Das Untier Und Seine Verantwortung Kritischer Vergleich der Werke „Das Untier”

Das Untier Und Seine Verantwortung Kritischer Vergleich der Werke „Das Untier” von Ulrich Horstmann und „Das PrinzipVerantwortung” von Hans Jonas „Die Tiger des Zorns sind weiser als die Pferde der Belehrung“ William Blake(Rotwang;9). „Er hört auf niemanden, und niemand hört auf ihn. Er ist der Präsident“(Rotwang;77). - Inhalt - I. Prolog I.1 Einleitung I.1.1 Das Überleben der Menschheit als das, was sie ist I.1.2 Das wissenschaftliche Bild der Welt wandelt sich II. Erster Exkurs: Philosophiegeschichtliche Reflexion über anthropofugale Vernunft und Verantwortung II.1 Die beste oder schlechteste aller möglichen Welten bei Leibniz, Voltaire und Schopenhauer II.2 Der freie Wille bei Leibniz, Kant, Schopenhauer und Nietzsche II.3 Der freie Wille als Voraussetzung für verantwortliches Handeln III. Erstes Hauptstück: Ulrich Horstmann und "Das Untier" III.1 Biographisches zu Horstmann III.2 Zur Etymologie des Begriffs "Untier" III.3 Strukturaler Aufbau des Untiers III.3.1 Mythen III.3.1.1 Kritik an Horstmanns Verständnis der Mythen III.3.2 Verlust des (den Mythen noch eignenden) Anthropofugalen in der griechischen Philosophie; der "Homo mensura Satz" III.3.2.1 Kritik an den Thesen über den Homo - Mensura - Satz III.3.3 Untergang Roms - Verhinderung anthropofugaler Vernunft durch das Christentum III.3.4 Theozentrisch motivierte Gewalt im Mittelalter III.3.5 Anthropozentrisches und anthropofugales Denken in der Renaissance III.3.5.1 Kritische Anmerkungen zu Horstmanns Thesen über die Renaissance III.3.6 Leibniz III.3.6.1 Kritik an Horstmanns Leibniz - Bild III.3.7 Meslier, Voltaire, d'Holbach und die Aufklärung III.3.7.1 Anmerkungen zu Horstmanns Text über die Aufklärung III.3.8 Schopenhauers deutliche Formulierung anthropofugalen Denkens III.3.8.1 Anmerkungen zu Horstmanns Schopenhauer - Interpretation III.3.9 Eduard von Hartmanns anthropofugaler Standpunkt III.3.9.1 Kommentar zu Horstmann über Hartmann und Lebensbejahung in Walter Serners Manifest Dada III.3.10 Moderne Zeiten III.3.10.1 Kritik an Horstmanns „Endlösung der Biosphärenfrage“ III.3.11 Schumpeter Effekt und Readers Digest III.3.12 Die Bedeutung des Mitleids bei Horstmann IV. Zweiter Exkurs: Die Atombombe IV.1 Physikalische Bemerkungen zur Radioaktivität IV.2 Geschichte der Bombe IV.2.1 Wirkungen von radioaktiven Strahlen auf den menschlichen Körper IV.2.2 Protest der Wissenschaftler IV.3 Der Fall Tschernobyl - Ausblick auf den Untergang des Untiers IV.4 Krasnojarsk 26 IV.5 Murphy's Gesetz in der Praxis, oder eine Atombombe als Diplomarbeit in Physik V. Dritter Exkurs: Positives Denken oder Murphy's Gesetz V.1 Positives Denken V.1.1 Murphy's Gesetz V.2 Alternativen zum positiven Denken V.2.1 Tao V.2.2 Kynismus V.2.2.1 Was ist „Kynismus“ im Unterschied zu „Zynismus“? V.2.2.2 Kathartische Bedeutung des Kynismus für unsere Zeit V.2.2.2.1 Kynismus in der Kultur des 20. Jahrhunderts V.2.2.3 Diogenes und die Bombe (Dr. Seltsam, Wargames u.a.) V.3 Leben in virtueller Zeit (1.augenscheinlich, 2. Hawking) VI. Zweites Hauptstück: Hans Jonas und "Das Prinzip Verantwortung" VI.1 Biographisches zu Jonas VI.2 Strukturaler Aufbau des Prinzips Verantwortung VI.2.1 Ethische Grundsätze, Zweck und Mittel VI.2.1.1 Über bewußte und unbewußte Zwecke VI.2.1.2 Herleitung des Begriffs „Wert“ aus dem Begriff „Zweck“ VI.2.1.2.1 Kommentar zur „Subjektivität“ in der Natur VI.2.2 Die Pflicht zu leben VI.2.3 Meliorismus - Anmerkungen zum Jonas wie Horstmann eignenden „Totum et Nihil“ VI.2.4 Wille, Notwendigkeit und Zweck VI.2.5 Utilitarismus und Gefährdung der Zukunft durch den Glauben an den Fortschritt VI.2.6 Formen der