LIV LEXIKON DER INDOGERMANISCHEN VERBEN DIEWURZELN UND IHRE PRIMARSTAMMBILDUNGE

LIV LEXIKON DER INDOGERMANISCHEN VERBEN DIEWURZELN UND IHRE PRIMARSTAMMBILDUNGEN Unter Leitung von HELMUTRIX und der Mitarbeit vieler anderer bearbeitet von MARTIN KUMMEL, THOMAS ZEHNDER, REINER LIPP, BRIGITTE SCHIRMER Zweite, erweiterte und verbesserte Auflage bearbeitet von Martin Kiimmel und Helmut Rix WIESBADEN 2001 DR. LUDWIG REICHERT VERLAG Die Deutsche flihliothek - CIP-Einheit>aurnahmc Ein Titeldatcnsatl fUr diese Publikation ist hei Der Dcutschen Bibliothek erhliltlich ((', 2001 Dr. I "udwig Reichert Verlag \Vie:-.baden ISBN 3-~Y5()()-219--+ Das \Verk cinschlieHlich aller ,",cincrTeile ist urheberrcchtlich geschliut. Jedc Vcrwcrtung auBerhalb der cngen (JretllCn des Urhcbcrrechtsgesetzes ist unzuliissig lind :--trafbar. Das gilt inshc"iondere fur Yen ielmltigungcn, lJbersetLungcn. Mikn)\crfilmungcn lind die Einspcichcfullg LInd Verarbeitung in elektronischcn Systemcil. (icdruckt auf -;iiurcfn:-icm Papier mit neutrakm pH-\Vet1. Druck: MZ- Verlagsdruckcrei GmbH, Mcmmingcn Printed in Germany ff i i ., 1 Inhalt Vorbemerkungen und V orwort ............................................................ 1 1. Gegenstand und Zie1 des Lexikons ............................................................ 1 2. Die Wurze1n ............................................................................................... 5 3. Die Primarstamme ................................................................................... 10 1. Prasens ................................................................................................. 14 2. Aorist ................................................................................................... 20 3. Perfekt .................................................................................................. 21 4. Kausativ - Iterativ ......................................... : ...................................... 22 5. Desiderativ ........................................................................................... 23 6. Intensiv ................................................................................................ 24 7. Fientiv ................................................................................................. 25 8. Essiv .................................................................................................... 25 4. Struktur der Lemmata .............................................................................. 25 5. Das Projekt und seine Mitarbeiter.. .......................................................... 28 Zur zweiten Auflage .......................................................................... 31 Abkiirzungen und Symbole ............................................................... 41 Abkiirzungen ................................................................................................ 41 Sprachen ................................................................................................... 41 Sonstige .................................................................................................... 42 Coversymbo1e .............................................................................................. 43 Be1egstellenangaben .................................................................................... 43 1m Text verwendete Symbo1e ...................................................................... 43 Mitarbeitersig1en ...................................................................................... 44 Abgekiirzt zitierte Literatur ............................................................... 45 Lemmata ............................................................................................ 65 *bh_ ................................................................................................................... 65 *d- .................................................................................................................. 102 *dh_ •................................................. ............................................................... 132 *g- .................................................................................................................. 161 *gh_ ................................................................................................................. 172 *g- .................................................................................................................. 183 *gh_ ................................................................................................................. 193 *g~- ................................................................................................................. 205 *gP}Z- ............................................................................................................... 217 *H- ................................................................................................................. 222 *hr ................................................................................................................. 