entrance/ Eingang Autorin: Am 01. April 2022 erreicht der Mond seine minimale H
entrance/ Eingang Autorin: Am 01. April 2022 erreicht der Mond seine minimale Helligkeit und wird daher als Neumond bezeichnet. Er gilt als das Gegenstück zum Vollmond: Während der Mond zur Zeit des Vollmondes in seiner Gesamtheit zu sehen ist, kann der Neumond vom menschlichen Auge nicht erfasst werden.1 Muschel: Öffne einen Player und tippe: FKA twigs – christi interlude. Jetzt spiele den Song ab. Sängerin: Hey there, sweetie. I was just taking a look at your chart and oh my goodness. You are experiencing the most powerful transit right now. […] And how delightful, you were born on a New Moon. That gives you such an optimistic energy. You believe anything can happen, the world is your oyster. The symbol of the New Moon is the seed. Starseeds comes through the galatic center to evolve humanity.2 Muschel: Ein Ton. Sängerin: Hallo, meine Süße. Ich habe gerade einen Blick auf dein Horoskop geworfen und oh mein Gott. Du erlebst gerade einen sehr starken Transit. [...] Und wie entzückend, du bist an einem Neumond geboren. Das gibt dir so eine optimistische Energie. Du glaubst, dass alles passieren kann, die Welt ist deine Auster. Das Symbol des Neumondes ist der Same. Die Sternensamen kommen durch das galaktische Zentrum, um die Menschheit weiterzuentwickeln.3 Muschel: Du legst den Kopf in den Nacken, blickst zum Mond, obwohl bei Neumond nichts zu sehen ist. Du beugst deinen Kopf so weit, dass du das Gefühl hast zu liegen, zu schweben. Dein Körper dreht sich und du wirst von einem Sog ergriffen. Vor dir öffnet sich die Schwärze des Himmels einen Spalt breit und saugt dich ein. 1 Kleiner Kalender (2022). 2 FKA twigs (2022). 3 Google Übersetzer (2022). DIE ERZÄHLUNG DER MUSCHEL von Maria Obermeier Table of Contents/ Inhalt Prolog und Begrüßung ....................................................................... 1 0 Einladung ........................................................................................ 3 the inviter/ die Einladende ................................................................. 3 1 Muschel und Außenstehende ........................................................... 5 the storyteller/ die Muschel ................................................................ 5 1.1 Die Erzählerin wird vorgestellt................................................ 5 1.2 Die Außenstehende/ Satellit/ the eye/ der Blick von außen ..... 7 1.2.1 Donna J. Haraway’ s göttlicher Trick .............................. 7 the relic at the beach/ das Relikt am Strand ..................................... 10 2 Über Storytelling und das Erzählen .............................................. 11 2.1 Storytelling ............................................................................ 11 2.1.1 Definitionen ................................................................... 11 2.1.2 Storytelling definiert von Donna J. Haraway ................ 12 the one who hides/ die Versteckte .................................................... 14 2.1.3 Erweiterung und Essenz von Storytelling ...................... 14 2.1.4 Laure Prouvost’ s Stong Sory Vegetables Geschichte, 2010 ........................................................................................ 16 2.2 Anfänge von Geschichten ...................................................... 17 2.3 Verpackungen von Geschichten ............................................. 19 2.3.1 Le Guin, Ursula K.: The Carrier Bag Theory of Fiction, 1986 ........................................................................................ 19 the bag/ die Tasche ........................................................................... 20 2.3.2 Die Tasche, der Container, die Muschel ........................ 20 2.3.3 Die Hände, die Schale ................................................... 21 2.3.4 Behüten als Begriff ........................................................ 24 Intermission/ Pause .......................................................................... 26 3 Zu Tisch. Über geteilte Orte .......................................................... 28 3.1 Definition und Etymologie .................................................... 