• 2. AUF.LAG I Pera · Schmiedebach Medizinischer Wortschatz Franz Pera · Heinz-
• 2. AUF.LAG I Pera · Schmiedebach Medizinischer Wortschatz Franz Pera · Heinz-Peter Schmiedebach Medizinischer Wortschatz Terminologie kompakt 2. Auflage DE GRUYTER Autoren Prof. Dr. Franz Pera, Universitätsklinikum Münster, Institut für Anatomie, Vesal iusweg 2-4, 48149 Münster E-mail: franz.pera@ukmuenster.de Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Martinistraße 52, 20246 Hamburg E-mail: p.schmiedebach@uke.uni-hamburg.de Koautoren dieser Auflage Prof. Dr. Hans-Peter Kröner, Universitätsklinikum Münster, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Von-Esmarch-Str. 62, 48149 Münster Dr. Martin Langer, Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Waldeyerstraße 1 , 48149 Münster ISBN 978-3-1 1 -022694-2 e-ISBN 978-3-1 1 -022695-9 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data Pera, Franz. Medizinischer Wortschatz I by Franz Pera, Heinz-Peter Schmiedebach. p. cm. ISBN 978-3-1 1 -022694-2 (acid-free paper) 1 . Medicine--Terminology. I. Schmiedebach, Heinz-Peter. II. Title. R123 .P447 201 0 61 0.1 '4--dc22 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek 201 0028784 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ©Copyright 201 0 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York Pri nted in Germany Satz, Druck und Bindung: Druckhaus "Thomas Müntzer", Bad Langensalza Vorwort zur 2. Auflage Der "Medizinische Wortschatz" soll auch i n der neuen Auflage vom Gewicht her ein Kitteltaschenbuch bleiben; daher müssen alle Wünsche nach größerer Ausführlichkeit und nach Abbildungen vorerst unerfüllt bleiben. Unser Hauptanliegen ist die Sprache, also steht die Etymologie der Fachbegriffe im Vordergrund. Neu an dieser Auflage ist, dass nun auch viele der im Fachgebiet Phy siologie verwendeten Fachbegriffe berücksichtigt wurden; um ca. 400 Termini ist die neue Auflage angewachsen. Neu sind auch die historische Einführung in die Medizinische Terminologie und die Grundlagen der lateinischen Grammatik. Für die vielen zustimmenden und für die kritischen Kommentare zur 1. Auflage möchten wir unseren Lesern herzlich danken. Für konstruktive Vorschläge danken wir vor allem Prof. Klaus-Dietrich Fischer, Mainz. Mathias Wi rth danken wir für die Korrekturlesung. Münster und Hamburg, i m September 2 01 0 Fr anz Pera, Heinz-Peter Schmiedebach Vorwort zur 1. Auflage Präzision i n der Wahl der Fachbegriffe kann in der Medizin manchmal lebensentscheidend sein, und Korrektheit im Gebrauch der lateinischen und womöglich auch der griechischen Sprachregeln gilt immer noch als Gütezeichen einer umfassenden ärztlichen Ausbildung und eines guten Allgemeinwissens. Die Erfahrung eines langen Hochschullehrerlebens zeigt uns jedoch: zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen oft Weiten. Das vorliegende Buch ist eine stark erweiterte Fassung des Glossars i m Lehrbuch "Waldeyer: Anatomie des Menschen, 17. Auflage". E i n Glossar (glossari um, von griechisch glossa: Zunge, Sprache, fremdartiges Wort) ist eine Liste von Wörtern mit Erklärungen. Der Medizinische Wortschatz möchte nicht in Konkurrenz zu den großen und etabl ierten medizinischen Wörterbüchern treten, auch nicht zu I nternetmedien wie Wikipedia, weder im Umfang noch in der Dichte der medizinischen I nformationen. Unser Anl iegen ist es, den heutigen Studierenden der Medizin und Zahnmedizin, aber auch anderen an der Medizin Interessierten, die Scheu vor den medizinischen Begriffen zu nehmen, die zum großen Teil in einer Zeit entstanden sind, als Latein und Griechischkenntnisse noch zu den Selbstverständlichkeiten