BRAUNE/HEIDERMANNS GOTISCHE GRAMMATIK SAMMLUNG KURZER GRAMMATIKEN GERMANISCHER
BRAUNE/HEIDERMANNS GOTISCHE GRAMMATIK SAMMLUNG KURZER GRAMMATIKEN GERMANISCHER DIALEKTE BEGRÜNDET VON WILHELM BRAUNE HERAUSGEGEBEN VON THOMAS KLEIN, INGO REIFFENSTEIN UND HELMUT GNEUSS A. HAUPTREIHE NR.l BRAUNE/HEIDERM ANNS GOTISCHE GRAMMATIK MIT LESESTÜCKEN UND WÖRTERVERZEICHNIS MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 2004 GOTISCHE GRAMMATIK MIT LESESTÜCKEN UND WÖRTERVERZEICHNIS VON WILHELM BRAUNE 20. AUFLAGE NEU BEARBEITET VON FRANK HEIDERMANNS MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 2004 Mit 2 Abbildungen auf einer Tafel 1. Auflage 1880 2. Auflage 1882 3. Auflage 1887 4. Auflage 1895 5. Auflage 1900 6. Aiiflage 1905 7. Auflage 1909 8. Auflage 1912 9. Auflage 1920 10. Auflage 1928 11. Auflage 1939 12. Auflage 1947 13. Auflage 1952 14. Auflage 1953 15. Auflage 1956 16. Auflage 1961 17. Auflage 1966 18. Auflage 1973 19. Auflage 1981 bearbeitet von Karl Helm bearbeitet von Ernst A. Ebbinghaus Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-484-10852-5 Gewebe ISBN 3-484-10850-9 Kart. Ausg. © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2004 http://www.niemeyer.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektroni- schen Systemen. Printed in Germany. Satz: pagina GmbH, Tübingen Druck: AZ Druck und Datentechnik, Kempten Einband: Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach VORWORT Nach zwei Jahrzehnten ist eine Neuauflage der Gotischen Grammatik fällig geworden; keine bisherige Ausgabe hat länger vorgehalten. Die Rezensio- nen zu den Bearbeitungen durch meinen Vorgänger Ebbinghaus haben nicht nur viel Lob ausgesprochen, sondern auch manch förderliche Kritik beigesteuert. Ich lasse eine Liste der mir bekannt gewordenen Besprechun- gen folgen. 16. Aufl.: F. G. Banta, ZDP 81 (1962), 349f.; S. Grosse, ASNSL 198 (1961/62), 391 f.; O. F. Jones, JEGP 61 (1962), 667 ff.; M. Marache, EG 17 (1962), 181; G. Redard, Kratylos 6 (1961), 207f.; Th. Schumacher, Germanistik 3 (1962), 208f.; St. Sonderegger, IF 68 (1963), 231 ff. - 17. Aufl.: F. J. Goergens, Orbis 17 (1968), 187ff. - 18. Aufl.: J. Udolph, IF 80 (1975[76]), 303f. - 19. Aufl.: Anneliese Bammesberger, PBB 105 (1983), 421 ff.; A. Liberman, GL 22 (1982), 121 f.; G.Neumann, KZ 95 (1981), 312ff.; J. Udolph, IF 93 (1988), 371 f.; N.Wagner, BNF N.F. 17 (1982), 65 ff. Ein Rezensent der 19. Auflage verkündete euphorisch: „Gotische Grammatik has reached a stage of perfection at which stylistic improvement, bibliographical additions, and elimination of the few factual errors are no longer a very urgent matter". Nach gründlicher Durchsicht des Buches kann ich diese Einschätzung nicht ganz unterschreiben. Durch die an unzähligen Stellen angebrachten inhaltlichen und bibliographischen Einschübe haben Übersicht und Klarheit gelitten. Andererseits fanden sich unerwartet viele inhaltliche Lücken, Inkonsistenzen und Versehen. Da der Verlag dankens- werterweise eine elektronische Fassung der Grammatik hergestellt hat, war ich in die Lage versetzt, die überfallige formale Durcharbeitung anzugehen. Ich habe mich bemüht, den Wildwuchs in den Abkürzungen zu bereinigen; es ist einiger Aufwand getrieben worden, um die Zitierweise einerseits zu vereinheitlichen, andererseits klarer zu gestalten. Ältere Literaturangaben, die sich auf einzelne Wörter beziehen, habe ich meist durch Hinweise auf Feist ersetzt, wenn sie dort auch zu finden sind. Die überwiegend noch von Braune stammenden Hinweise auf Rezensionen konnten entfallen, da