 44 9.5 Titelblatt Masterarbeit………………………………………..……………. 45 9.6 Einverständniserklärung…………………………………………………… 46 10. Literatur zum Thema „Wissenschaftliches Arbeiten“..……………………… 49 1 Gliederung auch gültig für Bachelorarbeiten. 5 1. Einleitung Dieses Skriptum zum SE Wissenschaftliches Arbeiten ist wie eine wissenschaftliche Arbeit gegliedert. Es besteht aus einem Inhaltsverzeichnis, das durch die Gliederung in mehrere Haupt- und Unterkapitel und die Bibliographie schon auf den ersten Blick erahnen lässt, dass hier ein Modell einer „wissenschaftlichen Arbeit“ gezeigt werden soll. Natürlich erschöpft sich wissenschaftliches Arbeiten nicht an solchen Äußerlichkeiten, und es soll bereits an dieser Stelle deutlich gemacht werden, dass es sich bei diesem Skriptum um keine wissenschaftliche Arbeit handelt. Deshalb steht im ersten Satz das Wort „wie“, und deshalb finden Sie auch kaum Zitate und Fußnoten in diesem Skriptum. Ein professionell wirkendes Äußeres kann dazu verleiten, einer schriftlichen Arbeit von vornherein ein hohes Maß an Wissenschaftlichkeit zuzuschreiben. Doch der Schein kann trügen, wie die in den letzten Jahren zunehmend publik gewordenen Fälle von Plagiaten in wissenschaftlichen Arbeiten beweisen. Auch auf dieses Thema soll in diesem Skriptum eingegangen werden, aber erst nachdem Grundsätzliches und hoffentlich Nützliches erörtert worden ist. In diesem Leitfaden wird ein hilfreiches Motto des wissenschaftlichen Arbeitens angewandt: „Vom Allgemeinen zum Konkreten“ oder „Vom Überblick zum Detail“. In einem einführenden Kapitel wird daher zunächst vermittelt, was Wissenschaft überhaupt ist. Danach werden einzelne Schritte in der Entstehung einer wissenschaftlichen Arbeit erläutert: Themenfindung und Literaturrecherche, Zitiertechniken und stilistische Notwendigkeiten, Forschungsmethoden und Hinweise zur Gliederung von schriftlichen Arbeiten sowie das Erstellen einer Bibliographie. Diese Studienhilfe basiert auf Erfahrungen, die im Verlauf von über zwanzig Unterrichtsjahren an einer Musikuniversität in der Betreuung von mehr als tausend Seminararbeiten und – grob geschätzt – mindestens zweihundert Bachelor- und Masterarbeiten sowie von Dissertationen gesammelt wurde. Es besteht daher die Hoffnung der Autorin, dass das hier versammelte Wissen und insbesondere die praxisbezogenen Kapitel 3-9 nutzbringend sind und den Bedürfnissen der Studierenden gerecht werden. 6 2. Wissenschaft – Was ist das? 2.1 Grundvoraussetzung für wissenschaftliches Denken und Arbeiten Am Beginn jedes Wissenserwerbs steht Neugierde. Sie ist die Triebfeder für das Baby und Kleinkind und sorgt für den Drang, sich mit den noch unverstandenen Dingen in dieser Welt zu beschäftigen. Mit dem Eintritt in das Schulsystem wird unser Wissenserwerb zunehmend systematisiert und systematischer – der Begriff Schul-System bringt das zum Ausdruck. Systematisierung ist aber nicht nur von außen aufgezwungen, sondern entspricht einem Bedürfnis des (heranwachsenden) Menschen (z.B.: „Sammeln“ von Briefmarken, „Sammeln“ von Schach-Problemstellungen, die kategorisierende Beschäftigung mit Flugzeugtypen etc.). Ein wirklich wissenschaftliches Denken aber spielt normalerweise erst im Tertiären Bildungssektor (Universitäten etc.) eine Rolle. Neugierde und Wissensdurst sind die Voraussetzung, damit sich wissenschaftliches Denken entwickeln kann. Ein Grundstein des wissenschaftlichen Denkens oder eines auf der Wissenschaft basierenden Wissenserwerbes ist eine ausgeprägte Systematik in der Beschäftigung mit einem Wissensgebiet. Weitere nötige Zutaten sind ein kritischer Geist, der Eigenkritik und Reflexionsfähigkeit miteinschließt sowie die Offenheit gegenüber anderen, auch der eigenen Perspektive widersprechenden Fachmeinungen. Wissenserwerb als solcher kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Um deutlich zu machen, worin sich ein allgemeiner Wissenserwerb (z.B. eines musikinteressierten Laien) von einem wissenschaftlichen Wissenserwerb unterscheidet, seien verschiedene Möglichkeiten einer Informationsbeschaffung genannt: Zeitungslektüre, Lexikonartikel, Podcasts im Internet, Youtube-Vorträge, Bücher, Vorträge, Lektüre eines CD-Booklettextes, Programmeinführungstexte im Theater oder Konzert, Besuch von Ausstellungen etc.. Diese Art von Wissenserwerb kann zu einem breiten Allgemeinwissen führen und auch zu einem gewissen Fachwissen in einem Interessensgebiet. Der wissenschaftliche Wissenserwerb und wissenschaftliches Denken unterscheiden sich von dieser Art der Wissensaneignung durch ein hohes Maß an Systematik und durch die sorgfältige Auswahl an Quellen. Fachbücher, Fachaufsätze und Artikel, die ein gesichertes Wissen vermitteln, spielen in der Wissenschaft eine zentrale Rolle. 