Stellungnahme zu dem Buch: „Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes - die selbst
Stellungnahme zu dem Buch: „Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes - die selbst zugefügte Wunde der Christenheit” von Anthony F. Buzzard und Charles F. Hunting Inhaltsverzeichnis: Geschichte des Arianismus Der Begriff „Heiland” „Lasset uns” und „Elohim” Exkurs: Die Pluralität Gottes Echad (zusammengesetzte Einheit) und Jachid (absolute Einheit) Sünden vergeben „Ego eimi” (die absolute Gottesformel) Adoni und Adonai (Psalm 110) Exkurs: Einige hebr. Namen und Titel des Vaters und des Sohnes Menschen als Elohim „Mein HERR und mein GOTT” (Johannes 20,28) Philipper 2 Der Begriff „Logos” Übersetzung von Johannes 1,1 Die Granville-Sharp-Regel Was haben die Urchristen geglaubt? Exkurs: Die Präexistenz JESU JESUS besitzt Eigenschaften, die nur GOTT hat Beliebte Einwände der Unitarier Fazit Die Autoren des Buches „Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes - die selbst zugefügte Wunde der Christenheit” outen sich als Unitarier. „Unitas" ist ein Wort aus dem Lateinischen und bedeutet "Einheit". Die geistigen Wurzeln der unitarischen Religion sind aber schon viel älter als das Christentum: Sie reichen Jahrtausende zurück bis in das antike Griechenland und in das alte Indien. Der Glaube an die Einheit Gottes und an die Göttlichkeit der All-Natur ist also der eine Ausgangspunkt für den unitarischen Glauben. Dazu kam in der Aufklärung die Bedeutung, die man der menschlichen Vernunft zuerkannte. Einen großen Einfluß auf den Unitarismus hatte der Arianismus. Deshalb ist es durchaus möglich die beiden Begriffe „Unitarismus” und „Arianismus” synonym zu verwenden. Die Geschichte des Arianismus wird in dieser Arbeit dargestellt. Der Unitarismus neuenglischer Prägung war ein Produkt der Aufklärung und der amerikanischen Revolution. Unter dem Einfluss des naturwissenschaftlichen Denkens, des Rationalismus und des Sensualismus hatte sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts der Zerfall der puritanisch- kalvinistischen religiösen Vorstellungen beschleunigt. Der Zusammenprall von Vernunft und Glauben, von säkularem Wollen und starrem Dogmatismus, hatte zum Entstehen des Unitarismus geführt, einer Konfession, deren Anhänger neben anderen biblischen Wahrheiten auch die der Trinität als vernunftwidrig verworfen und an die Stelle der Dreieinigkeit den einpersönlichen Gott gesetzt hatten. Der vermenschlichte Christus wurde als Mittler zwischen dem Wesen und den Menschen angesehen. Die im Neuen Testament beschriebenen Wunder Jesu wurden als Offenbarungen, Glaubenswahrheiten und Existenzbeweis Gottes gewertet. Geschichte des Arianismus Die Autoren behaupten, dass sie für einen Monotheismus eintreten. In Wirklichkeit verkündigen sie einenMonarchianismus („monarchia” = „Einheit”). Darunter versteht man die Ansicht, dass JESUS nur heilsökonomisch zu verstehen sei und dass es keine innergöttlichen Beziehungen zwischen Ihm und dem Vater gibt. Allerdings besaßen die Monarchianer keine einheitliche Lehre; einige von ihnen hielten Jesus für einen begnadeten Menschen, durch den Kraft und Weisheit Gottes auf besondere Weise wirkten (in abgeschwächtem Maße sei dies auch bei Moses und den Propheten der Fall gewesen); andere waren zwar von der Gottheit Jesu überzeugt, meinten aber, es sei der Vater gewesen, der auf die Erde gekommen sei; sie erklärten dies mit den verschiedenen Offenbarungsweisen (modi), die dem Vater zu eigen seien. Von den frühesten Anfängen an traten im Christentum immer wieder Strömungen auf, die sich nicht mit der überlieferten Lehre Jesu vereinbaren