A L C H E M I E DIE ERLÄUTERUNG IHRER ZEICHEN UND SYMBOLE Questing Wolf www.gar

A L C H E M I E DIE ERLÄUTERUNG IHRER ZEICHEN UND SYMBOLE Questing Wolf www.gardnerian.de Artikel nach Autor/deutsche Artikel 18 Erläuterungs-Tafel der alchemistischen Zeichen. Wasser Mars, Eisen Erde Quintessenz Feuer Sublimiren Luft Destilliren Geist-Spiritus Oel Tinktur Pulver Salz, Meersalz (weiblich) Sal. Tiegel Salpeter, Steinsalz (männl.) Nitrum Pflegma Sonne, Gold Vitriol Mond, Silber Essig Merkur, Quecksilber Partes, Theile Saturn, Blei Königswasser, aqua regis Jupiter, Zinn Antimonium Venus, Kupfer Widder, März Schwefel Stier, April Löwe, Juli Zwillinge, Mai 1 Habe nun ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da stehe ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor; …1 Mind – as well as Metals and Elements – may be transmuted from state to state; degree to degree; condition to condition; pole to pole; vibration to vibration. The true Hermetic Transmutation is a Mental Art. 2 Study what thou art, whereof thou art a part, what thou knowest of this art; this is really what thou art. All that is without thee also is within. Thus wrote Trismosin. 3 Es gibt in der Alchemie sehr moderne Probleme, die aber auf einem anderen Gebiete als dem der Chemie liegen. 4 1 Johann Wolfgang von Goethe, Faust, der Tragödie erster Teil, Reclam Verlag, 1971 2 The Kybalion, by Three Initiates, The Hermetic Philosophy; First Published 1908; Republished 2008 by http://www.forgottenbooks.org; Chapter 3; S. 20 3 Zitiert bei Manly Palmer Hall, Secret Teachings of All Ages, An Encyclopedic Outline of Masonic, Her- metic, Qabbalistic and Rosicrucian Symbolical Philosophy; S.423 4 C.G.Jung, Gesammelte Werke, 12. Band, Psychologie und Alchemie, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonder- ausgabe, 2. Auflage 2006; S.323, Paragraph 395 2 Abbildung 1: Die geheimnisvollen alchemistischen Symbole des Nicolas Flamel 5 6 5 Es handelt sich dabei um Flamels Grabstein mit seinen geheimnisvollen alchemistischen Figuren und Sym- bolen, der heute im Musée de Cluny in Paris zu besichtigen ist. (Reproduktion aus „Witchcraft, Magic, and Alchemy" von Grillot de Givry). 6 Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzli- chen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. 3 Allgemeines Im Allgemeinen assoziiert man heutzutage mit dem Begriff der Alchemie mittelalterliche Quacksalber, die versuchten aus allen möglichen (und vielleicht auch unmöglichen) Zutaten Gold zu produzieren. Auch wenn es immer wieder anders kolportiert wird, so befasste sich die klassische Alchemie nicht primär mit dem Versuch, aus Blei und Krötenbeinen Gold zu machen und auch nicht wirklich mit der Erzeugung künstlicher Lebewesen, insbesondere künstlicher Menschen (Homunculus, Basilisk). Letzteres geschah lediglich in allegorischer Form. Anklänge an diese Vorstellungen finden sich beispielsweise in Goethes Faust – vor allem im zweiten Teil (Faust II) 7, in E.T.A. Hoffmanns Sandmann 8, Hoffmanns Elixiere des Teufels 9 und in Meyrinks Der Golem 10. Wie es zu diesen falschen Vorstellungen kam, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen, aber man darf wohl davon ausgehen, dass Außenstehende, die den Sinn der Allegorien nicht verstanden, dafür verantwortlich sind. Sofern es Sinn macht, überhaupt von der modernen Alchemie zu sprechen, gilt das Obenge- sagte für diese noch umso mehr. Zur modernen Alchemie werde ich in einem späteren