Zu diesem Buch Ziel jeder Meditation ist die Selbstfindung als Voraussetzung zu

Zu diesem Buch Ziel jeder Meditation ist die Selbstfindung als Voraussetzung zur Selbstver- wirklichung. Meditieren kann man lernen, und zahlreiche Kurse und Bücher versprechen ein reiches, erfülltes Leben im Schnellverfahren; sie lassen die Hilfesuchenden jedoch häufig in nur noch größerer Hoffnungslosigkeit zu- rück. Rupert Lay legt hier ein fundiertes Werk zum Thema Meditation vor, das Klarheit schafft. Er beschäftigt sich seit 25 Jahren theoretisch und praktisch mit Meditation und gibt seine Erfahrungen und die daraus entwickelten Techniken an Menschen weiter, die durch ihren Beruf gefährdet sind, sich im «Machen» zu verlieren, deren Kontakt zu ihrem Selbst abgerissen ist. Lay gibt einen Überblick über Herkunft und Ziel der Meditation und setzt sich mit der psychischen Situation derer auseinander, die sich von ihr Hilfe versprechen. Er gibt präzise an, für wen Meditation überhaupt sinnvoll ist und macht durch ausführlich beschriebene Anleitungen die Übungen nach- vollziehbar. Rupert Lays profunde Kenntnis der Materie schafft Vertrauen; sein Verant- wortungsbewußtsein ist aus jeder Zeile spürbar. So macht die Kombination aus praktischen Anleitungen und theoretischen Überlegungen dieses Werk zu einem verläßlichen Gebrauchsbuch. Rupert Lay, Jahrgang 1929, promovierte nach dem Studium der Philosophie, Psychologie, theoretischer Physik und Theologie zum Dr. phil. habil. und Lic. theol. Seit 1965 lehrt er an der Philosophisch-Theologischen Hochschu- le St. Georgen, Frankfurt am Main, seit 1967 als ordentlicher Professor für Wissenschaftstheorie. Neben einer ausgedehnten Vortragstätigkeit ist er be- reits mit zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen hervorgetreten. Seit 1952 ist Lay Mitglied des Jesuitenordens. Bisher als rororo erschienen: «Dialektik für Manager» (rororo sachbuch 6979), «Marxismus für Manager» (rororo sachbuch 7094). Rupert Lay Meditationstechniken für Manager Rowohlt FINIS VITAE VIA Umschlagentwurf Werner Rebhuhn Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, April 1979 Copyright © 1976 by Wirtschaftsverlag Langen-Müller/Herbig Albert Langen-Georg Müller Verlag GmbH, München Satz Aldus (Linotron 505 C) Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany 680-ISBN 3 499 17.242 9 Inhaltsverzeichnis Vorwort 7 Teil I: Vorüberlegungen 1. Was heißt «Meditieren»? Etymologie Meditieren Die Herkunft der Meditation Hinduismus Buddhismus Zen Christentum 2. Die Situation des Menschen Der Verlust der Mitte Aktion als Flucht oder Kompensation Verwundbarkeit Alexithymie Emotionale Schwäche Desintegration von Inhalt und Ausdruck Resignation Das Gehabtwerden Die individuelle Angst Die soziale Angst Die Desorientierung Das gestörte Verhältnis zur eigenen Leiblichkeit Die Einsamkeit Das Tragen von Masken 3. Ziele der Meditation «Selbst» Das Unbewußte Selbsterkenntnis Selbstannahme Selbstverwirklichung Integration von Intellektualität Strebevermögen und Emotionalität Integration von Persönlichkeit und Triebstruktur Integration von Individualität und Sozialität Integration von Arbeit und Leben 4. Wer meditieren sollte und wer nicht Physische Erkrankungen Physische Störungen 5. Zur Psychologie der Meditation Außerwach Religiöse Orientierung Teil II: Im Vorraum der Meditation 1. Einführung und allgemeine Regeln Übungen Entspannen Atmen Sitzen Zu sich selbst kommen Betrachtungen Die Aktive Imagination Die Gruppenbetrachtung Die Musikbetrachtung Die Bildbetrachtung Gedichtmeditationen Textbetrachtung oder die Erwägung Betrachtung über den Sinn Teil III: Meditationsweisen Einführung 171 1. Die Aktive Imagination 175 Das Bildbewußtsein