ВЫСШЕЕ ОБРАЗОВАНИЕ М. D.STEPANOVA, I.I.CERNYSEVA LEXIKOLOGIE DER DEUTSCHEN GEGE
ВЫСШЕЕ ОБРАЗОВАНИЕ М. D.STEPANOVA, I.I.CERNYSEVA LEXIKOLOGIE DER DEUTSCHEN GEGENWARTSSPRACHE М.Д.СТЕПАНОВА, И.И.ЧЕРНЫШЕВА ЛЕКСИКОЛОГИЯ СОВРЕМЕННОГО НЕМЕЦКОГО ЯЗЫКА УЧЕБНОЕ ПОСОБИЕ Для студентов лингвистических университетов и факультетов иностранных языков высших педагогических учебных заведений Москва ACADEMA 2003 УДК 803.0(075.8) ББК 81.2 Нем-3я73 С81 Авторы: М.Д. Степанова — части 2, 5; И. И. Чернышева — части 1, 3, 4 Рецензенты: доктор филологических наук, профессор Военной академии РВСН им. Петра Великого Т.Д. Михайленко; доктор филологических наук, профессор МГОУ Л. К. Латышев Stepanova M.D., eernyseva I.I. С 81 Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache: (Степанова М.Д., Чернышева И. И. Лексикология современного немецко- го языка): Учеб. пособие для студ. высш. учеб. заведений. - М.: Издательский центр «Академия», 2003. - 256 с. ISBN 5-7695-0929-5 Учебное пособие, созданное крупнейшими специалистами в области не- мецкого языка, соответствует требованиям действующего стандарта высше- го образования. В пособие рассматривается теория и функции слова как ос- новной единицы лексической системы, лексико-семантическая система язы- ка, словообразование, сочетаемость лексических единиц. Может быть полезно также аспирантам и преподавателям высших и сред- них учебных заведений. УДК 803.0(075.8) ББК 81.2 Нем-3я73 © Чернышева И. И., 2003 ISBN 5-7695-0929-5 © Издательский центр «Академия», 2003 VORWORT Die Lexikologie als eine Lehre von Wort und Wortschatz einer Sprache ist heute vielleicht eine der zentralen Teildiszipli- nen der Sprachwissenschaft. Das hängt zusammen nicht nur mit der Disziplin allein, die bekanntlich komplexer Natur ist, son- dern mit der Vielzahl neuer Probleme und Fragestellungen, die im Zusammenhang mit Verwertung von Ergebnissen der Nach- bardisziplinen (Psycho-, Sozio-, Textlinguistik, kognitive Lin- guistik, Pragmalinguistik) kommen. Das vorliegende Buch verfolgt das Ziel, eine Einführung in die lexikologische Problematik der Sprache, hier der deutschen Gegenwartssprache zu sein. Dies bedeutet in diesem Fall die nähere Betrachtung folgender grundlegender Fragen: die Struk- tur des deutschen Lexikons, die Natur der lexikalischen Bedeu- tung, Methoden der synchronen Wortschatzanalyse, dynamische Prozesse im Lexikon, das Wort in System und Text u.a. Die zeichenorientierte Semantik im Lehrbuch ist entsprechend ihrer Rolle in der Entwicklung dieser linguistischen Wissenschaft in den 70er—80er Jahren des XX. Jhs. in unserer Germanistik zu erklären. Einiges Wissen, das als Ergänzung vermittelt wur- de, kann u.E. den Umriss einer interdisziplinären Synthese se- hen lassen, die die gegenwärtige Lexikologie anstrebt. /. /. Cernyseva 0. DIE LEXIKOLOGIE ALS BEREICH DER SPRACHWISSENSCHAFT UND ALS LEHRFACH 0.1. GEGENSTAND, ZIELE UND METHODOLOGISCHE GRUNDLAGE DER LEXIKOLOGIE Die Lexikologie (griech. lexis „Wort", logos „Lehre") ist ein Bereich der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung des Wortschatzes befasst. Die Lexikologie als Lehre vom Wortschatz einer Sprache untersucht den Wortschatz als System. In diesem Fall handelt es sich um ein lexikalisch- semantisches System, das ein Teilsystem oder Subsystem der Sprache bildet. Als zentrale Bereiche der lexikologischen Forschung sind zu nennen: - das Wort als eine grundlegende nominative Spracheinheit im lexika- lisch-semantischen System, seine strukturellen Wesensmerkmale und seine Bedeutung, - die Struktur des Wortschatzes als System und die Beziehungen zwi- schen seinen Elementen, - die Stratifikation bzw. Schichtung des Wortschatzes aus der soziolin- guistischen und funktionalen Sicht, - kommunikativ begründete Veränderungen des Wortschatzes. Die Quel- len der Wortschatzerweiterang. Die methodologische Grundlage der lexikologischen Forschung in der Linguistik von heute bildet die materialistiche Sprachauffassung, die Be- trachtung der Sprache als ein unikales System, geeignet mentale, konzeptu- elle und kommunikative Tätigkeit des Menschen zu ermöglichen. 