Lexikologie Aus dem griech. „ lexikos“ + „ logos“ sich auf das Wort beziehend d
Lexikologie Aus dem griech. „ lexikos“ + „ logos“ sich auf das Wort beziehend die Lehre - ist eine relativ junge Disziplin der Sprachwissenschaft. Seit dem Jahre 1960 ist die Lexikologie eine selbständige Universitätsdisziplin. Lexikologie - ist Lehre vom Wortschatz - ist eine sprachwissenschaftliche Disziplin, die den Wortschatz einer Sprache betrachtet ( früher wurde sie Wortkunde genannt ) - untersucht und beschreibt die Struktur, Bildung, Funktion der Elemente der Sprache - untersucht auch die Beziehung zwischen Sprache und Denken, die Grundfunktion aller Worte ⇒ Benennungsfunktion. Das Wort dient als sprachliche Repräsentation von Begriffen Lexikologie steht im Schnittpunkt weiterer Wissenschaften, sie ist eng mit anderen Disziplinen verbunden. Beziehungswissenschaften der Lexikologie: Philosophie Logik Psychologie Psycholinguistik Lexikologie Kommunikationswissenschaft Textlinguistik Literaturwissenschaft Soziolinguistik Lexem - Beziehungseinheit der Lexikologie, alle Elemente der Lexik, die als Beziehungs- und Bedeutungseinheiten in festen strukturellen Beziehungen stehen, als Ganzes im Bewusstsein gespeichert und reproduziert werden. Zu den Lexemen gehören: - Einzelwörter ( Autosemantika ) - Wortpaare z.B.: fix und fertig - Funktionsverbgefüge z.B.: in Beziehung stehen - Phraseologismen z.B.: bessere Hälfte 1 Lexikologie Lexeme haben kognitive (Sprache als Mittel zum Denken) und kommunikative Funktion. Erst werden sie im Gehirn gespeichert und dann reproduziert. Lexikon = gesamte Bezeichnung für den Wortschatz einer Sprache. - das strukturierte Inventar der Lexeme ⇒ Lexeme sind die Einheiten des Systems Funktion der Lexeme: - bezeichnen das Einzelne und den konkreten Begriff - sind Mittel der Übernahme und der Aneignung von gesellschaftlichem Wissen ⇒ Urteile, Wertungen - gleichzeitig sind sie Medien der Kommunikation und sollen unsere Sprachintentionen, Wünsche, Aufforderungen ausdrücken - sie sind die wichtigsten Mittel, sie teilen etwas über die soziale Einstellung des Sprechers mit - haben sog. Indizfunktion, können jemanden ganz deutlich bezeichnen, dh. geben Auskunft über ihren Nutzer ⇒ aus welcher sozialen Schicht er kommt, welche Ausbildung er hat, charakterisieren den Menschen, seinen Intellekt ⇒ tragen Merkmale der Zeit, des Alters, der Herkunft, Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe... - wir können den Sprecher oder den Schreiber identifizieren - sie helfen die stilistische Ebene zu identifizieren: Hochdeutsch in bestimmter Situation Slang benutzt man bestimmte Umgangssprache Lexeme ( Wörter ) Wortschatz - strukturiertes Inventar der Lexeme, eine integrative Komponente des Sprachsystems ( man kann mit Worten ohne Grammatik „sprechen“, aber ohne Lexik kann man nicht kommunizieren ) (mit dem Wort lernen wir gleichzeitig die Aussprache, syntaktische Regel, wie das Wort grammatisch geformt wird, mit welchen Wörtern kann ich das Wort verbinden, wann und wie man das Wort benutzen soll) 2 Teildisziplinen der Lexikologie: 1. Semasiologie ( Semantik ) = Bedeutungslehre - fragt, welche Bedeutung ein Wort im bestimmten Kontext oder in der bestimmter Situation hat - untersucht die Beziehungen der Bedeutungen - die Bedeutungsbeziehungen spielen eine wichtige Rolle in der Stilistik und in der Textlinguistik 2. Onomasiologie = Bezeichnungslehre - aus dem griech. „ onoma“ → Name - fragt danach, wie man bestimmte Sachen bezeichnen kann - die Ergebnisse werden dann in Sachwörterbüchern benutzt 3. Etymologie = die Lehre von der Herkunft der Wörter - aus dem griech. „etymos“ → ursprünglich Urform des Wortes - untersucht, wo kommt ein Wort her, seine Entwicklung, Verwandtschaft