5 Inhalt Abbildungen 7 Vorwort 9 1. Heldenmythos, männliche Arbeitskultur und d

5 Inhalt Abbildungen 7 Vorwort 9 1. Heldenmythos, männliche Arbeitskultur und die Soziologie 11 2. Arbeits- und Berufsrisiken von Fernfahrern im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Selbsteinschätzung 23 2.1 Das Risikoprofil eines mobilen Arbeitsplatzes: Vorschläge für eine Typologisierung unscharfer Risikokonturen 35 2.2 "Berufskraftfahrer": Fach- oder Hilfsarbeiter mit Führerschein? Anzeichen für eine prekäre Verberuflichung 50 2.3 Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Logistische Rationalisierung im Straßengütertransport 67 2.3.1 "Alles fließt": Transport, Umschlag und Lagerhaltung unter logistischem Rationalisierungsdruck 70 2.3.2 "Taylorisierung" oder "Industrialisierung" der Transportarbeit? Die Grenzen einer Konvergenz zwischen produzierender und transportierender Arbeit 76 3. Die Arbeitswissenschaft und das Reich der Sinne. Vorschläge für einen Perspektivenwechsel in der Belastungsforschung 101 3.1 Theoretische Defizite und methodologische Probleme des ergonomischen Belastungs-Beanspruchungs-Konzeptes 104 3.2 Bewertung, Bewältigung und Billigung: Überlegungen zur sozialen Genese arbeitsbedingter Belastungen und Beanspruchungen 117 3.3 Über den sozialen Sinn riskanter Arbeitsleistungen. Vorschläge für ein Verständnis subkultureller Formen der Reproduktion arbeits- und berufsbedingter Risiken 146 6 4. Transportarbeit als ein obskures Objekt der Begierde? Vorschläge für ein Konzept der soziokulturellen "Motivation" riskanter Arbeitsleistungen 171 4.1 Zwischen Peitsche, Zuckerbrot und Selbstverpflichtung. Grenzen gängiger Motivationskonzepte in der Arbeits- und Industriesoziologie 177 4.2 Die Selbsteinschränkung von Handlungschancen als "Neigung zum Wahrscheinlichen". Der Beitrag des Habitus-Feld-Konzeptes zum Verständnis von Arbeitsmotivationen 204 5. Männliche Berufstätigkeit als Passion? Berufliche Subkulturen von Fernfahrern zwischen Mythos und Realität 231 5.1 Spielen mit dem Ernst des Lebens: Arbeitsspiele von Fernfahrern an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit 233 5.2 Fernfahrermythen als Bezugspunkt sozialer Gruppierung? Möglichkeiten und Grenzen kollektiver Risikobewältigung 263 5.3 Vom "Kapitän der Landstraße" zum "Highway Helden"? Fernfahrermythen im Fokus kultursoziologischer Risikoforschung 283 Literatur 329 7 Abbildungen Abb. 1: Wöchentliche Arbeitszeit von Fernfahrern 25 Abb. 2: Relevante Belastungskomponenten bei Lkw-Fahrern im Güterfernverkehr 43 Abb. 3: Zeitungsanzeigen für die Umschulung zu und Anstellung von Berufskraftfahrern 58 Abb. 4: Der maskuline Traum von Kraft, Schnelligkeit und sexueller Potenz 68 Abb. 5: Der "Brummi" des Bundesverbandes des Deutschen Güterfernverkehrs 69 Abb. 6: "Ein Truck für den Fahrer": Scania R 143 mit computergestützter Schalttechnik 90 Abb. 7: Der Zusammenhang zwischen der Rationalisierung und dem Nutzungszeitraum von Nutzfahrzeugen 91 Abb. 8: "Integriertes Fahrerinformationssystem" als Zukunft der LKW-Cockpit-Technik? 93 Abb. 9: Aufbauschema des "Integrierten Fahrerinformations- systems" (IFIS) von Mannesmann-Kienzle 94 Abb. 10: Die "Ringstruktur" der Tätigkeit nach Leontjew (1979) 122 Abb. 11: Die "Ringstruktur" einer sozialen Interaktion (im Anschluß an Leontjew 1979 und Mead 1973) 123 Abb. 12: Die Hauptthesen von Hackers "Konzept der Auseinandersetzung mit Aufgaben" 133 Abb. 13: Strukturmodalitäten sozialer Reproduktion - eine Re-Interpretation von Giddens 154 Abb. 14: Synopse über die Bedeutung des Kulturellen bei der Reproduktion der Gesellschaft 159 Abb. 15: "Motive" der Berufswahl bei Fernfahrern 172 Abb. 16: Die Fernfahrerei als eine lustvolle und befriedigende Arbeitstätigkeit 173 Abb. 17: Zur "Transformation" von Bedürfnissen 198 Abb. 18: Der Habitus als "System von Erzeugungsschemata" 215 Abb. 19: Vergleich einiger Elemente der Vorstellungen über "Spiel" und "Arbeit" bei Huizinga, Caillois und Marx 242 Abb. 20: Fernfahrer als Cowboys von heute? Mythische Analogien I 247 8 Abb. 21: Trucks und ihre Reiter - Mythische Analogien II 248 Abb. 22: Der Trucker als Asphalt Cowboy - Mythische Analogien III . . 