Kapitel noch mehr sagen. Ich persönlich glaube nicht, dass es jemals gelungen ist, metallisches (materielles) Gold aus unedlen Zutaten zu produzieren. Es ist nicht nur aus naturwissenschaftlicher Sicht unmöglich. Es gibt auch keinerlei ernstzunehmende Belege dafür, allenfalls einige vage Hinweise, die durchaus die Frage zulassen, was da wirklich im Schmelztiegel entstand; ob es sich vielleicht um Salze handelte, die tatsächlich ein goldähnliches Aussehen haben. Man denke nur an das so genannte Katzengold (Eisen(II)-disulfid, FeS2). Sicherlich gab es viele Dilettanten und auch Betrüger, welch letztere behaupteten, sie könnten aus allen möglichen „wertlosen“ Zutaten reines Gold herstellen und sich für diese Kunst teuer bezahlen lassen wollten. Über diese Begleiterscheinung der Alchemie möchte ich mich hier nicht weiter auslassen. Ich will stattdessen lieber auf jenen Aspekt der Alchemie eingehen, den ich transzendenten Alchemie oder auch philosophische Alchemie nennen möchte. Das Gold der transzendente Alchemie – ich nenne es das wahre Gold der Alchemie – hat mit dem Edelmetall nur den Namen gemeinsam. Die Adepten der transzendenten Alchemie waren auf der Suche nach dem Universallösungs- mittel Alkahest, nach dem Allheilmittel Panacea – und nach dem Lapis Philosophorum – dem berühmten Stein der Weisen oder dem (Lebens-) Elixier. Bevor ich jedoch auf das Gedankengut der philosophischen Alchemie eingehen kann, muss ich auch etwas über deren „materielle Grundlage“ sagen, denn die philosophische Alchemie 7 Z.B. Johann Wolfgang Goethe, Faust Der Tragödie erster Teil, PHILIPP RECLAM JUN., Stuttgart, 1971; und Jo- hann Wolfgang Goethe, Faust Der Tragödie zweiter Teil, PHILIPP RECLAM JUN., Stuttgart, 1971 8 E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1984 9 E.T.A.Hoffmann, Die Elixiere des Teufels, Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus, eines Kapuziners, GOLDMANNS GELBE TASCHENBÜCHER, Band 456/57, Goldmann Verlag (es handelt sich um einen Doppelband; Band 456 enthält den oben genannten Roman) 10 Gustav Meyrink, Der Golem, Ullstein Verlag, 1985 4 wäre ohne die Kenntnis ihrer „materiellen Grundlage“ (zu mindest in rudimentärer Form) nur schwer oder gar nicht zu verstehen. Wenn man jene oben erwähnten Quacksalber und Dilet- tanten außen vor lässt, und die „materielle Alchemie“ auf ihre Prozesse verdichtet, kann man sogar sagen, dass sich der materielle Aspekt und der philosophische Aspekt der Alchemie nicht nur nicht voneinander trennen lassen sondern untrennbar zusammen gehören, also selbst eine Polarität bilden, indem sie zwei Pole einer Einheit darstellen. C.G.Jung hat bei der Entwicklung seiner Archetypenlehre und seiner Form der Tiefenpsycho- logie Anleihen bei der philosophisch-transzendenten Alchemie genommen (und nicht nur dort sondern auch bei der Gnostik), worauf ich im Rahmen dieses Vortrags auch noch näher ein- gehen werde. Die klassischen Alchemisten glaubten generell, dass chemische Elemente ineinander umge- wandelt (transmutiert) werden könnten. Als „Proto-Chemiker“ hatten sie noch nicht verstan- den, dass sich nicht das eine Element in das andere verwandelt, sondern dass sich vielmehr zwei, drei oder noch mehr Elemente zu einer neuen Substanz verbinden. Aufbauend auf den Lehren des griechischen Philosophen Aristoteles 11 waren sie vielmehr fest davon überzeugt, dass alle Stoffe nicht nur Eigenschaften besäßen sondern dass ihnen auch Prinzipien imma- nent seien. Daher