mit den anderen Wörtern ⇒ zeigt die Kulturgeschichte eines Volkes 4. Lexikographie - beschäftigt sich mit der theoretischen und praktischen Bearbeitung der Wörterbücher - ist besonders eng mit der Lexikologie verbunden - die Ergebnisse werden in Lernwörterbüchern benutzt, z.B.: DaF -Wörterbuch 5. Wortbildungslehre - untersucht die Bildung neuer Wörter, beschreibt bestimmte Muster und Modelle, Regeln, nach denen neue Wörter entstehen - steht im Mittelpunkt zwischen Syntax und Morphologie - der Bildungsprozess hat etwas mit dem Bedeutungsprozess zu tun ⇒ Veränderung der Bedeutung bei der Bildung neuer Wörter 6. Phraseologie = Lehre von den festen Wortgruppen ( Idiomen ) - das jüngste Teilgebiet der Lexikologie - sie beschäftigt sich mit idiomatischen Wortgruppen ( festen Wortverbindungen ) - Phraseologismen sind syntaktische Fügungen, ihre Wortverbindung hat eine völlig andere Bedeutung, werden auch nach syntaktischen Regeln gebildet. Sind Sache des Wortschatzes (Elemente, die die Sprache bunt machen) , weil sie wie Einzelwörter behandelt werden 7. Onomastik = die Namenkunde - beschäftigt sich mit der Erforschung der Eigennamen ( Nomina Propria ) dh.: Personennamen, Ortsnamen, Ländernamen usw. und ihrer Bedeutung, Entstehung und räumlichen Verbreitung - sie braucht immer die Ergebnisse der Lexikologie, ohne Thesen der Lexikologie könnte sie nicht existieren - die Eigennamen sind auch Zeugnisse über die Menschen, man erkennt an ihnen die kulturelle Entwicklung und die Veränderungen eines Landes 3 Nachbardisziplinen der Lexikologie: a) Phonologie s Phonem = die kleinste Einheit der Sprache, die einzelnen Phoneme dienen dazu, sprachliche Zeichen zu unterschieden - ein distinktiver Merkmale - Trubeckoj hat sich damit beschäftigt b) Grammatik Die Wörter treten im Kontext auf werden nach den grammatischen Regeln gefügt c) Syntax - Syntaktisch freie WG und auch Phraseologismen z.B. , denn sie werden trotz ihrer neuen Bedeutung nach syntaktischen Regeln gefügt d) Stilistik - die stilistischen Ebenen sind zu unterscheiden, man muss wissen, welche Lexeme kann man in bestimmten Situation benutzen ⇒ Synonyme, Homonyme usw. Lexikologie = fragt nach dem Wesen der lexikalischen Einheiten, nach ihren Funktionen im Erkenntnis und Kommunikationsprozess, nach den Eigenschaften, sie beschäftigt sich damit, welche Triebskräfte, Ursachen und Bedingungen es für Veränderungen im Lexikon gibt. Lexikographie = beschäftigt sich mit der Praxis und Theorie der Erarbeitung der Wörterbücher Lexikon = aus dem griech. „biblion“ = Wörterbuch - erfasst Nachschlagewörter, die nach bestimmten Prinzipien angeordnet und alphabetisch geordnet sind Lexika = dienen vorrangig der Sprachinformation, sind nach verschiedenen Gebieten geordnet 4 Historische Entwicklung der Wörterbücher • Seit dem 8.Jh. ⇒ lateinischer Glossare • 15.Jh. ⇒ Übersetzungswörterbücher, deutsch ↔ lateinisch, deutsch ↔ griechisch ( lateinisch und griechisch gehören unter die klassische alten Sprachen ) • 1536 ⇒ Dictionarium latino – germanicum • 17. Jh. ⇒ gab es mehr wissenschaftliche Einsätze, es entstanden die etymologische Wörterbücher • 1741 ⇒ das erste deutsche historische Wörterbuch, die Erklärungen sind aber auf lateinisch Das erste deutsche synchrone Darstellung des Wortschatzes - Adelung - es geht um ein fünfbändiges Wörterbuch, man bezeichnet es als ein Beispiel für die historischen Wörterbücher • 19. Jh. ⇒ in dieser Zeit entwickelt sich die historisch -vergleichende Methode, so genannte Sprachwissenschaft. Man will mehr über die Bedeutung und Herkunft der Wörter wissen wissen Das bedeutendste Wörterbuch : Deutsches Wörterbuch - Jacob und Wilhelm Grimm - erste Lieferung im Jahre 1852, beendet im Jahre 1961. Umfasst