229 *h2- ................................................................................................................. 255 *h3- ................................................................................................................. 296 *j- ................................................................................................................... 309 *k- .................................................................................................................. 318 *k- .................................................................................................................. 342 *kIJ- ................................................................................................................. 377 *1- ................................................................................................................... 397 *m- ................................................................................................................. 421 *n- .................................................................................................................. 448 *p_ .................................................................................................................. 458 *r-................................................................................................................... 496 *s-................................................................................................................... 512 *t- ................................................................................................................... 615 *t"-................................................................................................. ~ ................ 657 *!;l- .................................................................................................................. 658 Indices .............................................................................................. 703 1. RiickHiufiger Index der Wurzeln ............................................................ 703 2. Index der rekonstruierten Stammbildungen ........................................... 711 3. Index der einzelsprachlichen Wortformen ............................................. 725 Vorbemerkungen und Vorwort 1. Gegenstand und Ziel des Lexikons Wie in den meisten Sprachen der Welt spielt das Verbum im Urindogermani- schen, in den altindogermanischen Sprachen und fast immer auch in deren jiinge- ren Phasen eine zentrale Rolle. Es nennt die Sachverhalte, in denen die Gegen- sHinde gesehen werden, und setzt sie in den Kontext der Rede. Die erste Aufgabe wird in den altindogermanischen Sprachen von W u r z e 1 un d P rim a r- s tam m erfUllt, die zweite von Sekundarstamm und Endung. Endungen und Se- kundarstammbildungen des Urindogermanischen und der indogermanischen Sprachen sind in den einschlagigen Handbuchem wiederholt behandelt. Eine sy- stematische Sammlung und Bearbeitung der Verbalwurzeln und der von diesen gebildeten Primarstamme gibt es dagegen bisher noch nicht. Diese Lucke will das Lexikon der indogermanischen Verben (LIV) ausfUllen. Sein Ziel ist es ein- mal, die im Urindogermanischen durch Verben ausgedriickten Sachverhalte zu registrieren und so eine Grundlage fUr ein zu entwerfendes Bild von der Lebens- und Vorstellungswelt der Sprecher dieser Sprache zu liefem. Zum anderen soll es die M6g1ichkeit bieten, die Entwicklung der Formen und Inhalte der Verben vom Urindogermanischen in die Einzelsprachen zu verfolgen. Seinem Ziel entsprechend enthiilt das LIV d rei Kia sse n von In for m a - t ion e n. Die erste ist eine nach dem lateinischen Alphabet geordnete Liste der fUr das Urindogermanische rekonstruierbaren V e r b a 1 w u r z e 1 n, genauer: der Wurzeln, von welchen nach unserer Kenntnis im Urindogermanischen primare Verbalstamme gebildet wurden. Die Wurzeln werden wie Lexeme behandelt; so- wohl Lautstruktur als auch prasumptive Bedeutung sind angegeben. Sie sind die Lemmata, unter denen das Material der beiden anderen Klassen angeordnet wird. Verbalwurzeln sind im Urindogermanischen im allgemeinen ebenso problemlos identifizierbar wie im vedischen Indisch, dessen Grammatiker den Begriff der Wurzel gepragt haben. In den meisten indogermanischen Einzelsprachen ist aber die Verbalwurzel infolge von lautlichen Veranderungen, vor aHem infolge von 2 Segmentverlusten (z.B. Schwund von intervokalischem s, j, y im Griechischen), nicht mehr überall und vor allem oft nicht mehr in einer fur den Sprachvergleich verwertbaren Weise feststellbar. Die Liste der Wurzeln ist darum hier wie üblich auf das Urindogermanische beschränkt. Die zweite Klasse von Informationen umfaßt die im Ur i n d 0 ger man i s c h e n unmittelbar von den einzelnen Wurzeln gebildeten verbalen Pr i m ä r s t ä m m e; auch sie sind durch Rekonstruktion gewonnen. Hier ist normalerweise nur die Morphostruktur, nicht aber auch die Bedeutung angegeben; wo sich diese nicht aus der Wurzelbedeutung, aus der danebenstehenden Bezeichnung