Karl Lehmann Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers B
Karl Lehmann Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers Band 1 Karl Lehmann Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers Band 1 Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers Versuch einer Ortsbestimmung Karl Lehmann Band 1 Freiburg i.Br. Universitätsbibliothek Erste Fassung: Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana zu Rom Referent: Univ.-Prof. P. Dr. phil. Peter Henrici SJ Eingereicht im Studienjahr 1961/62 Digitale Version Herausgegeben von Albert Raffelt Freiburg i.Br. 2000 Korrrigierte 2. Fassung Freiburg i.Br. : Universitätsbibliothek, 2003 http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7/ Umschlagbild: Kohlezeichnung von Helga Marten (im Besitz der Universitätsbibliothek Freiburg i.Br.) Die eigentliche Ursprünglichkeit besteht in der Kraft, gedachte Ge- danken zu empfangen, das Empfangene auszuhalten und das so im Verborgenen Ausgehaltene zu entfalten. Dann gelangen die Gedanken von selbst dorthin, wohin sie gehören, in das, was ich das „Anfängli- che“ nenne. Dann wächst die eigentliche Leidenschaft des Denkens, nämlich die Leidenschaft zum „Nutzlosen“ ... ... In Wahrheit gilt doch jeder Denkschritt nur der Bemühung, mitzu- helfen, daß der Mensch denkend auf den Pfad seines Wesens finde. Martin Heidegger 7 VORWORT Ein kritischer Beobachter der gegenwärtigen geistigen Situation meinte kürzlich, es wä- re ein bedeutsamer Fortschritt, wenn sich die deutsche Philosophie entschließen könnte, ein Jahr lang auf das Wort „Sein“ zu verzichten. Zu allem Unglück trägt nun auch diese Arbeit schon im Titel wieder jenen fetischartigen Namen. Vielleicht ist aber die Vorgeschichte zu dieser Untersuchung nicht ohne Bedeutung in diesem Zusammenhang. Der Verfasser setzte sich anfänglich zum Ziel, dem Sinn dessen nachzugehen, was der spätere Heidegger „Welt“ und „Geschick“ nennt. Dabei ging ich von der Hypothese aus, die zwar nicht sehr zahlreichen, aber doch in gewisser Weise schon bewährten Vorarbeiten zu der Problematik der früheren Schriften würden ausreichen, um nach einer kürzeren Wiederholung ihrer Ergebnisse in den Gang des späteren Heideggerschen Denkens einzusteigen. Im Verlauf der langen und sehr ausgedehnten Bemühungen – sie begannen mit z.T. schon beträchtlichen Vorstudien vor drei Jahren – wurde es mir aber deutlich, daß diese Voraussetzungen angesichts des immer heftigeren Streites um Martin Heidegger un- haltbar waren. Wenn ich also nun überhaupt beim Thema „Heidegger“ bleiben wollte, so war ein entschiedener Wechsel auf die früheren Schriften notwendig. Mit dieser Wahl war mir aber auch klar geworden, daß die Durchführung der Untersuchung selbst den Rahmen einer Dissertation auch dem Umfang nach sprengen wird. Trotzdem ent- schloß ich mich aus vielen Gründen zu diesem Unternehmen, das ich nun abgeschlossen vorlegen kann. Was sonst noch an Wesentlichem zum Verständnis der Abhandlung ge- sagt werden kann, hoffe ich in der Einleitung, den methodischen und hermeneutischen Zwischenstücken und durch die Deutungen selbst einigermaßen erläutert zu haben. Die Literatur habe ich in dem Maße benutzt, wie das unter den gegebenen Verhältnissen (Auslandsstudium, Zeit usf.) möglich war. Folgende Veröffentlichungen konnte ich nicht mehr verwenden, da meine eigene Arbeit sich bereits dem Abschluß näherte1. Sie erschienen auf Weihnachten 1961 oder im Frühjahr 1962. Soweit ich evtl. Vorarbeiten der entsprechenden Verfasser einsehen konnte oder erste Blicke in diese letzten Veröffentlichungen