249 Abb. 23: Lastkraftwagen als "zweites Ich"? Die Verdinglichung eines Arbeitsmittels 250 Abb. 24: "Truck-Treff" - ein Ort für Fernfahrerspiele 251 Abb. 25: Ausgewählte Accessoires maskuliner Arbeitsspiele 253 Abb. 26: Ein "potentes Triebwerk" für den "King of the Road" - der Scania R 143 mit 450 PS 255 Abb. 27: Eine LKW-Fahrerin muß "ihren Mann stehen" 256 Abb. 28: Starke Laster - nur für starke Männer? 257 Abb. 29: "Aus Liebe zum Fahren"? Frauen in einem von Männern dominierten Beruf 258 Abb. 30: Ein Vorschlag für die Einteilung beliebter Spiele der Arbeits-, Berufs- und Festkultur der Fernfahrer (im Anschluß an eine Spieltypologie von Caillois 1960) 260 Abb. 31: "Auf Achse" - ein spannendes Gesellschaftsspiel um Brummis, Frachten und Moneten 261 Abb. 32: "Fernfahrer" - Traum und Wirklichkeit im Roman 262 Abb. 33: Truckerthemen und -mythen in der deutschen Fernfahrermusik 273 Abb. 34: Analytisches Schema zur Entstehung sozialer Gruppen 282 Abb. 35: "Go West. Von einem der auszog die Freiheit zu finden" 299 Abb. 36: Ökonomische Anspielungen auf den Freiheits- und Mobilitätsmythos 300 Abb. 37: "Convoy" - Fernfahrer im Film 303 Abb. 38: "Convoy" - Die Visualisierung des Trucker-Kults 304 Abb. 39: "Die schönsten Laster" - alles was Männer anmacht? 312 Abb. 40: Fernfahrer - unterwegs nach morgen? 327 9 Vorwort "Die Logik der Forschung: das ist eine Verkettung größerer und kleinerer Schwie- rigkeiten, die einen in jedem Augenblick zum Nachdenken darüber zwingen, was man tut, und die es ermöglichen, immer besser zu wissen, was man sucht, indem sie ansatz- weise Antworten liefern, die wieder neue, grundlegendere und klarere Fragen nach sich ziehen. (...) Etwas tun, ohne genau zu wissen, was man tut - damit eröffnet man sich die Chance, in dem, was man getan hat, etwas zu entdecken, was man vorher nicht wußte" (Bourdieu 1988, S. 40 und 39). Gegen die spontanen Sympathieäußerungen, die mir bei der Nennung meines Vorhabens immer wieder entgegengebracht wurden, war es nicht leicht, etwas über Fernfahrer schreiben zu wollen ohne selbst jahrelang als LKW- Fahrer tätig gewesen zu sein oder doch zumindest einige Repräsentanten dieser eigentümli- chen Subkultur in einer Befragung unmittelbar zu Wort kommen zu lassen. Ebenso schwer war es, der offenkundigen Enttäuschung vieler zu begegnen, wenn ich die Antwort auf die Frage nach den Weil- Motiven dieser ungewöhn- lichen Themenwahl nur mit spärlichen biographischen Hinweisen auf die Berufs- tätigkeit meines Vaters (der Lastwagenfahrer war, aber "nur" im Nahverkehr und noch nicht mal im gewerblichen) garnieren und auf die verblichenen beruflichen Träume eines kleinen Jungen zurückführen konnte, der während seines späteren Soziologiestudiums den Führerschein Klasse II gemacht hat. Gegen jede Intuition und gegen einen schon fast fraglosen Empirismus, mit dem man sich der Arbeits- und Lebenswelt von Fernfahrern offenbar zu nähern hat, war mein Vorhaben in erster Linie von theoretischen Interessen getragen. Um diese zu befriedigen, genügte es zunächst, bereits verfügbares empirisches Material zu (re)interpretie- ren, in der Hoffnung, daß die hier präsentierten vorläufigen Antworten ebenso wie die neu aufgeworfenen Fragen später einmal