0.2. ZUR ENTWICKLUNG DER LEXIKOLOGIE ALS WISSENSCHAFT Die Lexikologie gehört zu den relativ jungen Bereichen der Theorie der deutschen wie auch anderer Sprachen. Obwohl sich die Lexikologie erst Mitte unseres Jahrhunderts als selbständiger Wissenszweig herausgebildet hat, gin- gen ihr jedoch viele wichtige Untersuchungen voraus, die ihren Werdegang bestimmten. Die diachrone Sprachbetrachtung, die die ersten Perioden der deutschen Sprachwissenschaft kennzeichnete, erweckte das besondere Interesse für die Entwicklungsgeschichte des Wortbestandes. So wurde die Wortbildung als einer der wichtigsten Wege zur Bereicherung des Wortschatzes einge- hend untersucht; bereits J.Grimm, den H.Paul mit Recht als deren „ei- gentlichen Schöpfer" nennt', später H. Paul selbst und auch andere bekannte Vertreter der junggrammatischen Richtung lenkten auf die Wortbildung ihr besonderes Augenmerk (siehe unten). Die dem Wortschatz eigenen se- mantischen Gesetzmäßigkeiten wurden ebenfalls untersucht, und zwar pri- mär aus der Sicht einer Entwicklung, wobei das klassische Werk von H. Paul „Prinzipien der Sprachgeschichte"2 auf die weiteren Untersuchun- gen einen entscheidenden Einfluss ausgeübt hat3. Auch spätere Arbeiten betrachteten die Semasiologie als „Bedeutungslehre" (und die Onoma- siologie als „Bezeichnungslehre") meist im prozessualen Aspekt4. Vom Standpunkt der Entwicklungsgeschichte des deutschen Wortschatzes wurde auch die Entlehnung untersucht5. Die territoriale und sozial-be- rufliche Differenzierung des Wortbestandes erweckte ebenfalls schon um die Jahrhundertwende das Interesse der Sprachforscher6. Am wenigsten wurden Probleme der Phraseologie untersucht: Die festen Wortverbin- dungen wurden entweder vom Standpunkt der „Isolierungstheorie" den Zusammensetzungen gleichgestellt7 oder in der Syntax als Abarten der Wortfügungen betrachtet8. Das Werk von F.Seiler über die Idiomatik des Deutschen blieb im Laufe eines halben Jahrhunderts die einzige bedeu- tende Arbeit zu diesem Problem9. Was die Theorie des Wortbestandes von verschiedenen Gesichtspunk- ten aus betrifft, so muss die Rolle der klassischen meist etymologisch ausgerichteten Wörterbücher erwähnt werden, die aber teilweise auch als erklärend zu betrachten sind10. So wurde die Entstehung eines spezi- ellen, der Beschreibung und der Analyse des Wortschatzes gewidmeten Bereiches der deutschen Sprachwissenschaft allmählich durch mehrere grundlegende Arbeiten im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts vorbe- reitet. Als eines der ersten Werke, das mehrere lexikologische Aspekte zusammenfasst, ist die „Etymologie der neuhochdeutschen Sprache" von H.Hirt11 zu nennen. Der Verfasser gibt eine ausführliche etymologische Beschreibung des deutschen Wortschatzes und seiner Bereicherung. Im ersten Viertel des 20. Jhs. erscheint eine Art Lehrbuch der Lexikologie von E. Wilke, das verschiedene Aspekte der Behandlung des deutschen Wortbestandes umfasst12; das Buch hat aber keinen theoretischen Wert und spiegelt außerdem die chauvinistischen Tendenzen des Purismus in der deutschen Sprache nach dem ersten Weltkrieg wider. Positiv zu wer- ten waren die Arbeiten, die seit Ende der 50er Jahre zu erscheinen be- gannen und den Problemen des deutschen Wortschatzes und im besonde- ren dessen semantischen Charakteristika gewidmet waren13. Darunter wa- ren z. T. Bücher, die praktische Ziele des Sprachunterrichts verfolgten, aber auch in diesen Werken waren die Verfasser bemüht, die neuen Er- gebnisse der Linguistik zu nutzen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich die Lexikologie an den Fremd- spracheninstituten unseres Landes seit mehr als vierzig Jahren als selbstän- diges Lehrfach behauptet hat. Dementsprechend