Der«gelenkte Tagtraum» Die Tiefenentspannung Das katathyme Bilderleben 2. Raja Raja-Yoga Mantra Yoga 1. Raja-Meditation 2. Raja-Meditation 3. Die Transzendentale Meditation 4. Zen-Meditation Kôan – Schranke ohne Tür Meditationsprogramme Literaturhinweise Vorwort Meditieren kann man lehren und lernen. So will dieses Buch meditieren leh- ren und zum Lernen anleiten. Es ist bestimmt für alle, die Meditieren lernen oder lehren. Es ist eine Lehr- und Lernhilfe. Mehr kann es nicht sein. 1. Das Ziel aller Meditation ist Selbstfindung als Voraussetzung zur Selbst- verwirklichung. Selbstfindung und Selbstverwirklichung sind aber Grundla- ge und Ziel jeder Persönlichkeitsentfaltung. 2. Meditieren kann, sieht man einmal von Übungen im Vorfeld ab, kaum er- folgreich ohne Lehrer erlernt werden. Das Buch kann also nur eine Trai- ningsvorgabe bieten, die das Lernen mit einem Lehrer fruchtbarer werden läßt. Da es an guten Meditationslehrern mangelt und die Sehnsucht nach meditativen Vollzügen in einer Gesellschaft, die zunehmend mehr nach au- ßen lebt und Außenleben einfordert, wächst, muß unser Buch einen Lehrer über weite Strecken ersetzen helfen. 3. Das Leben nach innen und aus dem Innen muß gelernt werden, will man sich nicht an die Zufälligkeiten und Unerheblichkeiten des Alltags verlieren. Das «Gefühl» für das Wesentliche nimmt erschreckend ab. Auf die Dauer wird die menschliche Psyche den damit verbundenen «Verlust der Mitte» nicht unbeschadet hinnehmen. Das Leben an der Peripherie ist zwar zur Ge- wohnheit geworden – doch zu einer schlechten. Die Sehnsucht nach einer Mitte, aus der heraus sich leben läßt, kann nicht ungestraft durch lange Jahre ohne Erfüllung bleiben. Selbst wenn solche Sehnsucht schon lange erloschen ist, wird einmal für jeden Menschen der Tag kommen, an dem er sich vor die Fragen geworfen weiß: «Wer bin ich eigentlich?», «Was ist der Sinn meines Lebens?» 4. Nicht alle Menschen sind für die Meditation geeignet. Hierher gehören zunächst einmal alle psychisch Kranken, die nur unter Fremdanleitung medi- tieren dürfen. Hierzu zählen aber auch die vielen, deren Sehnsucht nach Mit- te, nach einem Leben aus der Mitte erloschen ist. Sie sind eher Hülsen von Menschen als menschliche Menschen. In der Neubesinnung unserer Zeit wird der Weg der Meditation eine erhebliche Rolle spielen, oder die vielen werden, getrieben von fremdinduzierten Forderungen, Hoffnungen, Ansprü- chen, ein ihnen fremdes Leben leben – ein Leben, das manipuliert, sich selbst nicht mehr führt, sondern geführt wird. 5. Ich habe selbst fast 25 Jahre hindurch täglich betrachtet – und später me- ditiert. Ich gebe seit mehr als 10 Jahren meine Meditationserfahrungen leh- rend weiter. Dieses Buch ist ein Resümee dieser Erfahrungen. Alles, was Sie in ihm dargestellt finden, ist in der Praxis erprobt. 6. Sie werden bemerken, daß dieses Buch den meditativen Prozeß durch psychologische Reflexionen begleitet. Die Praxis einer eigenen Lehranalyse mit begleitenden psychologischen Reflexionen und späteres psychologisches Bemühen haben zwar nicht zu einer konsistenten und abgeschlossenen psy- chologischen Theorie geführt, doch scheinen mir die psychologischen Deu- tungen und Weitungen durch die Praxis gerechtfertigt. Elemente der Meta- psychologien S. Freuds und C. G. Jungs werden ebenso verarbeitet wie theo- retische Überlegungen aus der eigenen seelsorglich-therapeutischen Praxis. So werden einige Begriffe der klassischen Metapsychologien anders gefüllt (z. B. der Begriff «Ich»). Psychologisch geschulte Leser werden sich eher daran stoßen als psychologisch erfahrene Leser mit therapeutischer Praxis. 