glaubten sie, dass es möglich sei, einen so genannten unedlen Stoff, also z.B. ein unedles Metall, mit den edlen Prinzipien von Silber und Gold zu vermischen bezie- hungsweise um diese edlen Prinzipien zu ergänzen, diesen also auf diese Art und Weise zu veredeln. Dazu musste man, so die Vorstellung, den unedlen Stoff zunächst einmal von seinen unedlen Prinzipien befreien. Dadurch sollte Platz geschaffen werden, für die edlen Prinzipien, die man ihm hinzufügen wollte. Die eigenschaftslose Prima Materia und deren Erzeugung sowie die universell anwendbaren edlen Prinzipien, die ihr aufgeprägt werden konnten, auch Quinta Essentia genannt, waren das eigentliche Forschungsgebiet der Alchemisten. An dieser Stelle wird schon deutlich, dass sich die Alchemie nicht wirklich von der Philosophie trennen lässt. Die Annahme, dass sich die chemischen Elemente ineinander umwandeln ließen, war im Mit- telalter und in der frühen Neuzeit keineswegs besonders typisch für Alchemisten oder für Ok- kultisten sondern gängige Lehrmeinung. Insofern ist die Alchemie nicht von einer aus der Luft gegriffenen Annahme ausgegangen sondern von einer nach damaligem Kenntnisstand fundierten „wissenschaftlichen Annahme“. Tatsächlich hat ja die Alchemie des Mittelalters und der frühen Neuzeit der modernen Chemie und der Materialwissenschaft sowie der Metal- lurgie ins Leben verholfen, auch wenn es nicht so war, dass diese modernen Wissenschaften direkt und ausnahmslos aus der Alchemie hervorgegangen wären – sozusagen in Form einer kontinuierlichen Entwicklung. So verdanken wir Heutigen der Alchemie unter anderem die (Wieder-)Erfindung des Porzel- lans und des Schwarzpulvers in Europa (sofern man die Erfindung des Schwarzpulvers unbe- dingt als Segen sehen will). Das Porzellan zum Beispiel ist ein Abfallprodukt der Suche nach einem Weg, Gold zu erzeugen. Johann Friedrich Böttger, Alchemist am sächsischen Königs- hof, rettete sein Leben, indem er seinem König wenigstens „Weißes Gold“ liefern konnte, 11 (* 384 v. Chr. in Stageira, Halbinsel Chalkidike; † 322 v. Chr. in Cahlkis, Insel Euboia) ist einer der berühm- testen Philosophen überhaupt. Aristoteles hat u.a. Logik, Biologie, Physik und Ethik maßgeblich beeinflusst. Er war ein Schüler Platos und einer der Lehrer Alexanders des Großen. Ich habe mich diesem Essay auf eine kurze Zusammenfassung seiner Seelenlehre beschränkt. 5 nachdem ihm die Herstellung des dem König ursprünglichen zugesagten Goldes nicht gelun- gen war. Der Bologneser Alchemist Vincenzo Casciarolo, stellte im Jahre 1604 zum ersten Mal einen phosphoreszierenden Farbstoff her, der sowohl als Bologneser Leuchtstein als auch als Lapis Solaris bekannt wurde. Casciarolos Entdeckung regte die wissenschaftliche Diskussion über die Natur des Lichtes an und führte dazu, dass im Jahr 1652 erstmals spektroskopische Unter- suchungen von Lichtstrahlen auf einer wissenschaftlichen Basis durchgeführt wurden. Der Hamburger Alchemist Henning Brand entdeckte im Jahre 1669 den weißen Phosphor und dessen Chemilumineszenz, derentwegen der weiße Phosphor damals auch den Namen Phos- phorus mirabilis erhielt. Bei der Chemilumineszenz handelt es sich wie man heute weiß um einen Prozess, bei dem durch eine chemische Reaktion elektromagnetische Strahlung im Be- reich des sichtbaren Lichts emittiert wird. Die uploads/Geographie/ alchemie-die-erlauterung-ihrer-symbole-und-zeichen.pdf

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