sie auch in Mossés Bibliographie verzeichnet sind. Der Gotischen Grammatik kommt heute eine zweifache Aufgabe zu: Einführungsseminaren dient sie als Lehrbuch, der Forschung als Referenz- werk. Für den ersten Zweck stehen auch andere Hilfsmittel zur Verfügung (§ B4); es gibt aber kein weiteres Buch, das einigermaßen vollständig und aktuell über die Diskussion und die Literatur zu den einzelnen grammati- schen Phänomenen orientiert. Auch in anderer Hinsicht besitzt die Gotische Grammatik eine doppelte Funktion: sie wendet sich gleichermaßen an Ger- V Vorwort manisten wie an Indogermanisten. Damit ist die Zielrichtung der Neube- arbeitung vorgegeben: klare und lückenlose Präsentation der Fakten, um- fassende Dokumentation der Forschung unter Einbeziehung der Sprach- geschichte. Die äußere Darstellung hat verschiedene Neuerungen erfahren. Die Aus- wahlbibliographie, die zuvor zwischen Grammatik und Lesestücke einge- schaltet war, folgt nun direkt auf das Abkürzungsverzeichnis. Damit ist nicht nur eine Verbindung der bibliographischen Abkürzungen mit der Bi- bliographie hergestellt, sondern zugleich die Auflistung der Texteditionen an die Darstellung der Quellenlage herangerückt. Bibliographie und Ein- leitung haben im Interesse der Übersichtlichkeit und zur Vereinfachung der Zitierung eine jeweils eigene Paragraphenzählung erhalten, versehen mit dem Kennbuchstaben Β bzw. E. Der Gebrauch des Asterisks ist an die gängige Praxis angeglichen. Überall, wo es darauf ankommt, sind Phoneme, (Allo)phone und Grapheme als solche kenntlich gemacht. Der Deutlichkeit halber sind sämtliche Bedeutungsangaben (sowohl in der Grammatik als auch im Wörterverzeichnis) von einfachen Anführungszeichen " umschlos- sen. Generell habe ich mich bemüht, grammatische Phänomene anhand tatsächlich belegter Formen zu exemplifizieren. Verschiedentlich (etwa in der i- und der n-Deklination) sind die Beispielwörter in den Flexionstabellen durch besser bezeugte Lexeme ersetzt worden. Wo es der Platz zuließ, habe ich für seltenere Erscheinungen nicht wie bisher nur Beispiele, sondern sämtliche Belege gebucht (z.B. Vokativ, Nebenformen der w-Deklination, Zahlwörter, Dual, Passiv). Hier wie sonst habe ich in höchstem Maße von Snaedals unentbehrlicher Konkordanz (§ B7,j) profitiert. Vor allem sollte das Buch natürlich inhaltlich aktualisiert und an den aktuellen Forschungsstand herangeführt werden. Hier galt es ungezählte Literaturnachweise nachzutragen, die teilweise weit vor das Jahr 1980 zu- rückreichen. In der Einleitung war auf Neufunde, neue Editionen und neue Erkenntnisse über die Sprachdenkmäler hinzuweisen; die Darstellung der inschriftlichen Überlieferung erforderte stärkere Eingriffe. Die Lautlehre ist von überholten Ansätzen (Tenues aspiratae, Reduktionsstufe, Schallana- lyse) befreit worden. In der Frage einer Quantitätsopposition (§§ 2a, 28) sowie in der Beurteilung der antevokalischen Digraphe <ai> und <au> (§§ 22, 26) bin ich zu den älteren Auffassungen zurückgekehrt. Im Schatten von skadus mußte die Regel über die Behandlung von w (§ 42) neugefaßt werden. Das got. Zeichen <x> hat einen eigenen Paragraphen erhalten (§ 58a). Hin- zugekommen ist eine Übersicht über das Phonemsystem, aufgeteilt in Vokale (§ 28) und Konsonanten (§ 78a). In der Flexionslehre sind u.a. die Feminina auf -jô- (§ 96 ff.) differenzierter behandelt, die Abschnitte über die konsonantischen Restklassen (§ 114 ff.) ausgebaut worden. Personal- pronomen und Possessivpronomen haben eine konsistentere Darstellung erhalten; zu diesem Zweck mußten