der gebildeten Jugend gehörten. Daher möchten wir die in der Medizin verwendeten anatomischen und klinischen Begriffe vor allem auf ihre sprachliche Herkunft zurückführen, aber auch auf ihre historischen und mythologischen Zusammenhänge. Wir bekennen gern: es ist mühsam, aber auch reizvoll, in geeigneten Quellen die Wurzeln unseres heutigen Wissens zu erkunden. Wir bitten die Leseri nnen und Leser herzlich um Rückäußerungen, wenn sie Fehler in unserem Opus entdecken, wenn sie weitere Fachwör ter vorschlagen, deren sprachliche Herku nft geklärt werden sollte, und, natürlich besonders wi llkommen, wenn sie dabei zur aktiven Mitarbeit mit uns bereit sind. Münster und Hamburg, im September 2007 Fr anz Pera, Heinz-Peter Schmiede bach Fachsprache und Kursus der Medizinischen Terminologie Seit nunmehr knapp vierzig Jahren existiert der Kursus der Medizinischen Terminologie. Auch in der neuesten Version der Approbationsordnung für Ärzte ist er als obligate Lehrveranstaltung im ersten Semester des Medizinstudiums für Studierende ohne Lateinkenntnisse wie auch für diejenigen mit entsprechender Vorbildung vertreten. Obwohl dieser Kurs also noch jungen Datums ist, ist die medizinische Fachsprache in ihren Wurzeln in unserem Kulturkreis bis in das fünfte vorchristliche Jahrhun dert zurückzuverfolgen. Die Genese dieser Fachsprache ist untrennbar verbunden mit der schriftlichen Überlieferung des empirisch ermittelten und gesammelten Wissens und damit mit der frühen Herausbildung des ärztl ichen Berufes, der sich nunmehr vom Priesterheiler, Schamanen und anderen Hei lpersonen abgrenzte. Im griechisch verfassten Corpus Hip pocraticum, einer Sammlung von etwa siebzig Texten unterschiedlicher Herkunft, in denen erstmals die Genese von Krankheiten auf eine ratio nale Weise und als Störung natürlicher Prozesse bestimmt und damit aus der Macht der Götter und ihren Taten entfernt wurde, sind die Grundla gen der medizinischen Fachsprache für unseren Kulturkreis zu finden. jedoch sind keineswegs nur die medizinischen Texte im engeren Sinne für die Generierung der medizinischen Fachsprache von Bedeutung, sondern auch z.B. die naturphilosophischen Schriften eines Aristoteles, der sich nicht nur mit dem Körper und seinen Teilen auseinandersetzte und diese mit Bezeichnungen versah, sondern auch Vorstellungen über den Zusammenhang der Teile und ihr Funktionieren äu ßerte. Diese theoretischen Grundlagen haben auch die Bildung verschiedener Termi ni der medizinischen Fachsprache geprägt. Ein Zugang zur Etymologie dieser Begriffe verlangt also auch eine Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Körpermodellen und den Ansichten zur Funktionsweise der lebenden Materie. Der Begriff "Parenchym" beispielsweise, der von dem Anatomen und Arzt Erasistratos, der um 280 v.Chr. lebte, stammt, leitet sich im Griechi schen von "parencheo" her, was soviel bedeutet wie "daneben hi ngie ßen". Diese Wortschöpfung beruht auf der damaligen Vorstellung, dass die Entstehung der Organe mit einem Blutaustritt aus den Gefäßen be ginne. Das sich neben die Gefäße in die feinen Zwischenräume der Fachsprache und Kursus der Medizinischen Terminologie VIII Gewebe ergießende Blut sollte sich nach dieser Vorstellung dort erhärten und so zum Wachstum und zur Bildung der organischen Substanzen beitragen. Das Wort "gloutos" bedeutet bei Homer die Hinterbacke und bei Galen von Pergamon, der im zweiten nachchristlichen Jahrhundert lebte, erhält es seine Beutung für die Gesäßmuskulatur, die in differen zierter Form bis heute Gültigkeit besitzt. Galen hat versucht, das medizi nische Wissen seines Zeitalters zusammenzufassen. Durch