werfen konnte, glaube ich feststellen zu können, die vorliegende Untersuchung sei durch sie nicht überflüssig ge- 1 Werner Marx, Heidegger und die Tradition. Eine problemgeschichtliche Einführung in die Grund- bestimmungen des Seins, Stuttgart 1961; Fridolin Wiplinger, Wahrheit und Geschichtlichkeit. Die Untersuchung über die Frage nach dem Wesen der Wahrheit im Denken Martin Heideggers, Frei- burg im Breisgau 1961; Gerhard Noller, Sein und Existenz. Die Überwindung des Sub- jekt-Objektschemas in der Philosophie Heideggers und in der Theologie der Entmythologisierung (Forschungen zur Geschichte und Lehre des Protestantismus, Reihe X, Band XXII), München 1962. Soweit meine Arbeit auch die Philosophie Edmund Husserls einbezieht, wären noch zu nennen: Gunther Eigler, Metaphysische Voraussetzungen in Husserls Zeitanalysen, Meisenheim am Glan 1961; Hubert Hohl, Lebenswelt und Geschichte, Grundzüge der Spätphilosophie Husserls (Sympo- sion 7), Freiburg im Breisgau 1962; Thomas Seebohm, Die Bedingungen der Möglichkeit der Transzendentalphilosophie. Edmund Husserls transzendental-phänomenologischer Ansatz darge- stellt im Anschluß an seine Kant-Kritik (Abhandlungen zur Philosophie, Psychologie und Pädago- gik, Band 24), Bonn 1962. Vorwort 8 worden, obwohl sie sicher noch einiges daraus hätte lernen können. Eine Erstlingsarbeit bezeugt in vielfältiger Weise, wie sehr sie auf der liebenden Hil- fe und treuen Unterstützung vieler Menschen aufbaut. Ihnen allen gehört der tiefste Dank. Er steht ihnen um so eher und größer zu, je stiller und verborgener, je selbstver- ständlicher und schlichter ihr Dienst war. Damit hängt es auch zusammen, daß sie selbst nicht alle öffentlich und namentlich genannt werden wollen und erwähnt werden kön- nen. Wenn in einer wissenschaftlichen Arbeit wenigstens die Namen derjenigen Männer genannt werden sollen, denen der Verfasser bei seinen ersten Schritten begegnen durfte und denen er großen Dank schuldet, so ist diese Zahl wesentlich größer, als daß sie durch unmittelbar persönliche Begegnungen ermittelt werden könnte. Ich schulde vielen philosophierenden Zeitgenossen Dank. So habe ich auch versucht, unnötige Frontbil- dungen zu vermeiden. Wenn sich dennoch unter irgendwelchen Namen oder Schlag- wörtern solche Quellen der Unsachlichkeiten eingeschlichen haben, so wäre zu überle- gen, ob die Einwendungen nicht in dem recht haben, was sie sagen, auch wenn sie im Unrecht sind gegenüber dem, gegen den sie namentlich gerichtet sind. Wenn ich dennoch einige Namen nennen darf, so ist es in erster Linie mein verehrter Lehrer und Förderer Hochw. Herr Universitätsprofessor P. Dr. Alois Naber SJ, ordentli- cher Professor für neuzeitliche Philosophiegeschichte an der Päpstlichen Universität Gregoriana zu Rom von 1928 bis 1961. Der Herr hat ihn am 18. Februar 1962 zu sich gerufen. Ich erinnere mich nicht nur dankbar der freien Großzügigkeit und unermüdli- chen Hilfsbereitschaft in der Leitung dieser Untersuchung, sondern vor allem seiner frohen Natur und seiner unerschütterlichen Liebe zu allen bedrängten und suchenden Menschen. Ich möchte besonders darin einen hohen Auftrag sehen. Jenseits des Grabes zählen diese Dinge mehr. Um so froher war ich, daß der unmittelbare Nachfolger Pater Nabers, hochw. Herr Universitätsprofessor P. Dr. Peter Henrici SJ, auf meine Bitte hin das Amt des Modera- tors dieser Dissertation übernahm. Ich sage ihm nicht nur dafür Dank, daß er trotz star- ker anderweitiger Beanspruchung das nicht gerade angenehme Geschäft der Sorge für eine umfangreiche, fast