Herrschaft VI.2.7 Utopie und Realismus VI.2.8 Ethik der Verantwortung VI.2.9 Jansohns Artikel über Jonas VI.2.10 Generalprobe für den Untergang VI.3 Jonas und Horstmann VII. Epilog VII.1 Offenbleiben wichtiger Fragen VIII. Anhang VIII.1 Zeittafel VIII.2 Verzeichnis von Filmen mit Weltuntergangsthematik (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) VIII.3 Namensverzeichnis VIII.4 Literatur (Dialog aus "Dark Star", Harris Enterprises, USA 1974, Regie: John Carpenter) Pinback: Also dann, Bombe, mach dich bereit, neue Befehle zu empfangen! Bombe: Sie haben falsche Daten, daher werde ich Sie ignorieren. Pinback: Hallo, Bombe! Bombe: Falsche Daten können nur Verwirrung stiften, deshalb werde ich mich weigern, mich weiterhin danach zu richten. Pinback(verärgert): Hey, Bombe! Bombe: Das einzige, was existiert, bin ich selbst. Pinback: Rede keinen Unsinn, Bombe! Bombe: Am Anfang war Finsternis. Die Finsternis war ohne Gestalt und leer - Pinback: Hallo, Bombe! Bombe: - und außer der Finsternis gab es noch mich, und ich schwebte über der Finsternis, und ich sah, daß ich allein war. Pinback(verängstigt): Hey, Bombe! Bombe: Es werde Licht ! ..... I. Prolog In seiner Philosophia Critica gibt der Kantianer Wilhelm Krug drei Methoden an, um zu philosophieren. Erstens den Dogmatismus, der sich seine Prinzipien durch bloßes Dafürhalten selbst gibt, um sich dann mit den daraus deduzierbaren Sätzen zu beschäftigen, zweitens den Skeptizismus, als Antithese zum Dogmatismus: "Nihil scire posse - ne id ipsum quidem", drittens den Kritizismus, eine genaue Untersuchung beider (vgl.55;82f.). Ulrich Horstmann und Hans Jonas können den beiden ersten Methoden mit etwas gebotener Vorsicht zugeordnet werden, Jonas, der, wenn nichts anderes hilft, ohne weiteres beim Dogma, z.B. dem marxistischen, der Ökodiktatur, o.ä., Zuflucht sucht, Horstmann, der die Todessehnsucht des Menschen selbst als Limes der Erkenntnis setzt und damit einmal mehr zeigt, daß wir nichts wissen können. Zwischen beiden werde ich mich bemühen, bei der dritten Methode zu bleiben. Im ersten Exkurs wird versucht, die Idee Optimismus versus Pessimismus philosophiegeschichtlich zu beleuchten. Das erste Hauptstück stellt Horstmanns Werk "Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht" vor. Im zweiten Exkurs geht es um historische und physikalische Fakten zur Atombombe und Nukleartechnologie im allgemeinen. Der dritte Exkurs spricht das bei Horstmann stark problematisierte Bedürfnis des Menschen nach Wohlbefinden an. Positives Denken, eine Spezialform des Optimismus wird angesprochen, weil es im Gewand des Auswegs aus existenziellen Krisen daherkommt und vorgibt Antworten auf moderne Aporien zu geben. Mit Tao und Kynismus werden zwei Denktraditionen angesprochen, die diesem Anspruch m.E. wirklich gerecht werden. Das zweite Hauptstück beschäftigt sich mit dem Problem der Verantwortung, das sich dem heutigen Menschen stellt, der seine Sinne, seine Hände als Manipulatoren, sowie seine Füße als Fortbewegungsmittel technisch verlängert hat, in Jonas' Werk "Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation". Inhalte aus der Offenbarung des Johannes kommen nur andeutungsweise zur Sprache, so wie auch die Literatur des letzten fin de siècle1 nicht ausführlich behandelt werden kann, um nicht den Rahmen der Arbeit zu sprengen. Es schien zweckmäßig, einen doppelten Anmerkungsapparat zu verwenden, in dem erstens Erläuterungen und Bücher erscheinen, die für die Philosophie nur bedingt relevant sind, wie z.B. Zitate aus Romanen u.