sein gewalti ges Werk beeinfl usste er sowohl die medizinische Terminologie als auch die anatomische Nomenklatur für Jahrhunderte maßgeblich. Mit der Ausdehnung der römischen Herrschaft in den östlichen Mit telmeerraum kam es auch zur Aneignung des dortigen Wissens und der Kultur. Diese Adaption zeigte sich zunächst in einer regen Übersetzertä tigkeiL ln diesem Zusammenhang ist der römische Enzyklopädist Celsus, der in der ersten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts wi rkte, besonders bedeutsam, da sich aus seinem Werk der Teil über die Hei I kunst vollständig erhalten hat. Er behielt einen Teil der griechischen Fachausdrücke bei, übersetzte andere aber ins Lateinische. Die griechi schen Termini, die er bewahrte, wurden zu einem großen Teil in eine latinisierte Form gebracht. Viele der heute noch ben utzten Fachwörter, die aus dem Griechischen stammen, sind i n dieser latinisierten Form überliefert. Das mittelalterliche Latein war das allgemeine Verständigungsmittel im politischen, kirchlichen und auch wissenschaftl ichen Leben. Sämtli che medizinischen Werke wie auch die Abhandlungen zur Naturfor schung wurden in diesem Latein verfasst. Die mittelalterliche Medizin war aber zudem noch von der Kultur und Sprache der Araber beeinfl usst, die als unmittelbare Erben des griechischen und byzanti nischen Wissens dieses zunächst im arabischen Gewand wieder nach Europa transportier ten. Die arabischen Kompendien der galenischen Anatomie, die medizi nischen Schriften des Avicenna und Rhazes aus dem neunten und zehn ten Jahrhundert gehörten nicht selten zu den Grundausstattungen der medizinischen Bibliotheken der sich ab dem 12. Jahrhundert in Europa formierenden mittelalterlichen universitären Medizin. Mit der Überset zung solcher Schriften sind auch zahlreiche arabische Begriffe in die anatomische Nomenklatur eingegangen, so dass auch das Arabische in latinisierter Form seine Spuren hinterlassen hat. Mit der Renaissance und dem Humanismus wird das Latein unter Rückbesinnung auf die antike klassische Form erneuert. Das nunmehr i n einer neuen Übersichtlichkeit und Klarheit erscheinende Latein blieb die Gelehrtensprache der folgenden Jahrhunderte. Erst mit der Ausdehnung des wissenschaftl ichen Wissens in Folge der Aufklärung ging man bei den Publikationen und im U nterricht auf die einzelnen Landessprachen IX Fachsprache und Kursus der Medizinischen Terminologie über. ln Deutschland haben die Mediziner jedoch noch lange am Latein festgehalten, das sich aber mehr und mehr von der klassischen Form entfernte. Noch bis zur Mitte des 1 9 . Jahrhunderts führte man teilweise den U nterricht in diesem Latein durch, in dem auch die medizinischen Doktorarbeiten verfasst wurden. Das kontinu ierliche Festhalten an den anatomischen und klinischen Fachbegriffen, auch nach dem Übergang der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in die Landessprachen, nützte der i nternationalen Verständigung sehr. Dennoch hat die ständig wach sende medizinische Forschung seit den Zeiten des Anatomen Vesal (-ius?) im 1 6. Jahrhu ndert und den physiologischen Forschungen von William Harvey, der im 1 7. Jahrhundert durch seine experimentellen Arbeiten den Kreislauf im tierischen Organismus evident machte, zu einem Phänomen geführt, das der Klarheit der Fachsprache und einer mühelosen Verständigung eher abträglich war. Es bi ldete sich für die einzelnen Körperteile eine Unzahl von uploads/Litterature/ medizinischer-wortschatz-terminologie-kompakt-pdfdrive.pdf
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- Publié le Fev 02, 2022
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