der empirischen Prüfung in einer Primärerhebung standhalten werden. Die vorliegende Studie hat der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms- Universität in Münster vorgelegen und ist dort als Dissertation an- genommen worden. Das Dissertationsvorhaben ist im Rahmen der Graduierten- förderung des Landes Nordrhein- Westfalen finanziell (und mit Geduld) unter- stützt worden, wofür ich mich an dieser Stelle bedanken möchte. Dem IuK- Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung in Dortmund habe ich für die finanzielle Unterstützung der Drucklegung zu danken, die ohne die Um- und Nachsicht von Rainer Bohn (edition sigma) in dieser Form nicht möglich gewe- sen wäre. Besonderen Dank schulde ich Dirk Hesse vom Lehrstuhl Technik und 10 Gesellschaft, der die publikationsreife Einbindung der Grafiken mit hohem professionellen Engagement realisiert hat. Wissenschaftliche Publikationen sind meist von einer bezeichnenden Ästhetik durchdrungen, mit der - zumindest im Haupttext - alle subjektiven Bezüge getilgt und die eigene Person so weit es geht sprachlich ausgeblendet wird. Allein im Vorwort ist die erste Person gefragt, vor allem dort, wo es darum geht, die eigene Leistung in aller Bescheidenheit dem Wirken anderer und die unvermeid- baren Fehler sich selbst zuzuschreiben. Auch wenn die hierbei erforderlichen Danksagungsrituale oft etwas fade oder zu gequält originell wirken, möchte ich den Dank für ein "Ge- Denken" an jene nutzen, ohne die mein Vorhaben prak- tisch folgenlos geblieben wäre. In diesem Sinne habe ich zunächst meinem Lehrer und Betreuer Hans- Jürgen Krysmanski dafür zu danken, daß er mir Mut gemacht hat, neue Wege in der Soziologie zu suchen und zu beschreiten, und Heinz Hartmann dafür, bei allem Querdenken den Bezug zum Mainstream nicht aus den Augen zu verlieren. Thomas Malsch und allen Kolleg(inn)en am Lehr- stuhl Technik und Gesellschaft an der Universität Dortmund ist für die kreative Atmosphäre und für die Spielräume zu danken, mein in Münster begonnenes Vorhaben zu Ende führen zu können. Meiner Familie Beate, Marcel und Marissa Martin möchte ich an dieser Stelle ganz besonders dafür danken, daß sie einen großen Teil meiner Lasten meist geduldig mitgetragen haben, ihre Vernachlässi- gung zähneknirschend ertragen und mir die nötigen Freiräume zugebilligt haben, ohne die eine Fertigstellung meiner Dissertation nicht möglich gewesen wäre. Münster, im Februar 1994 Michael Florian 1 Aus sprachästhetischen Gründen möchte ich die Verwendung von Zwitterbegriffen, die durch das Anhängen der Nachsilben "in" oder "innen" an die männliche Sprachform entstehen, weitgehend vermeiden. Was die Berufskraftfahrerinnen im Straßengüterfern- verkehr betrifft, so halte ich den Schaden, den diese Sprachregelung bewirkt, angesichts der sehr geringen Anzahl betroffener weiblicher Fernfahrerinnen für zumutbar. Der Gebrauch der männlichen Sprachform bringt damit eine Dominanz maskuliner Kulturfor- men zum Ausdruck, ohne die weibliche Geschlechtsform dabei prinzipiell ausschließen zu wollen. Die höchst aufschlußreiche soziokulturelle "Assimilation" der Fahrerinnen an die von Männern dominierte Arbeitskultur kann hier nicht weiter verfolgt werden (vgl. Kapitel 5.1, besonders Abb. 29-30). 11 1. Heldenmythos, männliche Arbeitskultur und die Soziologie "Den ganzen Tag, die ganze Nacht Die nächste Stadt am Horizont, fahren sie durch USA. beim Truckstop rausgefahren. Die Meilen ziehen sich endlos hin Den Diesel wieder aufgetankt und niemals sind sie da. uploads/Management/ florian1994-kapitel1.pdf

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  • Publié le Aoû 05, 2021
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