die §§151 und 152 vertauscht werden. VI Vorwort Die Kapitel zur Komparation (§ 135 ff.) und zu den Adjektivadverbien (§ 210ff.) wurden überarbeitet. Die Behandlung des Verbalsystems war mit neueren Forschungsergebnissen abzugleichen. Lesestücke und Wörterver- zeichnis wurden überprüft und neugestaltet. Um die Orientierung in dem historisch gewachsenen Buch zu erleichtern, habe ich am Ende ein Sach- register hinzugefügt. Den weiteren Weg habe ich in den Akten des Heidelberger Kolloquiums Neue historische Grammatiken (Hrsg. Anja Lobenstein-Reichmann und Oskar Reichmann, Tübingen 2003) vorgezeichnet. Die größte Hürde auf dem Weg zu einer konsistenten Neugestaltung bildet das starre Paragra- phenkorsett. Daher ist für eine künftige 21. Auflage vorgesehen, einmalig eine neue, stringente Zählung einzuführen, die dann wieder für lange Zeit Bestand haben soll. Mit Blick auf die angesprochene Doppelfunktion sollen germanistische und indogermanistische Erläuterungen deutlicher (z.B. durch Siglen) voneinander abgehoben werden. Fest eingeplant ist ein ei- gener Abschnitt zur Wortbildung, für den Antje Casaretto (Köln) dankens- werterweise ihre Mitwirkung zugesagt hat. Bezüglich eines Syntaxkapitels hat ein Rezensent geurteilt: „To add a short summary at this late date would be a dubious makeshift; the best solution would be a companion volume." Ich vertrete im Gegenteil die Ansicht, daß das Buch, gerade in seiner Rolle als Studiengrammatik, durch eine Einführung in die gotische Syntax sehr gewönne. Das Fundamentalproblem der Gotistik - das Fehlen einer au- thentischen griechischen Vorlage - ließe sich durch Konzipierung als primär beschreibende Syntaxlehre entschärfen; erklärende Hinweise auf Überein- stimmungen oder Abweichungen vom Vorlagetext könnten in Anmerkun- gen verwiesen werden. Es bleibt die angenehme Pflicht der Danksagungen. Thomas Klein und Ingo Reiffenstein, die mir die Neufassung der Grammatik angetragen ha- ben, danke ich für Mut und Vertrauen. Ein herzlicher Dank geht an David Landau für die Überlassung von CD-ROMs mit einem digitalisierten Fak- simile des Codex argenteus und für die Erlaubnis zur Publikation von Abb. 1, ebenso an die Universitätsbibliothek in Uppsala, die die Digitali- sierung ermöglichte. Eine große Hilfe waren Christian T. Petersens Sup- plement zur Bibliographia Gotica und seine einschlägigen Internetseiten. Ich bedanke mich bei Birgitta Zeller-Ebert und Wolfgang Herbst vom Max Niemeyer Verlag für die Bereitstellung einer Datei und die stets hervor- ragende Zusammenarbeit. Last but not least danke ich Jutta Herminghaus für Korrektur und moralische Unterstützung. Köln und München Frank Heidermanns März 2003 VII AUS DEM VORWORT ZUR 19. AUFLAGE Als Wilhelm Braune vor 100 Jahren seine Gotische Grammatik veröffent- lichte, wollte er damit dem Mangel an einer kurzen, verläßlichen Einfüh- rung in das Bibelgotische abhelfen, die dem Studenten für Vorlesungen und Übungen wie auch zum Selbststudium das nötige Material der Grammatik nebst einer repräsentativen Auswahl von Texten an die Hand gebe. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Buch in den folgenden Auflagen von ihm selbst (bis zur 9. Aufl. von 1920), später von Karl Helm (bis zur 15. Aufl. von 1956), und dann von mir weitergeführt worden. Braune selbst sprach im Vorwort der ersten Auflage von einem uploads/Litterature/ braune-heidermanns-gotische-grammatik-2004.pdf
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- Publié le Jan 08, 2021
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