sind auch die Lexikologie- lehrbücher in verschiedenen Sprachen erschienen. Was die deutsche Spra- ehe betrifft, so sind die Arbeiten folgender Verfasser zu nennen: L. Saleshsky14, L.R.ZinderundT.W.Strojeva15, K.A.Lewkowskaja16, A.Iskos, A.Lenko- wa17, M. D. Stepanova, 1.1. Cernyseva18. In den 70er Jahren wurden — sowohl in der allgemeinen Sprachwissen- schaft als auch in einzelnen Sprachen — lexikologische Probleme immer intensiver untersucht. Folgende Grundprobleme rücken in den Vordergrund: Probleme der sprachlichen Nomination, das Wort, seine Bedeutung und sei- ne Beziehung zu dem von ihm bezeichneten Begriff; verschiedene Aspekte der Zeichentheorie; die semantischen Gesetzmäßigkeiten innerhalb des Sprachsystems; die Wege der Wortschatzentwicklung; die Wortbildung als einer dieser Wege und als Lehre von der Wortstruktur; die lexikalischen Ent- lehnungen als kommunikativ-pragmatisches Phänomen; das phraseologische System und seine Stellung im Sprachbau; soziolinguistische Aspekte der Stratifikation des Wortbestandes u.a.m. Dabei unterscheidet sich die theore- tische Grundlage der heutigen lexikologischen Forschungen grundsätzlich von der der „klassischen" Wortlehre. So rückte in erster Linie die synchrone Auffassung der Wortschatzanaly- se im Zusammenwirken mit der Systembetrachtung der Lexik als Bestand- teil des Makrosystems der Sprache in den Vordergrund; dem Funktionieren der Wörter in Sprachsystem und Text wird ebenfalls besondere Aufmerk- samkeit geschenkt. Neben diesen Grundthesen, die als universell anzunehmen sind, können aber wesentliche Unterschiede beobachtet werden, die die Prinzipien der sprachlichen Untersuchungen ganzer Forscherkollektive kennzeichnen. So bestand im Laufe mehrerer Jahre ein besonderes Interesse für die Struktur, für die äußere Form der sprachlichen Gebilde, darunter auch der Lexeme, was hauptsächlich durch den Einfluss des amerikanischen Deskriptivismus zu erklären ist. Als positiv erweist sich dabei die Entwicklung von formali- sierten Forschungsmethoden in bezug auf die Struktur des deutschen Wortes (in erster Linie die Verwendung der Morphemanalyse, die in der klassischen deutschen Wortlehre keine Rolle spielte), verschiedene Arten von Transfor- mation, die Distribution u.a.m.19 Dabei spielte in den strukturbezogenen Arbeiten die Erforschung der ideellen Seite des Wortes eine nur geringe Rolle. Anders stand es mit einer Forschungsrichtung, die als „inhaltbezogen" bezeichnet wird. Sie hat sich in der BRD entwickelt und geht teilweise auf einige Ideen von W. Humboldt zurück. Aus diesem Grund wird sie auch „Neo- humboldtianismus" genannt. Aber was bei Humboldt noch ein kühner An- satz zu werten ist, dem Verhältnis zwischen objektiver Wirklichkeit, gesell- schaftlichem Denken und Sprache auf die Spur zu kommen, ist bei vielen seiner Nachfolger — vor allem Weisgerber eine völlige Loslösung von der materialistischen Sprachauffassung. Folgende Thesen liegen dem Neohum- boldtianismus zu Grunde: die Unabhängigkeit des Geistes von der objekti- ven Außenwelt, das Vorhandensein einer „sprachlichen Zwischenwelt", ei- ner Welt reiner Ideen, die sich in der Sprache mit Hilfe von gewissen „sprach- lichen Zugriffen" realisieren lassen. Diese Grundideen finden hauptsächlich in den Arbeiten von L. Weisgerber ihren Ausdruck20. Einige von L. Weisgerber б und seinen Nachfolgern vorgeschlagene Verfahren der lexikalischen Analy- se (in erster Linie der Wortbildungsanalyse) haben ein bestimmtes prakti- sches Interesse (siehe weiter unten). Was die idealistische Grundlage des Neohumboldtianismus anbetrifft, so hat sie eine gründliche Kritik in unserer Literatur erfahren21. In einem uploads/Geographie/ c3c23-stepanova-m-d-chernysheva-i-i-leksikologiya-sovremennogo-nem.pdf
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- Publié le Jui 03, 2022
- Catégorie Geography / Geogra...
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