vollendete und thematisch heikle Arbeit annahm, sondern auch für die freizügige Leitung, die vielen wertvollen Hinweise und für die sehr entgegen- kommende Unterstützung bei der Beschaffung von Literatur. Die kurze Zeit, in der die- se Dienste und Opfer getan wurden, spricht schon für sich genug. Mein herzlicher Dank gilt dem Hochw. Herrn Professor P. Korreferent, der sich nicht scheute, die Geduld und Zeit aufzubringen, um diese überdurchschnittlich umfangreiche Untersuchung durchzuarbeiten. Meine verhältnismäßig kurze Freiburger Studienzeit war wohl sehr entscheidend. Hier haben mich vor allem Herr Universitätsprofessor Dr. Max Müller (jetzt München) und Hochw. Herr Universitätsprofessor Dr. Bernhard Welte die ersten Schritte in die Philosophie gelehrt. Ihnen gebührt mein besonderer Dank, ist es doch so oft die Macht eines guten Anfangs, die den Ausschlag gibt. Bei ihnen habe ich nicht nur ein ursprüng- lich lebendiges und mutiges Denken kennengelernt, sondern auch die Freude an der rechten Philosophie bekommen. Außerdem kam ich unter ihrer Leitung zum ersten Mal Vorwort 9 in Berührung mit den Gedanken Martin Heideggers. In gleicher Weise denke ich dank- bar zurück an Vorlesungen und persönliche Gespräche mit Herrn Universitäts-Dozent Dr. Heinrich Rombach. Von meinen römischen Professoren der philosophischen Fakultät möchte ich außer den Professoren Naber und Henrici besonders die Hochw. Herren Universitätsprofesso- ren P. Dr. Johannes B. Lotz SJ und P. Dr. Joseph de Finance SJ nennen. In ihren Vorle- sungen und Übungen durfte ich mit den stärksten und fruchtbarsten gegenwärtigen Ten- denzen innerhalb des Thomismus zusammentreffen. Mein besonderer Dank gilt hier Hochw. Herrn Professor P. Dr. Joh. B. Lotz SJ, an dessen so großzügig gewährte Ge- spräche und Hilfen ich jederzeit gerne zurückdenke. Dasselbe gilt nicht weniger von den außerordentlich belehrenden Gesprächen mit Herrn Professor Dr. phil. habil. Gu- stav Siewerth, dem ich auch für großzügige Gastfreundschaft Dank sage. Was ich ihnen allen verdanke, kommt in dieser Untersuchung nicht unmittelbar zum Vorschein. Aber vielleicht ist das gerade der Vorzug eines guten Lehrers, daß er nicht eine Riesenmenge bald vergessener nutzbarer Kenntnisse verschafft, sondern selbstlos lernen läßt, wie Martin Heidegger einmal sagt. Schließlich ist es mir eine liebe Pflicht, den Herren Prof. Dr. Eugen Fink, Prof. Dr. Dieter Henrich, Dr. Wilhelm Luther und besonders Dr. Otto Pöggeler zu danken für das freie und hilfsbereite Überlassen von schwer zugänglichen Sonderdrucken. Herrn Dr. Pöggeler verdanke ich schließlich auch wertvolle briefliche Hinweise. Wenn ich den Reigen des Dankes abschließe, so darf ich auf keinen Fall Herrn Pro- fessor Dr. Martin Heidegger selbst vergessen. Ich danke meinem großen Landsmann nicht nur für die lange und geduldige Zeit der Gespräche (besonders im August 1959 und im August 1961), die er mir für meine ungeschickten und noch unbeholfenen Fra- gen gewährte, sondern auch für die überaus freundliche und entgegenkommende Hilfe und Unterstützung bei der Beschaffung der nicht immer leicht besorgbaren Schriften und Erstdrucke. Am meisten gebührt der Dank aber dem Denker, der uns mit der süßen Last seines Werkes beschenkte. Zugleich darf ich auch Herrn Fritz Heidegger (Meß- kirch) dankend erwähnen für gastfreundliche Aufnahme und jederzeit bereitwillig ge- uploads/Litterature/ lehmann-seinsfrage 1 .pdf
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- Publié le Sep 26, 2021
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