28 3.2 Redewendungen .................................................................... 29 3.3 Die Tafel/ das Bankett ........................................................... 30 3.4 Warum wir uns um Tische versammeln ................................. 31 3.4.1. Die öffentliche Tafel ..................................................... 31 3.5 Der Tisch als geteilter Ort ..................................................... 32 3.5.1 Dan Peterman, Running Table, 1977 und 2009 ............. 32 3.5.2 Futurefarmers, Land, Use: Blueprint for a New Pastoralism, 2012 ................................................................... 33 3.5.3 Konrad Lueg’ s Kaffee und Kuchen, 1966 .................... 36 3.6 Der Tisch und die Geschichten, wie wir Teil der Installation werden ......................................................................................... 38 the table/ der geteilte Ort .................................................................. 40 4 Über geteilte Objekte und das Verhältnis zu Objekten .................. 41 4.1 Geteilte Objekte ..................................................................... 41 4.1.1 Wissen über Objekte/ im Objekt .................................... 41 4.1.2 Fetisch............................................................................ 41 4.2 Bruno Latour und das Parlament der Dinge .......................... 42 4.2.1 Miteinander Sprechen .................................................... 42 4.2.1.1 Nach Hito Steyerl und Walter Benjamin ................ 42 4.2.1.2 Nach Bruno Latour ................................................ 43 4.2.2 Exkurs zu Jonas Staal’ s Interplanetary Species Society, 2019 ........................................................................................ 44 4.2.3 Demokratisches Verhalten ............................................. 45 the one who keeps you company/ die Begleitende ........................... 46 5 Über die Beziehung zu Entitäten/ Protagonist*innen: (how) to get in touch............................................................................................. 47 5.1 To act ..................................................................................... 47 5.2 To consume ............................................................................ 47 the one who comforts you/ die Anschmiegsame .............................. 49 5.3 To touch ................................................................................. 49 5.4 To exchange/ To interact ........................................................ 50 5.5 To get familiar ....................................................................... 51 5.6 To present .............................................................................. 53 6 Über das Loslassen: to (not) stay in touch .................................... 54 6.1 Teil der Geschichte sein ......................................................... 54 6.2 Nicht in touch sein ................................................................. 55 7 Wo ich stehe .................................................................................. 57 end/ Ende ......................................................................................... 59 0 Dank .............................................................................................. 61 8 Literaturverzeichnis....................................................................... 63 8.1 Literaturquellen ..................................................................... 63 8.2 Onlinequellen ........................................................................ 64 8.3 Bilderquellen ......................................................................... 