Im Auftrage des Landschaftsverbandes Westfalen - Lippe herausgegeben vorn Westf
Im Auftrage des Landschaftsverbandes Westfalen - Lippe herausgegeben vorn Westfälischen Landesamt für Archivpflege, Warendorfer Straße 24, 4400 Münster C Nr. 12 Dezember 1979 INHALT FRANZ HERBERHOLD (1906 - 1979) ~ a c h r u f von ~ e l m u t Richtering . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Bibliographie von Jürgen Rohrbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 31. WESTFÄLISCHER ARCHIVTAG IN BRAKEL Helma M. Massalsky Tagungsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 Hans-Peter Wehlt Quellen zur neueren Geschichte der Stadt Brakel in Staatsarchiv und Personenstandsarchiv Detmold . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Bertram Haller Landesku~dliche und geistesgeschichtliche Nachlässe und Sammlungen in der Universitätsbibliothek Münster . . . . . . . . . . . . 21 Werner Frese Archivpflege in Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Horst Conrad Archivpflege im Regierungsbezirk Arnsberg imJahre1978 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 ~ l f r e d Bruns Gedanken zum Thema "Wie schreibt man eine moderne Stadtgeschichte?" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Hans Nordsiek Kommunalarchiv Minden - Archiv der Stadt Minden und des Kreises Minden-Lübbecke (mit zwei Anlagen) . . . . . . . . . . . . . 38 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suchanzeige 43 A K C H I V P F L E ( ; E IN W E S T F A L E N U N I ) LII'PE - Mirtciluiigcri des L~iidschaftsvcrhanrles Wesrfalcn-Lippe, Wcstfilischcs L a n d c s ~ r i i t für Ari.liivpflegc, W?rcndorfcr StraRc 24. 4-100 ;vlüiister. crsctieiiit kocrcnlos iii zw;irig- loser Folge. - Kcd;iktioii: Hcliiili M . Massil.\ky - Satz u r i d L)riick: L.iiidschaftsvcrhand Westfalen-Lippc. - Z u - \clirifrcii siiid z u richtcii .III d 3 h Westfilischc I.~iides;imt fur A r c h i ~ p f l c g c , I<ed;il;tion. Wsrcndorfer StrsRc 24. -1400 M i i i i i t c r . M i t Vcrf.iucrii.iriicii hczeich!ietc A r t i k c l stcticri iii dcrcri Vcr;intwortiiiig. I S S N 0171 -4058 FRANZ HERBERHOLD 1906 - 1979 Ein Nachruf von Helmut Richtering Am 4. August 1979 erlag Dr. phil. Franz Herberhold, Ltd. Landesarchivdirektor a.D.. Ehrenmitglied des Ver- eins deutscher Archivare und der Vereinigten Westfäli- schen Adelsarchivare e.V., im 73. Lebensjahr in Münster einem wiederholten ~erzinfarkt.' Franz Bernhard Herberhold wurde am 21. Dezember 1906 in Lippstadt geboren. Sein Großvater war dort Arbeiter auf der "Westfälischen Union", der Vater Friedrich Herberhold Schriftsetzer. Auch die Mutter Maria Wil- helmine Rüther und deren Eltern waren in und um Lippstadt zu Hause. Ältestes von insgesamt zehn, teil- weise frühverstorbenen Kindern entwuchs er als ein- ziger dem sozialen Umfeld des ~lternhauses', indem er nach der Grundschule nicht nur die katholische Rek- toratschule seiner Heimatstadt besuchte, ihm vielmehr darüber hinaus eine humanistische Schulbildung zuteil wurde. Nicht von ungefähr erhielt er diese ab 1920 im Franziskanerkolleg St. Ludwig im niederländischen Vlodrop, gehörten doch zwei Vettern seines Vaters, darunter der spätere ~ischof von ilheus in Brasilien Eduard erb er hold^, diesem Orden an. Die Reife- prüfung legte er als Externer im März 1925 am Werler Gymnasium ab. Religiöse Prägung in Elternhaus und Schule legten es dem jungen Herberhold nahe, ein Theologiestudium aufzunehmen. So bezog er zum Wintersemester 1925126 die Philosophisch-Theologische Akademie zu Paderborn. Nach fünf Semestern wechselte er zum Sommersemester 1928 nach Würzburg über. Dort hospitierte er von Anbeginn an auch schon in der philosophischen Fakultät. In dieser nahmen ihn Geschichte, germanische und romanische Philologie so gefangen, daß er im März 1929 sein Berufsziel wechselte, um sich ganz diesen Fächern widmen zu können. Das hatte freilich auch die Konsequenz, daß er sein weiteres Studium nun durch Stundengeben und mit Hilfe von Darlehen selbst finanzieren mußte. Für ein solches setzte sich bereits im Sommersemester 1929 der Historiker Max Buchner in anbetracht der "den Durchschnitt weit überragenden Begabung'' Herber- holds ein. Neben Geheimrat Chroust, bei dem er sich mit Palaeographie, Diplomatik und Chronologie ver- 1 Herr Norbert Herberhold, Münster, stellte mir für das Lebens- bild seines Vaters Personalunterlagen und Korrespondenzen bereitwillig zur Einsicht zur Verfügung. Dafür sei ihm an dieser Stelle herzlich gedankt. 