7. Da mein seelsorglich-therapeutischer Horizont begrenzt ist (ich habe mich bis vor wenigen Jahren ausschließlich religiös orientierten jungen Menschen, die zumeist noch mitten in der Adoleszenz und ihren Integrationsproblemen steckten, gewidmet), mag manches etwas einseitig gesehen sein. Die spezifi- schen Schwierigkeiten der Adoleszenz sind zwar nicht ohne weiteres auf die Erwachsener übertragbar, doch dürften die notwendigen Modifikationen nicht so erheblich sein, wie es eine oberflächliche Entwicklungspsychologie anzunehmen scheint. Ferner ist anzumerken, daß es eine zureichende Ent- wicklungspsychologie des Erwachsenenalters kaum gibt. Da durch den Meditationsprozeß eine Entwicklung in Gang gesetzt wird, müßte die begründende und begleitende metapsychologische Theorie der meditativen Entwicklung neu geschaffen werden. Das soll in diesem Buch nicht versucht werden. Sie ist zwar angedeutet, nicht aber ausgeführt. 8. Bei der Niederschrift dieses Buches begegnete ich einer Schwierigkeit, die nicht leicht aufzuheben war: Ich habe stets selbst vor einem christlich- religiös orientierten und ausgestalteten Hintergrund betrachtet und meditiert. Die Ablösung von den religiösen Vorhaben habe ich praktisch wie theore- tisch zuerst in den letzten Jahren im seelsorglich-therapeutischen Gespräch mit Nicht-Glaubenden gelernt. Der in diesem Buch versuchte Verzicht auf religiöse Theorie der Meditation zugunsten einer fast ausschließlich psycho- logischen stellt sicher eine Verkürzung dar. Doch ist er bis zu einem gewis- sen Grad notwendig, da das vorliegende Buch sich keineswegs primär an re- ligiös orientierte Menschen richtet. Dennoch darf der religiöse Aspekt der meditativen Praxis nicht übersehen werden. Er ist jedoch recht unspezifisch und gänzlich undogmatisch und kann somit auch von Nicht-Gläubigen ak- zeptiert werden. 9. Das Buch wendet sich vor allem an erwachsene und reife Leser mit eini- ger intellektueller Bildung oder doch der Fähigkeit zu selbstkritischen Voll- zügen. Sein Anspruchsniveau setzt zumindest einiges psychologisches Inter- esse voraus, doch nicht so dringlich, daß daran das Lernen und Sich-Selbst- Lehren vormeditativer und meditativer Techniken scheitern sollte. 10. Es mag befremdlich erscheinen, daß der Verlag von «Meditationstechni- ken» spricht und das im Buchtitel artikuliert. Ich muß gestehen, daß mich das zunächst abgestoßen hat, denn Meditieren verträgt sich wenig gut mit Technik, mit Machen. Dennoch aber besteht die Kunst des Meditierens zum guten Teil in der Beherrschung von Techniken (wobei das Wort «Technik» einen etwas anderen Sinn hat als in der Umgangssprache). Dennoch lassen sich Techniken und Inhalte nicht sauber voneinander trennen: Technik ohne Inhalt ist und bleibt leer, aber Inhalte ohne Technik können kaum entwickelt werden, bleiben stumm und ohnmächtig. So werden Sie also auch mit be- stimmten Inhalten zur Meditation vertraut gemacht werden, obschon der In- haltsaspekt, insofern er sich überhaupt von dem der Technik säuberlich tren- nen läßt, nicht überwiegt und so gehalten ist, daß sich niemand durch inhalt- liche Darstellungen und Vorlagen bedrängt fühlen sollte. Im Verlauf Ihrer Übungen im Vorhof der Meditation werden Sie bemerken, daß der Inhalt zudem immer unerheblicher und der technische Aspekt immer bedeutsamer wird. Erst jenseits der hier vorgestellten Einleitung in die Kunst der Medita- tion werden auch die Techniken unerheblich – Sie werden dann unabhängig von bestimmten Regeln und Verhaltensvorschriften immer dann meditieren können, wenn Sie es wollen. Technik ist also kein Selbstzweck, sondern uploads/Litterature/ lay-rupert-meditationstechniken-fu-r-manager-1979-m-dekker-pdf.pdf

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