ä., während zweitens die Zahlen in Klammern auf die Nummer des Literaturverzeichnisses im Anhang und die Seitenzahl im zitierten philosophischen, archäologischen, oder theologischen Werk, wobei die Einteilung in fachbezogene und fachfremde Literatur nicht notwendig konsequent vorgenommen wurde, hinweisen. Philosophiebücher werden sofern sie in solche unterteilt sind, nach Paragraphen zitiert, Weisheitsbücher wie die Bibel oder die Bhagavadgita in Versen. Bei der Bibel beschränke ich mich auf die Angabe des Buches mit Kapitel und Versnummer. I.1.Einleitung Wer in meiner Arbeit ein eklektizistisches Sammelsurium erblickt, täuscht sich nicht. Der Grundgedanke, den ich dabei allerdings bemüht war herauszuarbeiten, ist die Frage nach einer Lebenseinstellung oder Weltanschauung, die uns motivieren könnte, am Leben zu bleiben. Wenn mir das gelingt, so wäre für mich diese Einstellung nicht zuletzt von pädagogischer Relevanz, denn gibt es einen philosophischen Impfstoff gegen Gleichgültigkeit, so sollte dieser nach Möglichkeit schon ab der Grundschule verabreicht werden. 1Z.B.: Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud. Andererseits kommen natürlich einige Autoren des letzten fin de siècle, sofern ihre Schriften in Zusammenhang mit der hier gestellten Thematik stehen, wie Friedrich Nietzsche und Eduard von Hartmann, zu Wort. Zu der Zukunftsangst, die zur Zeit der letzten Jahrhundertwende in Europa grassierte, vgl. „Am Rande des Abgrunds“, in: Der Spiegel 1/1996; S.124 - 137. Da nur die Philosophie in ihrer Ethik vorrangig nach den Gründen des Handelns fragt, während die pädagogische Ethik, wie es scheint, in der praktischen Anwendung, eine weitgehend unreflektierte Lehre vom Guten vertritt, hielt ich es für richtig, meine Arbeit in Philosophie zu schreiben, die als Patin der Pädagogik ohnehin grundlegende Fragen direkter angeht. Immanuel Kant hatte vermutlich Gründe dafür, daß er sich wie viele andere Philosophen am liebsten davor gedrückt hätte, Pädagogik lehren zu müssen. Aus heutiger Sicht ist kaum noch verständlich, warum man ihn einst den „Alleszermalmer2“ genannt hat (58;5), schreibt doch Peter Sloterdijk, daß seine „Kritik der reinen Vernunft“ zu den Büchern gehöre, die man zwar bewundere, nicht aber gelesen hat. Bereits für Friedrich Nietzsche war Kants Sprache, die gewiß der logischen Absicherung seiner Thesen diente, die die Philosophie aus ihrer Stellung als „Magd der Theologie“ befreien sollten, zu verschraubt, wie denn auch heute alles Eindringen in das Kantsche Werk kaum über das gläubige Herunterrasseln des kategorischen Imperativs hinausgeht, wovor man vor allem Schulkinder behüten sollte, bei denen er nichts als den größten Unfug der Selbstanklage und der Illusion der eigenen Unzulänglichkeit hervorbringt. Die Möglichkeiten, den kategorischen Imperativ mißzuverstehen sind fast unbegrenzt. Bei allen Unzulänglichkeiten, die einer materialen Wertethik anhaften mögen, bleibt sie doch die einzig kindgemäße Ethik, weil die Forderungen einer formalen Ethik Kindern zu hoch hängen. In die Kerbe des Selbstzweifels durch die Konfrontation mit einem formalen Sittengesetz zur Unzeit schlägt am liebsten der Religionsunterricht, der den Kindern, mit der Lehre von der Erbsünde und ähnlichem, im Katholizismus wird diese auch noch als „Unkeuschheit“ verstanden (vgl.77;339), in der Folge mit eifriger evangelischer Unterweisung ein Zuhause im Schuldkomplex bereitet (vgl.52;43,65;83,66;226u.78;5f.). Statt eines verballhornten „bourgeoisen Imperativs“ ist die kantische Primärforderung der Willensfreiheit eher zu empfehlen, die bei Kant nämlich die Voraussetzung des kategorischen Imperativs ist. Daß jemand der Notwendigkeit und der Verknüpfung seines Willens mit ihr entgehe, ist ohnehin uploads/Geographie/ untier-pdf.pdf

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