2 Einer der Brüder des Vaters, der christliche Gewerkschafts- sekretär August Herberhold (1887 - 1963). war 1957 - 1961 Mitglied der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe. 3 Hyazinth Brilla, Bischof Eduard Herberhold (1872 - 1939). in: Heimatblätter, Jg. 49. 1968, S. 35 f. traut machte, war es vor allem Max Buchner (1881 - 1941), von 1926 - 1936 Ordinarius für Geschichte in Würzburg, mit dem Herberhold über die Lehrer- Schüler-~eziehun~ hinaus ein bis zu Buchners Tod andauerndes ~reundschaftsverhältnis verband. Von Buchner wurde er dann auch mit einer Arbeit über den Würzburger ~ischof Otto von Lobdeburg (1207 - 1223) am 5. Februar 1931 "summa cum laude" promoviert (Bibliographie I). Zu diesem Zeitpunkt hatte er Würzburg, wo er auch in der dem CV angehörigen Studentenverbindung "Gothia" aktiv war, schon für ein Wintersemester in Münster verlassen, da er für Prüfung und Anstellung in Preußen mindestens drei Semester an einer Univer- sität dieses Landes eingeschrieben sein mußte. End- station seiner Studien sollte Greifswald sein, wo ihm in Adolf Hofmeister (1883 - 1956) ein zweiter verehrter akademischer Lehrer begegnete (Bibliographie 8). Ein zweiter Gewinn der Greifswalder ~ a h r e wurde die Freundschaft mit Alfons Maria Wachsmann (1896 - 1944), der dort von 1929 bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo 1943 als Pfarrer wirkte und zugleich Seelsorger der kleinen katholischen Studentengemeinde war (Bibliographie 10 - 12). In Greifswald legte er im Februar 1933 in den Fächern Geschichte, kath. Religion und Latein die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen mit dem Prädikat "gut" ab. Während der Monate Mai und Juni stand er anschließend am Aufbau- gymnasium in Unna im schulischen Vorbereitungsdienst. Seinem in dieser Zeit gestellten Antrag auf Obernahme in den Vorbereitungsdienst für die preußische Archiv- laufbahn wurde auf Verwendung Hofmeisters bei General- direktor Brackmann noch für den seit April 1933 laufen- den 3. Dahlemer wissenschaftlichen Lehrgang statt- gegeben. Ihm gehört er alsdann für ein Jahr an. Nach Ablegung der mit "gut" bewerteten archivarischen Staatsprüfung Anfang Juli 1934 wurde er zur Ableistung des praktischen Halbjahres des ~orbereitun~sdienstes dem Staatsarchiv Münster zugewiesen. Dort fühlte er sich unter der Ägide Eugen Meyers sogleich recht wohl und begrüßte es, auch nach dem Ablauf des Praktikums in Westfalen bleiben zu können. Seit Februar 1935 außerordentlicher, ab Mai ordentlicher wissenschaft- licher Hilfsarbeiter, wurde er mit der Ernennung zum Archivassistenten zum 1. Juli 1936 als außerplanmäßiger Beamter in den Staatsdienst übernommen. Am 31. August 1935 begründete Herberhold in Münster einen eigenen Hausstand durch seine Heirat mit Elisabeth Zenger aus Saal an der fränkischen Saale, einer Studien- genossin der Würzburger Jahre und - wie er - Schülerin Max Buchners. Neben der Archivarbeit betätigte er sich sogleich auch landesgeschichtlich. So erschien 1936 ein umfangreicher ortsgeschichtlicher Beitrag über Erwitte (Bibliographie 16), wurde Grund gelegt für später erscheinende Publikationen wie die geschichtlichen Einleitungen zu den Bau- und Kunstdenkmälern des Kreises B d o n (Bibliographie 22) und dem Ravensberger Urbar (Bibliographie 18). Der tüchtige junge Archivar erschien dem neuen Generaldirektor Zipfel als der richtige Mann für die im Herbst 1937 beschlossene erstmalige ständige Besetzung des Staatsarchivs Sig- maringen. Das Sigmaringer Archiv hatte seit seiner Begründung 1865 das Dasein eines wenig beachteten Anhängsels der dortigen Preußischen Regierung geführt, war bislang nur monatsweise fachlich betreut worden, zuletzt kommissarisch einem Studienrat unterstellt gewesen (Bibliographie 80). Mit knapp 400 Metern war der Umfang seiner Bestände nicht nur sehr gering, unbe- friedigend auch ihre Scheidung von denen des Hohen- zollernschen Haus- und Domänenarchivs. Wenig glück- lich waren die räumlichen Gegebenheiten, "mehr als trostlos" die Bibliotheksverhältnisse. uploads/Litterature/ heft-12-1979.pdf
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- Publié le Mar 15, 2021
- Catégorie Literature / Litté...
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