67 1 Prolog und Begrüßung Autorin: Ich möchte mich vorstellen, ich bin die Autorin der Geschichte, das ist der einzige Name, den ich hier trage. Wir treten zusammen durch den Vorhang der Seiten dieser schriftlichen Arbeit. Erzählt wird meine Geschichte von der Muschel. Sie ist genau die Richtige für diese Aufgabe, ihr werdet noch sehen. Parallel zu der wissenschaftlichen Arbeit verläuft die Erzählung und während du dich durch den Text bewegst, durchschreitest du gleichzeitig eine Story und begegnest Protagonist*innen. Beim Kennenlernen der Teilnehmer*innen der Geschichte, sei es Figur oder Wesen, setzen wir uns selbst in Relation zu ihnen und ich werde mit Hilfe einiger Wissenschaftler*innen, Philosoph*innen und Künstler*innen diese Beziehung analysieren. Zum Ende hin wende ich mich den nicht- menschlichen Wesen zu und der Beziehung, die wir zu ihnen pflegen, oder auch nicht. Die Namen der Auftretenden in dieser Geschichte schreibe ich in Englisch und mit einem ‚/‘ in Deutsch in der sprachlich weiblichen Form. Denn obwohl die Englische keinem Geschlecht zugeschrieben ist, fühlt sie sich für mich eher männlich an und ich möchte ihr durch die sprachlich- weibliche Form diese changierende Nuance hinzugeben. Verzeiht mir das ‚du‘. Auf Grund des Wechsels zwischen den Sprachen Deutsch und Englisch und auch weil der Rahmen hier bereits ein intimer ist, benutze ich die höfliche Anrede nicht. In dieser Arbeit versuche ich den Rahmen eines Geschichtenkosmos zu klären und wie wir uns in ihm versammeln. Über die Technik des Geschichtenerzählens werden Zuhörer*innen und Besucher*innen in das Werk eingeführt und einbezogen. Eine Erzählung richtet sich an jemanden und spricht von uns bekannten oder fiktiven Orten und Geschehnissen. Damit die Geschichte wirken kann, folgt sie einem gewissen System, dass ich hier aufzeigen möchte. Wesentlich sind vor allem die Elemente der Geschichte, die uns direkt ansprechen, indem sie uns adressieren oder von uns bekannten Dingen sprechen. 2 Mit der sprachlichen *innen- Erweiterung der Begriffe möchte ich alle möglichen Zustände neben dem binären Verständnis von Geschlecht miteinbeziehen. Die Sprache der Protagonist*innen ist Englisch, wo hingegen ich in Deutsch formuliere. An einigen Stellen sind beide Sprachen notwendig, um die vielschichtige Bedeutung der Begriffe aufzuzeigen. Die Redeanteile der Muschel sind bilingual, als Mittlerin zwischen der Geschichte und uns. Die narrativen Elemente sind kursiv geschrieben. Direkte Zitate sind wie gewöhnlich mit „“ gekennzeichnet. 3 0 Einladung Einladende: Welcome spectator, I invite you and will show you the path through the text, the story. Right now, there is not much surrounding you, but there is me sitting right here. Before I give you all the facts about your trip, I want to introduce myself. the inviter/ die Einladende 4 Einladende: I was born between two places. I sit between a flat place, all two- dimensional, all that matters are surfaces and signs. It’s easy to read and when the levels don’t merge it’s also easy to navigate. However sometimes the areas are joking and before you know it, suddenly, you’re in a three- dimensional space. It’s like paintings work. They are installed at a wall, sitting there flat like spiders, seeming like glued to the surface. But when you look, a three- dimensional space opens up in the painting. The other place is restless, troubled, it’s like a constant schuuuoiiiisscchh... gust of wind rustling through the leaves. But it’s playful. You will see that one first. Let’s start. Don’t forget to greet the narrative when you pass me, it sits inside the shell. Muschel: Die Einladende sitzt mit überkreuzten Armen und Beinen auf einer Schaukel und schaut uns aus neongrünen strahlenden Augen an. Mit einer hält sie uns eine Muschelhälfte entgegen und aus einer anderen rollt sich ein Papierstreifen ab, mit Tickets, auf welchen steht: ‚FOR YOUR SERVICE‘. Mit einer dritten Hand verdeckt sie eine Kamera, wie wir sie aus dem öffentlichen Raum kennen. Eine vierte Hand deutet nach links oder nach hinten oder in die Richtung, in die es weitergeht. Ihr Körper wirkt spinnenartig durch die vielen Arme und Beine. Sie trägt einen Bart und ihr Haar steht wie Äste von ihrem Kopf ab. Sie trägt Krallen und Fingernägel und auf ihrer Warnweste zwei zusätzliche unterschiedlich geformte Brüste, mit jeweils einem Nippel, mit sich. Ihr Mund ist leicht geöffnet, als würde sie gerne noch etwas sagen. Autorin: Wir nehmen unser Ticket und wenden uns der Muschel zu. 5 1 Muschel und Außenstehende the storyteller/ die Muschel 2 1.1 Die Erzählerin wird vorgestellt Muschel: „Es war einmal und war auch nicht“5 eine Muschel, bestehend aus zwei Schalen, die perfekt aufeinanderpassen und sich, uploads/Litterature/ die-erzaehlung-der-muschel.pdf
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