der paradig- matischen Kategorie und aus den Bedeutungen der einzelsprachlichen Entspre- chungen ergibt, ist in einer Anmerkung das Nötige vermerkt. Unter Primärstäm- men sind dabei die Verbalstämme verstanden, die die Kategorien der Dimension Aspekt-Aktionsart ausdrücken, also etwa Präsens-, Aorist- und Perfektstamm (s.u. 3.). Unmittelbar von der Wurzel werden diese Stämme nur bei primären Verben gebildet; nur diese sind darum Gegenstand des LIV. Denominative und deverbative Verben, bei denen die verbale Basis zusätzlich zur Wurzel noch ein Affix enthält, sind nicht berücksichtigt. Die dritte Klasse von Informationen schließlich bilden die in den ein z ein e n in d 0 ger man i sc h e n S p r ach e n belegten verbalen Pr i m ä r s t ä m m e primärer Verben. Diese Stämme sind bei spärlicher Bezeugung in der in den Texten belegten Form, sonst in der fur die jeweilige Sprache üblichen Flexions- form zitiert und jeweils mit knappen, aber hoffentlich ausreichenden Bedeu- tungsangaben versehen. Sie sind innerhalb der Lemmata nach den urindogerma- nischen Primärstämmen geordnet, die sie lautgesetzlich oder mit morphostruktu- rellen Umbildungen fortsetzen. Auf eine gleich vollständig dokumentierte An- ordnung nach den Primärstammbildungen wurde verzichtet, da sie den Umfang des LIV verdoppelt hätte; ein Ersatz sind die Listen der Wurzeln im Registerteil, zu denen im Urindogermanischen sicher oder wahrscheinlich ein bestimmter Primärstamm gebildet wurde. Quellen fur das angefuhrte Material waren das IEW, die etymologischen Wörterbücher altindogermanischer Einzelsprachen und 3 die neuere, Verbalprobleme behandelnde Spezialliteratur, gegebenenfalls auch die persönliche Materialkenntnis der Bearbeiter. Die immense Materialfulle war nur zu bewältigen, wenn die Zuordnung der ab- geleiteten Einheiten zu den Basiseinheiten, also die Zuordnung der urindogerma- nischen Primärstämme zu den Wurzeln und die Zuordnung der einzeIsprachli- chen Primärstämme zu den grundsprachlichen im Text allein durch die g r a- phi sc h e An 0 r d nun g erfolgte. Wo die ZuordnuI?g nicht evident war, wird sie in einer Anmerkung begründet. Anmerkungen erläutern auch Rekonstruktio- nen von urindogermanischen Wurzeln und Primärstämmen, die nicht unmittelbar evident sind. Der reiche Anmerkungsapparat - ein Novum in der Textgattung - kann die lapidare Kürze des Textes etwas kompensieren. Mit Julius POKORNYS I ndo german i s c hem etymo log i s c h e n W ö r- te rb u c h von 1959 (Bern; Indexband 1969) hat das LIV manches gemeinsam, formal die Anordnung des Materials nach urindogermanischen Wurzeln, inhalt- lich etwa die Intention, alle indogermanischen Sprachen und alles einschlägige Material aus diesen zu berücksichtigen. Gewichtiger sind freilich die Unterschie- de zum IEW. Seinem Gegenstand entsprechend hat das LIV nominale Bildungen in den Lemmata nicht aufgeftihrt; nur wo diese einen Beitrag zur Bestimmung der Wurzelbedeutung leisten, sind sie in eine Anmerkung aufgenommen. Es han- delt sich also nicht um ein etymologisches Wörterbuch, wenn man unter Etymo- logie das Wissen um Lautform und Bedeutung eines Wortes zum Zeitpunkt sei- ner Entstehung oder gar noch die Suche nach dem Benennungsgrund des Be- zeichneten versteht. Die Veränderung der Wurzelbedeutung durch ein Primäraf- fix, etwa wenn ein Nasal-Infix-Präsens gegenüber der Wurzel faktitiv oder ein redupliziertes Präsens iterativ ist, wird man nicht ohne weiteres unter den Begriff der Etymologie subsumieren. Weitere Unterschiede gegenüber dem lEW sind: (a) die konsequente Rekonstruktion der urindogermanischen Primärstämme, die die einzelsprachlichen Veränderungen schärfer erkennen läßt; (b) die Begrün- dung von Rekonstruktionen und von Umbildungen in dem schon erwähnten An- merkungsapparat, der das Vorgehen der Bearbeiter transparent macht; (c) der Verzicht auf den Begriff der Wurzelerweiterung, also auf die Annahme synchron 4 funktionsloser Morphe; (d) ein rückläufiger Index der für das Urindogennani- sche angesetzten Verbalwurzeln und schließlich (e) die konsequente Berücksich- tigung der Laryngaltheorie, ohne welche Morphostrukturen und Bildungsregeln des Urindogennanischen nicht verständlich sind; unter den verschiedenen Aus- prägungen dieser 'Theorie' (die eigentlich eine Hypothese ist) ist die tri laryngal i- stische, also der Ansatz der drei Laryngale /h/, /hz! und /h:J, gewählt, weil sie am weitesten verbreitet ist und im Detail die wenigsten Zusatzhypothesen erfordert. Wir haben uns bemüht, in die kanonischen Auffassungen vom indogermanischen Verbum die Ergebnisse der neueren Literatur und eigene Überlegl!ngen einzuar- beiten. Gleichwohl ist das LIV keineswegs als Abschluß der einschlägigen For- schung gedacht; es kann vielmehr nur eine Z w i sc he n b i I a n z sein. Die Fülle der ungelösten Probleme ist uns erst während der Arbeit klar geworden: bei vie- len Wurzeln die ursprüngliche Bedeutung, der uploads/Geographie/ liv-lexikon-der-indogermanischen-verben-die-wurzeln-und-ihre-primaerstammbildungen.pdf

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