ließen. Teils entstanden sie in den christlichen Gemeinden selbst, teils stellten sie Vermischungen der christlichen Lehre mit Religionssystemen oder Philosophien dar. So berichtet schon die Geschichte des frühen Christentums von Häresien oder Ketzereien; darunter fällt alles, was den Aussagen der Bibel zuwiderläuft. Nachstehend will ich chronologisch die Geschichte einer Häresie, des Arianismus, skizzieren. Einer der Vorläufer des Arianismus ist der sog. Ebionitismus (entstanden im 2. Jahrhundert n. Chr). Die Ebioniten (Judenchristen) wurden auch Sobiai genannt, was soviel wie Getaufte (Juden) bedeutete. Da sie zur übrigen Gemeinde, die vorwiegend aus Heidenchristen bestand, wenig Kontakt hielten, kamen in den nächsten Jahrhunderten verschiedenen Irrlehren in ihren Reihen auf. Nach ihnen war Jesus nichts anderes als ein von Gott mit einer besonderen Kraft (Dynamis) begabter und von ihm als Sohn adoptierter Mensch. Der Ebionitismus ist selber wieder in zwei Formen aufgetreten. Von der einen wurde die wunderbare Geburt Jesu aus Maria kraft der Wirksamkeit des Heiligen Geistes anerkannt. Die andere hat jedoch diese Wirksamkeit geleugnet. Diese aus dem Osten stammende Christologie ist von Theodot dem Gerber (Th. dem Älteren) und seinem ebenfalls Theodot genannten Schüler, von Theodot dem Wechsler (Th. dem Jüngeren), nach Rom gebracht worden. Nach Theodot dem Gerber ist Christus bloßer Mensch. Er wurde bei der Taufe mit göttlichen Kräften erfüllt und von Gott an Sohnes Stelle angenommen (adoptiert). Später begegnen uns solche dynamische Tendenzen bei Paul von Samosata, Lukian von Antiochien und seinen Schülern. Aus dieser Schule stammt auch Arius. Der Ebionitismus selbst freilich hatte nur eine sehr kurze Lebensdauer. Reste dieser lehrmäßig immer mehr verirrten Sekte finden sich bis zur arabischen Invasion in Palästina 635 n. Chr. Anfang des 3. Jahrhunderts bekam eine Richtung innerhalb des Monarchianismus besondere Bedeutung, der Sabellianismus, der erstmals den Heiligen Geist in die Überlegungen mit einbezog. Sabellius aus Libyen lehrte, es gebe nur eine göttliche Person; diese habe drei Wirkungsarten, die er mit Prosopa bezeichnete. Prosopa kann heißen: Schauspieler-Rolle oder Schauspieler-Maske, aber auch Person — dadurch entstand eine gewisse Verwirrung über den eigentlichen Inhalt seiner Lehre. Sabellius verglich die drei Wirkungsmöglichkeiten Gottes mit Körper, Seele und Geist beim Menschen. Gott wirke als Vater in der Gesetzgebung, als Sohn in der Menschwerdung, als Heiliger Geist in der Heiligung. Sohn und Heiliger Geist könnten sich nach Erfüllung ihrer Aufgaben wieder im Vater auflösen. Da einige Gruppen der Monarchianer die Trinität leugneten und andere Gruppen nicht an die Gottheit des Sohnes glaubten, wurden sie auf mehreren Synoden insgesamt aus der Kirche ausgeschlossen. Als einer ihrer Gegner auf den Synoden trat u. a. Origenes auf, der entschieden die Trennung Gott Vater - Gott Sohn - Gott Heiliger Geist lehrte. Die Fragen zur Trinitätslehre, die im 2. und 3. Jahrhundert auftraten, waren auch im 4. Jahrhundert noch nicht völlig geklärt. Nach dem Ausschluß der Monarchianer aus der Kirchengemeinschaft hatte sich als Lehrmeinung herauskristallisiert: Christus ist eine göttliche und gleichzeitig vom Vater verschiedene Person. Beide Personen waren also göttlich; doch in welchem Verhältnis standen sie zueinander? Vorerst gab es darüber keine verbindliche Lehrmeinung. Während im Orient der Sohn dem Vater unter geordnet wurde (Subordinatianismus), wobei jedoch an seiner Göttlichkeit nicht gezweifelt wurde, lehrte die römische Kirche die "Homousie" (Wesensgleichheit, bzw. Wesenseinheit) zwischen Vater und Sohn (nicht zu verwechseln mit "Homöusie" - Wesensähnlichkeit). Der Presbyter Arius zu Alexandrien (ca. 280—336) vertrat den Subordinatianismus in extremster Form. Einige Punkte aus seiner Lehre: Der Logos besteht nicht seit Ewigkeit. Er wurde vom Vater aus nichts geschaffen, ist also Geschöpf. Durch den Logos hat Gott alles geschaffen. Während zwischen dem Logos und den Geschöpfen nur ein quantitativer Unterschied besteht, ist der Unterschied zwischen Gott und dem Logos unendlich groß. Der Logos ist nur als angenommener Sohn Gottes zu bezeichnen. Der Logos vermag sich zum Guten wie zum Bösen zu entscheiden; seine Sündlosigkeit beruht auf freier Willensentscheidung. Der Vater habe im voraus von seinem vorbildlichen Leben gewußt. Arius verkündete seine Lehre zunächst in Alexandrien (ab 318). Nach einigen vergeblichen Verboten durch seinen Bischof Alexander wurde Arius im Jahre 320 oder 321 mit seinen Anhängern auf einer Synode aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen. Dennoch nahm der Streit zwischen Anhängern und Gegnern des Arius immer größere Ausmaße an. Besondere Unterstützung erfuhr Arius durch den Bischof Eusebius von Nikomedien (dessen Anhänger wurden Eusebianer genannt). Kaiser Konstantin sah Ruhe und Ordnung gefährdet und versuchte zu vermitteln, jedoch ohne Erfolg. So wurde im Jahre 325 die 1. ökumenische Synode nach Nicäa einberufen. Es nahmen etwa 300 Bischöfe daran teil, davon sieben Abendländer (diese Zahlen sind jedoch nicht genau überliefert). Die Verhandlungen verliefen sehr erregt, zumal auch Arius selbst anwesend war. Als einer seiner Hauptgegner tat sich Athanasius aus Alexandrien (295—373) hervor. Auch der Kaiser selbst griff mehrmals ein. Schließlich wurde die arianische Lehre verworfen, und die Konzilsväter bemühten sich um eine klare Formulierung des rechten Glaubens. Einen Hauptangriffspunkt bildete später der Begriff "homousios", da er des Sabellianismus verdächtigt wurde. Arius wurde zusammen mit zwei Bischöfen, die die Unterschrift verweigert hatten, exkommuniziert und verbannt. Kurz darauf wurden zwei weitere Bischöfe ebenfalls in die Verbannung geschickt, da sie sich des Arianismus verdächtig machten. Die Schriften des Arius wurden dem Feuer übergeben, auf ihren Besitz stand fortan die Todesstrafe. 386 n. Chr. Versuchte die Kaiserin-Mutter Justina noch einmal, die Arianer zum Sieg zu bringen. Sie ließ mit Gewalt Kirchen der Athanasianer an die arianische Kirche enteignen. Mit ihrem Tod 388 endete der Einfluß der Arianer auf die römische Kirche. Auch nach dem Konzil von Nicäa bildeten die Arianer eine mächtige Partei, die besonders von Konstantins Schwester, Konstantia, unterstützt wurde. So bestand der Arianismus vor allem in Hofkreisen weiter; auch manche Origenisten (Anhänger der Lehre des Origenes) duldeten oder förderten ihn. Kaiser Konstantin, der niemals tief in theologische Fragen eingedrungen war, erlaubte im Jahre 328 dem Arius, wieder aus der Verbannung heimzukehren. Die beiden ehemals mit ihm zusammen verbannten Bischöfe erhielten ihre Bischofssitze wieder. Mehr und mehr wurden die Führer der nicänischen Partei von ihren Bischofssitzen verdrängt. Athanasius aus Alexandria (s. Kapitel III) wurde von Arianern verleumdet und im Jahre 335 vom Kaiser in die Verbannung geschickt. Auf Befehl des Kaisers sollte Arius im Jahre 336 wieder in die Kirche aufgenommen werden; alles war bereits für dieses uploads/Litterature/ die-lehre-von.pdf
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- Publié le Apv 12, 2022
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