7 2.2 Systeme der Wissensproduktion und die scientific community In Kapitel 2.1 wurde das Schulsystem als Grundlage für Wissensvermittlung an Kinder und Jugendliche genannt. Für den selbständigen Wissenserwerb im (jungen) Erwachsenenalter haben sich Universitäten etabliert. Diese Institutionalisierung (Universitäten, Hochschulen, Konservatorien, Fachhochschulen etc.) bietet ein Regelwerk, das im Großen und Ganzen eingehalten wird, gleichgültig, ob Universitäten von öffentlicher Hand finanziert oder im Privatsektor angesiedelt sind. Die Institutionalisierung gewährleistet (oder soll bzw. möchte gewährleisten), dass das dort vermittelte und erworbene Wissen allgemeine Gültigkeit hat, dem Nutzen der Allgemeinheit dient und breit anwendbar ist. Der europaweite „Bologna-Prozess“, der seit 1999 im Gange ist, zielt auf eine Vereinheitlichung und internationale Anerkennung der Studienabschlüsse ab, die dem Arbeitsmarkt und den Absolventinnen und Absolventen zugutekommen sollen. Scientific community (der Begriff kann mit Wissenschaftsgemeinschaft übersetzt werden, wird jedoch meist im Englischen belassen) meint die Gemeinschaft der Forschenden einer bestimmten Disziplin. So gibt es eine scientific community in der Musikwissenschaft, der Pädagogik, der Psychologie etc. Die einzelnen Fachdisziplinen organisieren sich in nationalen und internationalen Fachgesellschaften, deren Anliegen es ist, die Seriosität und Qualität der Forschungen zu garantieren und zu fördern. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in einer Fachgesellschaft ist üblicherweise ein Doktorat im betreffenden Fach und zumindest eine gewisse Menge an wissenschaftlichen Publikationen. Daher: Nicht jede Absolventin oder jeder Absolvent eines Studiums ist automatisch ein Mitglied der scientific community. Um die Qualität von zur Veröffentlichung in Fachzeitschriften eingereichten Publikationen, von Forschungsprojekten oder von Fachvorträgen bei Kongressen zu gewährleisten, werden Peer-Review-Verfahren eingesetzt. Das bedeutet, dass ohne Kenntnis des Namens Aufsätze, Referatsvorschläge oder Ideen für Drittmittelprojekte von ausgewiesenen Expertinnen und Experten beurteilt (d.h. empfohlen oder abgelehnt) werden. In den Naturwissenschaften spielt der sogenannte Impact Factor bzw. Journal Impact Factor (IF bzw. JIF) eine wichtige Rolle. Dieser Faktor soll Auskunft geben über das Prestige von wissenschaftlichen Fachzeitschriften (engl. journals). Er errechnet sich aus Datengrundlagen einer Zitationsdatenbank (Web of Science bzw. Science Citation Index) und gibt die Häufigkeit der Zitationen von Artikeln aus dieser Zeitschrift in einem bestimmten Zeitraum an. Allerdings sprechen sich namhafte Organisationen wie die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) oder 8 der österreichische Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF) dagegen aus, wissenschaftliche Qualität aus dem JIF abzulesen. 2.3 Wissenschaft und Kunst – Wer braucht die Wissenschaft? Manches von dem, was unter 2.1 und 2.2 gesagt wurde, mag etwas abstrakt klingen. Warum soll sich eine Pianistin, ein Geiger, ein Trompeter, eine Dirigentin oder ein Komponist mit Wissenschaft, namentlich mit Musikwissenschaft befassen? Musizieren funktioniere schließlich, so meinen manche, auch „aus dem Bauch heraus“, intuitiv, instinktiv, ohne festes Korsett, ohne Beachtung von strikten Regeln. Schaut man sich jedoch die Biographien einzelner herausragender Interpretinnen und Interpreten an, so zeigt sich, dass viele (oder die meisten) ein absolut detailliertes, wissenschaftlich fundiertes Fachwissen haben. Beispielhaft genannt seien hier uploads/Litterature/ leitfaden-und-tipps-zum-erstellen-von-wissenschaftlichen-arbeiten.pdf

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