Quellangaben, etymologische Angaben, grammatische Angaben, wird als Vorbild des Wörterbuches bezeichnet Wörterbücher der Gegenwartssprache Im 20. Jh. erschienen viele Wörterbücher, die entweder einbändig oder mehrbändig sind. Großes Wörterbuch - Wahrig, 1968 Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache - Klappenbach, Steinitz - gibt stilistische Angaben, grammatische Merkmale, Mustersätze… Großes Wörterbuch - DUDEN ,Mannheim , 1976 – 1981 - hat 6 Bände Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache - Kempcke, 1984 - hat 2 Bände Arten von Wörterbüchern 5 Sprachwörterbücher Sachwörterbücher ein- zwei- mehrsprachig FachWB Enzyklopädien diachron synchron 1.Diachrone Wörterbücher a) Historische Wörterbücher = verfolgen Entwicklung eines Lexems vom Anfang bis heute, auf den verschiedenen Stufen der Sprache Z.B.: Deutsches Wörterbuch - J. und W. Grimm – umfasst den Wortschatz vom 8.Jh.bis heute Deutsches Wörterbuch - Herman Paul, Halle, 1897 – 1993 - einbändig, umfasst den Wortgebrauch, Änderung der Lautgestalt, Entwicklung des Wortes. Der Nachteil dieses WBs – kommt vor allem aus der Literatursprache. b) Etymologische Wörterbücher = verfolgen Herkunft, Geschichte, Verwandtschaft zu den anderen Wörtern Z.B.: Etymologisches Wörterbuch – Kluge/ Götze Kleines etymologisches Wörterbuch Das Herkunftswörterbuch - DUDEN, Mannheim 1989 - umfasst deutsche Wörter und auch die Fremdwörter, hier werden auch die Wortfamilien gezeigt 2.Synchrone Wörterbücher 6 Untersuchen den Wortschatz der Sprache in einem bestimmten Zeitabschnitt. Synchrone Wörterbücher Bedeutungswörterbücher NormativeWB StilistischeWB Frühere Sprachgebiete Gegenwart Ortograph.WB Ortoep.WB A: Bedeutungswörterbücher - durch die Definitionen, Synonyme und Umschreibungen erklärt man die Bedeutung der Wörter. Z.B.: Wörterbuch von Klappenbach, Steinitz – umfasst die Bedeutung, Stilistik, Grammatik, Musterbeispiele den Sätzen mit diesen Wörtern Handwörterbuch – hat 2 Bände, mit 60 000Stichwörtern, umfasst den Wortschatz der letzten 30 Jahre Deutsches Wörterbuch - Wahrig, Gütersloh 1986 ( zweite Ausgabe ) – einbändig, bei jedem Lexem ist die Rechtschreibung, Silbentrennung, Ausspracheformen DUDEN – hat 10 Bände = es ist Standard der deutschen Sprache. 1. Rechtschreibung 2. Stilistisches Wörterbuch 3. Bildungswörterbuch 4. Grammatik (aber ist nicht die modernste. Helbig / Buscha ist moderner ) 5. Fremdwörter 6. Aussprachewörterbuch 7. Etymologisches Wörterbuch 8. Sinn- und sachverwandte Wörter 9. Richtiges und gutes Deutsch 10. Bedeutungswörterbuch B: Wörterbücher, die die Vergangenheit untersuchen 7 Z.B.: Althochdeutsches Wörterbuch - Gasterstädt, Fring Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch - Lexer C: Wörterbücher unter bestimmten Teilaspekt 1.Stilistischer und semiologischer Aspekt: Das Stillwörterbuch - Henrik Becker – zu jedem Wort sind hier verschiedene Anwendungen Wörter und Verwendungen - Agricola – 8000 Wörter, zu jedem Lexem sind hier viele Verwendungen Synonymwörterbuch Wörter und Gegenwörter - Agricola,C./ Agricola, Leipzig 1979 – Antonyme Gleich gesprochen verschieden geschriben, 1988 – Homonyme 2.Grammatisch - semantischer Aspekt: - spielen eine große Rolle bei den sogenannten Valenzwörterbüchern. Die bekanntesten sind von Helbig, Sommerfeld und Schreiber. Diese WB sind sehr praxisorientiert. Sie haben den Wortschatz auf der Ebene der „parole“ ( Text, Kommunikation ) erforscht, mit statistischen Methoden zusammengetragen und danach qualitativ untersucht. Es werden die syntaktischen und die semantischen Umgebungen von uploads/Geographie/ lexikologie.pdf
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- Publié le Mar 05, 2022
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